Paris 2024
Golden Boy mit 21

Am Donnerstagabend war es endlich so weit, zum ersten Mal bei diesen Spielen durfte ein Ungar das oberste Treppchen auf dem Siegerpodest besteigen. Der erst 21-jährige Hubert Kós sprang als Weltmeister und mit den schnellsten Vorlaufzeiten ins Finalbecken und schlug nach 200 Metern als Erster an. Es war die 30. Goldmedaille für ungarische Schwimmer bei Olympischen Spielen.
Auf den Spuren von Michael Phelps
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, ich kann es noch gar nicht fassen“, lautete sein erster Kommentar. Es war eigentlich nicht zu übersehen, dass der junge Ungar bei jenem Bob Bowman (in den USA) trainiert, wo auch der französische Olympiasieger Léon Marchand seine Bahnen absolviert – auf den Spuren des legendären Michael Phelps, der einst den gleichen Meistertrainer hatte.
Besser Jäger als Gejagter
Denn zunächst diktierte der Grieche Apostolos Christou das Geschehen im Becken, der sich mit hohem Tempo an die Spitze setzte und nach zwei Bahnen mit starken zwei Metern Vorsprung führte. In die letzten fünfzig Meter ging Kós gegen den Sprintspezialisten mit einem Rückstand von einer Sekunde. Aber mit jedem einzelnen Schlag kam der Ungar näher und überholte den Griechen auf den letzten Metern ähnlich, wie es Marchand tags zuvor gegen Milák vorgemacht hatte. Über 200 m Schmetterling war der Ungar der Gejagte, über 200 m Rücken sein Landsmann der Jäger. Kós schlug mit 1:54:26 min an, hinter Christou (1:54:82 min) schwamm der Schweizer Roman Mityukov (1:54:85 min) zu Bronze.
Und wie feiert der erste ungarische Olympiasieger von Paris? Mit einem hoffentlich gesunden und tiefen Schlaf, versprach Kós, der schon am heutigen Freitag über 100 m Schmetterling antritt. Wo er unter anderen auch auf Kristóf Milák trifft.