Schacholympiade
Schwarze Dame, weißer König
Austragungsort ist die BOK-Mehrzweckhalle im Stadionviertel. Bis zum 23. September werden sich annähernd 200 Teams bei den Männern wie bei den Frauen messen. Der Präsident des Ungarischen Schachverbandes, Zoltán Polyánszky, spricht von Rekordzahlen, was insbesondere für die Frauen zutrifft. Ungarn nutzt sein Heimrecht, um in den Wettbewerben bis zu drei Mannschaften ins Rennen zu schicken. Das A-Team der Frauen setzt sich aus der erst 17-jährigen Zsóka Gaál, Hoang Thanh Trang, Petra Papp, Julianna Terbe und Szidónia Lázár-Vajda zusammen, im C-Team sind ausnahmslos Junioren der U25 vertreten.
Rapport startet für Ungarn
Bei den Männern wird Ungarn so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr repräsentiert sein. Neben dem eingebürgerten Sanan Sjugirow (2644 ELO-Punkte) gehören der erst 25-jährige Benjamin Gledura (2628) und Routinier Ferenc Berkes (2605) zum Team, dessen „Zugpferd“ zweifellos der aus Rumänien zurückgekehrte Richárd Rapport (2715) ist. So sehr, dass Altmeister Péter Lékó (2666) seine Teilnahme überhaupt von Rapports Präsenz abhängig machte: „Wenn Richi spielt, dann könnt ihr auch auf mich zählen!“ – sagte er dem Schachverband im Vorfeld.
Elf Runden und viel Begleitmusik
Gespielt wird ab kommendem Mittwoch, dem 11. September, täglich ab 15 Uhr. Nach sechs Runden folgt am 17. September (Dienstag) ein Ruhetag. Die finale 11. Runde findet am Sonntag, dem 22. September statt. Besucher der BOK-Halle sollten die Gelegenheit nutzen, um sich auf der Sonderausstellung im Empfangsbereich des Gebäudes über 100 Jahre Geschichte des Weltverbandes FIDE zu informieren. Und die lebende Schachlegende Judit Polgár lädt am 17./18. September zum 10. Global Chess Festival in die Nationalgalerie auf der Burg ein.
Zuschauer können die Wettkämpfe live von Tribünen aus verfolgen – der Eintritt ist kostenlos und erfolgt in fünf Turnusfolgen pro Tag; allerdings darf niemand digitale Technik dabeihaben! Den Geist der modernen Zeiten verrät, dass sogar ein eigenes offizielles Lied zur Schacholympiade geschrieben wurde. „Trojan War“ entstand im Rahmen eines dreitägigen Sommerlagers, zu dem Textschreiber, Komponisten und Produzenten aus neun Ländern anreisten.