Fußball-Nationalmannschaft
Mit Selbstvertrauen zur EM
Vor wenigen Tagen war die Ernüchterung noch groß. Beim Testspiel auswärts in Dublin gegen Irland kassierte Ungarn in der Nachspielzeit das entscheidende Gegentor. Dadurch unterlag die ungarische Nationalmannschaft trotz einiger guter Chancen den kämpferischen Iren mit 2:1. Nach 14 Spielen ohne Niederlage – darunter auch gegen starke Teams wie Serbien – war das ein herber Dämpfer für das Team von Coach Marco Rossi.
Drei Tore gleich in der Anfangsphase
Um mit einem positiven Gefühl zum EM-Turnier nach Deutschland zu reisen, war es wichtig, im letzten Testspiel gegen Israel Bestleistung abzurufen. Und tatsächlich startete das Team furios. Nach 22 Minuten stand bereits ein 3:0 auf der Anzeigetafel. Nach sauber herausgespielten Toren von Roland Sallai (11.) und Barnabás Varga (19., 22.) schaltete das Team dann einen Gang zurück. Aber auch so war die Verteidigung im weiteren Verlauf des Spiels nur selten gefordert und konnten nach vorne weitere Chancen herausgespielt werden.
Ein negatives Licht warfen zwei Verletzungen auf die Partie. Bereits in der ersten Hälfte musste Callum Styles verletzungsbedingt runter. In der zweiten Halbzeit wurde Dominik Szoboszlai ausgewechselt, um keine Risiken einzugehen. Nach dem Spiel meldete sich der Kapitän zu Wort, gab vorsichtig Entwarnung und versicherte, dass er zum Auftaktspiel bereit sein wird.
Als Team hat Ungarn eine Chance
Den Schwung vom Israel-Spiel gilt es nun mitzunehmen und gemeinsam als Team zu kämpfen. In einer Gruppe mit Deutschland, Schottland und der Schweiz wird es eine schwierige Aufgabe sich zu behaupten. Die deutsche Nationalmannschaft geht als einer der Favoriten ins Turnier und wird alles dafür geben, die Vorrunde als Gruppensieger zu absolvieren.
Am Samstag treffen die Ungarn zum Auftakt auf eine starke Schweizer Mannschaft, welche zahlreiche Spieler aus Top-Ligen stellt – darunter Sommer, Xhaka und Akanji, die jeweils mit ihren Clubs auf nationaler Ebene den Meistertitel holen konnten.
Natürlich gehört die ungarische Nationalmannschaft nicht zum Kreis der Favoriten. Genau das kann aber ein Vorteil für eine mögliche Überraschung sein. Man darf mutig, ohne Druck aufspielen. Mit einer in sich geschlossenen Mannschaftsleitung und einer guten Stimmung innerhalb des Teams könnte man mehr erreichen, als manch einer diesem Team zutraut. Zudem ist die taktische Entwicklung unter Marco Rossi nicht von der Hand zu weisen, wodurch Ungarn für jede Mannschaft einen sehr unangenehmen Gegner darstellen könnte.