Handball-EM
Glanzleistung in Debrecen
Lief im Auftaktspiel gegen Turnierneuling Türkei (30:24) noch längst nicht alles rund, folgte am Samstagabend gegen den Olympia-Vierten von Paris eine Meisterleistung. Für das Team von Nationaltrainer Wladimir Golovin ist Debrecen ein gutes Omen, denn hier gewann er mit den Juniorinnen vor sechs Jahren die Weltmeisterschaft. Die Machtdemonstration am Samstag gegen die routinierten Schwedinnen ist die Ansage, dass diese Mannschaft im Seniorenbereich „angekommen“ ist.
Nur drei technische Fehler
Gleich zu Beginn schockierte Klujber die Schwedinnen mit mehreren wegstibitzten Bällen und schnellen Kontertoren. Nach 60 Spielminuten war die Rückraumschützin mit acht Treffern die erfolgreichste Werferin des Tages. Aber Klujber blieb nicht allein: Kuczora traf aus dem linken Rückraum sieben Mal, Rechtsaußen Győri-Lukács und die Spielmacherin Simon steuerten jeweils sechs Treffer bei. Der Sieg war eine echte Mannschaftsleistung ohne irgendeinen Schwachpunkt. Ungeachtet des hohen Tempos leisteten sich die Ungarinnen insgesamt nur drei (!) technische Fehler.
Dann ging für Schweden nichts mehr
Die Abwehr überzeugte schon im ersten Durchgang, nach dem Seitenwechsel aber machte Szemerey den Kasten dicht. Nach dem zufriedenstellenden Halbzeitstand von 16:13 nahm der Vorsprung in der zweiten Spielhälfte beinahe im Minutentakt zu, nach 45 Minuten prangte ein 25:17 auf der großen Anzeigetafel. In der Schlussphase waren die Zuschauer in der ausverkauften Főnix-Arena außer sich: Bis zum 32:20 in der 56. Minute hatte sich das Golovin-Team in einen Rausch gespielt und den Rivalen quasi vom Platz gefegt.
Vor dem Turnier lautete die Zielstellung Ungarns, unter die besten Sechs zu gelangen – auch bei den Olympischen Spielen in Paris war ein 6. Platz gelungen. Nun steht der Gruppensieg unabhängig vom Montagspiel gegen Nordmazedonien vorzeitig fest, in der Hauptrunde wartet u. a. Weltmeister Frankreich auf die Ungarinnen.