Formel 1
Vierzigste Auflage im neuen Flair

Der 40. Große Preis von Ungarn fand am ersten August-Wochenende statt, obgleich die Rennstrecke des Hungaroring in Mogyoród vor den Toren der Hauptstadt von Grund auf modernisiert wird. Das ehrgeizige Programm wird in zwei Etappen realisiert, zur „Halbzeitpause“ der Bauarbeiten musste der Ring in einen für alle Beteiligten akzeptablen Zustand versetzt werden.
Domenicali: „Machen Sie es bitte ebenso!“
Wie der CEO der Hungaroring Zrt., Zsolt Gyulay, am Montagmorgen im Frühstücksfernsehen von M1 sagte, habe man auf Worte Taten folgen lassen, die den Chef der Formel 1 zu einem besonderen Lob anregten. Stefano Domenicali habe ein halbes Dutzend Veranstalter des Rennzirkus aus allen Teilen der Welt nach Ungarn eingeladen, um ihnen den in nur zehn Monaten am Hungaroring erreichten Baufortschritt zu präsentieren. Domenicali soll das Gesehene mit den Worten kommentiert haben: „Machen Sie es so, wie es die Ungarn vorgemacht haben!“ Gyulay meinte nach diesem Lob, man habe die Latte wohl zu hoch gelegt. Entscheidend sei jedoch, dass der Hungaroring seinen Platz im Rennkalender nun bis 2032 sicher hat, die Chancen für eine Vertragsverlängerung darüber hinaus seien im Moment sehr gut. Das erste Wochenende am erneuerten Hungaroring brachte 300.000 Zuschauer und „volles Haus“, die Ticketpreise spielen die Wartungskosten der Sportinfrastruktur ein.
Die Sache mit der Herend-Vase
Sportlich endete die „Neugeburt“ der ungarischen Heimstatt des Rennzirkus mit einem Sieg von Lando Norris (McLaren), der damit den Rückstand in der WM-Wertung auf seinen Teamgefährten, den Australier Oscar Piastri, auf neun Punkte verringern konnte. Piastri sicherte sich auf dem Hungaroring den 2. Platz, Platz 3 auf dem Siegertreppchen ging an den britischen Mercedes-Fahrer George Russell. Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der am Vortag noch die schnellsten Runden gedreht hatte, ging am Ende auf Platz 4 sprichwörtlich leer, zumindest ohne Herend-Vase aus. Norris holte seinen ersten „Großen Preis von Ungarn“, für McLaren war es der 200. Rennsieg in der Geschichte der Formel 1. Und der britische Pilot achtete nach dem Scherbendebakel von 2023 nun genauestens darauf, dass die wertvollen Vasen vom Knallen der Sektkorken verschont wurden.


