Politik und Fußball
Verband steht zu Großungarn
Der Ungarische Fußballverband (MLSZ) ging in den Spagat, nachdem die UEFA vehement abstritt, man würde solche Symbolik in Stadien dulden. „Unser Verband erlaubt das Präsentieren von Bannern und Plakaten in Stadien, die jedes rassistischen oder politischen Inhalts entbehren. Die internationalen Verbände verbieten auch weiterhin Banner oder Plakate mit rassistischen oder politischen Inhalten“, heißt es in der vorerst letzten Stellungnahme des MLSZ zu dem heiklen Thema. Man habe nie behauptet, dass die UEFA das Mitbringen solcher Banner genehmigt oder aber konkret verboten hätte. Beide Verbände (also auch der MLSZ) verurteilten jede Art von Diskriminierung und würden gegen rassistische, ausgrenzende oder politische Botschaften kämpfen. Konkret steht der ungarische Verband also dazu, dass die historische Landkarte gezeigt werden darf, sofern dies nicht mit politischen Botschaften verknüpft wird. Da erwarte man entsprechende Einsicht und Fairness auch von Seiten der UEFA und der FARE.
Helle Aufregung in Rumänien
Am Donnerstag hatte Kanzleramtsminister Gergely Gulyás auf der Regierungspressekonferenz bekräftigt, dass Symbole des historischen Ungarn an sich nicht als diskriminierend eingestuft würden. „Würde mir ein Fan einen Schal mit der Großungarn-Karte auf die Schultern legen, dann wäre ich der Letzte, der sich diesen runterreißt“, meinte der Minister auf die Frage, ob er mit einem solchen Schal ein Fußballspiel Ungarn-Rumänien anschauen würde.
Das rumänische Außenministerium bat derweil, die Politik nicht mit dem Sport zu vermengen. Eine konkrete Stellungnahme sei unnötig, da es „ja keine Genehmigung der UEFA“ gibt. Es sei unerhört, dass der MLSZ politische Geschichtssymbole unter gewissen Bedingungen bei Spielen der Nationalmannschaft zulasse. „Revisionistische Frustrationen haben nichts bei Sportveranstaltungen zu suchen“, erklärte Parlamentspräsident Marcel Ciolacu. Politiker der Sozialdemokraten wie der Liberalen erklärten, eine Karte von Großungarn, das einen Teil Rumäniens umfasse, sei ein revisionistisches Symbol, das nichts in Stadien zu suchen habe, weil es nur Hass schüre und Gewalt provoziere.
MLSZ: Respekt dem historischen Ungarn
Der ungarische Fußballverband will einflussreichen Fangruppen im In- und Ausland entgegenkommen, indem man Banner in Stadien zulassen möchte, die „den Respekt vor dem historischen Ungarn und den Zusammenhalt mit den Fans im umliegenden Ausland symbolisieren“. Diese Banner müssten dabei frei von weiteren Symbolen oder Aufschriften bleiben. Für den MLSZ sieht die Sachlage im Moment so aus, dass einzig der Rumänische Fußballverband (FRF) die Fakten einseitig und subjektiv interpretiert hätte. Man wolle die korrekte Zusammenarbeit zwischen MLSZ und FRF auch in Zukunft bewahren, stelle jedoch klar, dass der rumänische Verband in dieser Angelegenheit keine Kompetenz habe. Im Übrigen habe die UEFA kürzlich ein Disziplinarverfahren gegen den MLSZ wegen des Anbringens von Bannern mit historischer Symbolik – quasi als Präzedenzfall – bereits ohne Sanktionierung eingestellt.

Der “deutsche” Auftritt bei der Fußball-WM war völlig politisiert, und völlig diskriminierend gegen das eigene Land. Das wurde geduldet.
Rumänien hat auf Sieger-Diktat nach beiden Weltkriegen viel ungarisches Siedlungsgebiet geschluckt; nicht nur Exklaven, auch in Grenznähe. Es war kein Ausgleich, sondern gezielte einseitige Benachteiligung der Ungarn.
Demnächst haben wir dann österreichische Fans mit der Karte Österreich-Ungarns oder türkische Fans mit einer Karte aus dem 16.Jhd. mit dem dreigeteilten Ungarn oder mongolische Fans … 😀
Jeder, wie er mag.
Fussball kann eine wunderbare Sache sein, die wirklich alle Schichten der Bevölkerung beschäftigen und emotionalisieren kann. Wer schon mal mit Freunden ein Endspiel um die Meisterschaft, draußen, während eines Public Viewings, bei schönem Wetter, mit einem Stehplatz direkt an einer Bierbude, erlebt hat, weiß wovon ich rede.
Aber was hat das mit Großungarn, Großdeutschland oder mit Großbritannien zu tun…?
Da sind sie wieder, die Trittbrettfahrer, die diesen beliebten Sport für ihre Agitation benutzen.
Es geht um die Auslandsungarn, die sich mit der Mannschaft des heutigen Ungarn verbunden fühlen sollen.
Es ist die UEFA, die ich kritisieren wollte.
Im Übrigen unterstütze ich dieses Statement: “Das rumänische Außenministerium bat derweil, die Politik nicht mit dem Sport zu vermengen.”
Übrigens unabhängig davon, von welcher Seite es kommt.
Viel interessanter als das sind auf jeden Fall die Betrachtungen von Robert Sein und Thomas Röper im aktuellen Tacheles 106…
https://nuoflix.de/tacheles-106
Eines meiner Themen dabei ist ein erstaunlicher Wandel von Ernst Wolff, der sich eigendlich um Aufklärung verdient gemacht hat, aber seit der 99. SCA-Sitzung die Ansicht vertritt, dass Putin mit dem WEF unter einer Decke steckt…
https://peds-ansichten.de/2022/10/corona-untersuchungsausschuss/#comment-41398