In 75 Tagen nach Antigua

Der Extremsportler brauchte für die letzte Expedition seiner außergewöhnlichen Karriere 75 Tage und 10 Stunden. „Ich wollte noch einmal den Ozean überwinden, um die Gewalten zu spüren, die unsere Welt bewegen“, schrieb der 44-Jährige nach seiner Ankunft in Antigua in den Sozialmedien. Eigentlich hatte sich Rakonczay das Ziel gesetzt, die Distanz von 5.123 km in 65 Tagen zu bewältigen, weshalb ihm am Ende die Essenvorräte ausgingen.

Den Mitte Dezember geplanten Start von La Palma musste er wegen schlechten Wetters aufschieben, so dass der Ungar erst einen Tag vor Weihnachten in See stechen konnte. Das mit einer Kabine ausgestattete, spezielle Kanu hatte der legendäre Nándor Fa entworfen, Rakonczay nutzte es bereits für eine Ozeanquerung im Jahre 2012. Für die im Alleingang geplante letzte große Tour baute er das Kanu aber um, das er im Januar 2024 auf der „Kurzstrecke“ von 1.400 km zwischen Portugal und den Kanarischen Inseln schon einmal auf seine Hochseetauglichkeit hin testete.

Rakonczay hat in knapp zwei Jahrzehnten als Extremsportler u. a. sechs Ozeanquerungen mit Segel- und Ruderboot ebenso hinter sich gebracht, wie zwei Grönland-Querungen und eine 44-tägige Expedition in der Antarktis. Er ist „nebenbei“ Weltmeister im Ultramarathon, hält zwei Guinness-Weltrekorde und wurde mit dem Ungarischen Designpreis geehrt.