Winterwetter
Auf Weiß folgt Grau
Vom Mittwoch zum Donnerstag sorgte der intensive Niederschlag, der Schnee, Eisregen und Schneeregen in gemischter Form brachte, für Chaos. Die Feuerwehr musste in mehreren hundert Fällen ausrücken, vor allem zu umgestürzten oder bedrohlich über den Straßen und Schienen hängenden Bäumen. Die Bäume ächzten förmlich unter dem schweren feuchten Schnee. Betroffen waren vor allem das Bakony-Gebirge, der Großraum Budapest und die nördlichen Mittelgebirge. Unfälle blockierten mehrere Haupt- und Nebenstraßen, wegen umgestürzter Bäume mussten Straßen durch Waldgebiete etwa im Donauknie gesperrt werden. Nachdem bereits mehrere Pkw und Lkw in Straßengräben gerutscht waren, sperrte die Polizei die Hauptstraße 82 für Trucks.
Herbst war feucht und mild
Der intensive Niederschlag in der Nikolauswoche schließt sich nahtlos an die Regenmengen der Herbstmonate an. Laut Wetterdienst OMSZ erreichte die landesweite Niederschlagsmenge 197,7 mm und lag somit ein Viertel über dem langjährigen Mittel. Dabei begann der September noch trocken und mit einem lang anhaltenden Altweibersommer. Im Oktober verzeichnete das Blaue Dach (Kékestető – der höchste Berg des Landes) mit 80,5 mm an einem einzigen Tag den intensivsten Regentag im Herbst – in drei Monaten kamen an diesem Ort sogar etwas mehr als 400 mm zusammen. Selbst in Dombegyház, dem landesweit trockensten Ort, wurden über drei Monate immerhin 125 mm gemessen.
Im Übrigen war der Herbst nicht nur feucht, sondern auch mild: Der ermittelte Wert der Durchschnittstemperatur von 13,3°C ist der höchste für diese Jahreszeit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1901. Der bisherige Rekordhalter 2019 brachte es auf gut 12,5°C. Das langjährige Mittel wurde um mehr als 2,5°C übertroffen, auch dank des Herbsttagesrekords von 35,0°C, die am 13. September in Kiskunfélegyháza gemessen wurden. Der kälteste Temperaturwert von -10,5°C vom 26. November in Zabar ist seinerseits eines kalten Wintertags würdig.
Eintönig grauer Nebel
Das Wetter zum 2. Advent wird unfreundlich, eintönig grau, mit heimtückisch um die Null schwankenden Temperaturen. Am Freitag und Samstag kommt zu allem Ungemach auch noch Nebel hinzu, der sich lange halten kann. Wenigstens nimmt die Niederschlagsneigung am Wochenende spürbar ab. Die Nächte werden dort, wo sich der Schnee halten konnte, weiterhin klirrend kalt, anderswo gibt es kaum noch Frost. Am Sonntagnachmittag könnte von Westen her mal wieder die Sonne durch die Wolken lugen und das Thermometer auf 5°C und mehr nach oben jagen.