Leichtathletik-WM
USA bei Sprint-Staffeln vorn
Noah Lyles holte sich bereits seine dritte Goldmedaille, Sha’Carri Richardson verdoppelte, Armand Duplantis verteidigte triumphal seinen Titel.
Die US-Staffel der Männer über 4 x 100 m triumphierte am Samstagabend; Noah Lyles fährt mit drei Goldmedaillen nach Hause. Das Team mit Christian Coleman, Fred Kerley und Brandon Carnes stach aus dem Feld heraus und kämpfte im wahrsten Sinne des Wortes mit sich selbst, bei jedem einzelnen Wechsel. Lyles, der sowohl die Finals über 100 m als auch über 200 m gewonnen hatte, lief auf der Zielgeraden beeindruckend und kam nach 37,38 s ins Ziel. Dahinter belegte das italienische Quartett mit Lamont Marcell Jacobs den zweiten Platz, Jamaika wurde Dritter, vier Hundertstel vor den Briten.
Bei der Sprintstaffel der Frauen war lange offen, wer das Rennen macht. Zu den Amerikanerinnen gehörten Sha’Carri Richardson, die Siegerin über 100 m und Bronzemedaillengewinnerin über 200 m, sowie Gabrielle Thomas, die über 200 m Silber geholt hatte, zu den Jamaikanerinnen die 200 m-Siegerin und Vizeweltmeisterin über 100 m, Shericka Jackson, sowie die zehnfache Weltmeisterin und 100 m-Bronzemedaillengewinnerin Shelly-Ann Fraser-Pryce. Das US-Team gewann die WM mit einer Zeit von 41,03 s, nur 21 Hundertstelsekunden über dem Weltrekord. Zweiter wurden die Jamaikanerinnen in 41,21 s, die Bronzemedaille ging an Großbritannien (41,97 s).
Arop läuft allen davon
Den 800 m-Lauf der Männer gewann mit Abstand der Weltranglistenerste Marco Arop (Kanada). In der ersten Runde lief Arop am Ende des Feldes, der nach 600 m die Führung übernahm und dann nicht mehr einzuholen war. Der aus dem Sudan stammende Athlet ließ auf Bronze bei der WM im letzten Jahr nun Gold folgen. Arop siegte in 1:44,24 min vor Emmanuel Wanyonyi (Kenia) und Ben Pattison (Großbritannien).
Kipyegon auch über 5.000 m siegreich
Weltrekordlerin Faith Kipyegon hat bei der Leichtathletik-WM ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Die 29-jährige Kenianerin kam in ausgezeichneter Form nach Budapest, wo sie am Dienstag bereits Gold über 1.500 m holte. Als Favoritin über 5.000 m setzte sie sich auch am Samstag (in 14:53,88 min) durch. Die niederländische Olympiasiegerin Sifan Hassan holte in 14:54,11 min Silber, Bronze ging an die Kenianerin Beatrice Chebet (14:54,33).
Kanadischer Doppelsieg im Zehnkampf
Am Samstag absolvierten die Zehnkämpfer den zweiten Tag im Nationalen Leichtathletikzentrum. Hier gab es einen kanadischen Doppelerfolg. Nach dem ersten Tag lag der Deutsche Leo Neugebauer noch in Führung, musste sich aber am Ende mit dem 4. Platz begnügen. Pierce Lepage, der Silbermedaillengewinner der letztjährigen WM, übernahm die Führung und stand schon vor der letzten Disziplin, den 1.500 m, praktisch als Sieger fest. Am Ende gewann er mit 8.909 Punkten, seiner achtbesten jemals erzielten Punktzahl, vor seinem Landsmann und Olympiasieger Damian Warner (8.804). Bronze sicherte sich Lindon Victor (8.756) aus Grenada.
Perfekter Schwede
Der Schwede Armand Duplantis triumphierte im Stabhochsprung der Männer mit einer großartigen Leistung von 6,10 m. Er versuchte anschließend dreimal vergeblich, seinen eigenen Weltrekord zu brechen. Er siegte vor Ernest John Obiena (Philippinen/ 6,00 m). Die Bronzemedaille wurde zweimal vergeben, da sowohl der Australier Kurtis Marschall als auch Christopher Nilsen aus den USA 5,95 m übersprangen.
Für den schwedischen Superstar gab es praktisch nur die Frage, ob er seinen eigenen Weltrekord brechen würde, denn an seinem Sieg bestand kein Zweifel. Duplantis schraubt den Weltrekord im Stabhochsprung nun schon drei Jahre in Folge höher, so auch bei den WM in Eugene im vergangenen Jahr, wo er mit 6,21 m triumphierte. Er gewann in diesem Jahr 12 seiner 13 Wettkämpfe und übersprang in 50 Wettkämpfen die bisher als Traumhöhe geltende Höhe von 6 m. Mit seinen 23 Jahren hat der schwedische Stabhochspringer neben dem Olympiasieg von Tokio bereits zwei Weltmeistertitel und eine WM-Silbermedaille sowie einen Hallenweltmeistertitel auf dem Konto.
Das Kugelstoßen der Frauen entschied Chase Ealey (USA) mit 20,43 m für sich, gefolgt von Sarah Milton Chase Ealey (Kanada/ 20,08 m) und Gong Lijiao (China/ 19,69 m).