Michelle Gulyás steigerte sich im Fünfkampf zu einer Weltbestleistung, die Olympisches Gold verdiente. Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi

Paris 2024

Gold im Fünfkampf

Am letzten Tag der Olympischen Spiele 2024 konnte Michelle Gulyás für Ungarn eine Goldmedaille im Fünfkampf „erbeuten“.
12. August 2024 8:53
Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi

Am Sonntag hatten der Ringer Ismail Mussukajew und die Wasserballer die Chance für Bronze. Michelle Gulyás und Blanka Guzi standen im Finale des Fünfkampfes.

Wasserballer gehen leer aus

Der Ringweltmeister von 2023 scheiterte denkbar knapp mit 12:13 am albanischen Kämpfer Islam Dudaev. Damit verpasste er die Bronzemedaille und wurde am Ende Fünfter in Paris. Auch im Wasser fehlten das nötige Quäntchen Glück und die Abgezocktheit, um das Duell gegen die USA für sich zu entscheiden. Weil es nach regulärer Spielzeit Unentschieden stand, mussten Strafwürfe über Bronze entscheiden. Die Ungarn brachten jedoch keinen einzigen Ball im Kasten unter, verloren 8:11 und landeten auf einem enttäuschenden 4. Platz.

Ein letzter Knaller

Nachdem hier Erfolge von Favoriten ausgeblieben waren, sollte der letzte Tag doch noch einen großen Knall bereithalten. Bereits am Donnerstag hatten Ungarns Fünfkämpferinnen den Grundstein für eine erfolgreiche Endrunde gelegt. Sowohl Gulyás als auch Guzi konnten sich nach starken Duellen im Fechten, Springreiten, Schwimmen und Laser-Run für das Finale qualifizieren. Dafür bot der Schlossgarten in Versailles einen überaus würdigen Schauplatz.

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Der Auftakt am Sonntag verlief nach Maß für die Ungarinnen. Beide erzielten in der ersten Disziplin, dem Springreiten, die maximale Punktzahl von 300 Punkten. Gulyás musste beim sechsten Hindernis kurzzeitig zittern, da nach einer Berührung die Stange zwar wackelte, aber nicht fiel.

In die Bonusrunde des Fechtens startete Gulyás auf dem zweiten, Guzi auf dem zwölften Platz. Nach Niederlagen gegen die Italienerinnen Sotero und Micheli erhielt Gulyás insgesamt nur 245, Guzi 200 Punkte. Es folgte das Schwimmen über 200 m Freistil. Guzi erreichte mit einer Zeit von 2:16,25 min in ihrem Lauf den dritten Platz und erhielt 278 Punkte. Ihre Mitstreiterin sammelte mit 2:12,44 min sogar 286 Punkte. So erwartete Gulyás auf dem zweiten Platz die letzte Kombination aus Sportschießen und 5 x 600m Laufen.

Mit dem Laser-Run zum Weltrekord

Bereits im ersten Durchgang gelang es der besser zielenden Gulyás, die vorne liegende Französin Elodie Clouvel zu überholen. Zu Beginn der dritten Runde konnten sich die Ungarin, die Französin und die Koreanerin Seungmin Seong mit mehr als einer halben Minute von der restlichen Konkurrenz absetzten. Gleichzeitig rückte Guzi unglaublich vor, die am Ende sogar die Koreanerin unter Druck zu setzen versuchte. Schlussendlich blieb es aber bei einem starken 4. Platz. Gulyás holte mit dem perfekten Laser-Run nicht nur Gold, sondern stellte mit einer Gesamtpunktzahl von 1.461 Punkten gleich noch einen neuen Weltrekord auf.

Fahnenträger Milák

Bei der Abschiedszeremonie der Olympischen Spiele 2024 am Sonntagabend trugen die fünffachen Medaillengewinner Kristóf Milák und Tamara Csipes die ungarische Fahne ins Stadion. Ungarn landete mit insgesamt 19 Medaillen – 6 mal Gold, 7 mal Silber, 6 mal Bronze – auf dem vierzehnten Platz unter allen teilnehmenden Nationen.

Bei der Abschlussfeier trugen Kristóf Milák und Tamara Csipes die ungarische Fahne ins Stadion. Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi
Foto: MTI/ Tamás Kovács

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