Mit Muskelkraft über den Atlantik

Die Ruderer haben bei der Querung des Atlantik den Weltrekord vor Augen: Der Zugführer der Sportkompanie bei der Ungarischen Armee (MH) und der routinierte Ozeanquerer wollen die 5.200 km zwischen El Puerto und Antigua so schnell wie kein anderes Duo zuvor zurücklegen. Dabei rudern die Extremsport-ler abwechselnd, im Dreistundentakt, „höchstens“ 39 Tage lang, wenn der bestehende Weltrekord von 40 Tagen geknackt werden soll. Exakt hält diesen das Duo La Gomera-Barbados aus Neuseeland mit 40 Tagen, 5 Stunden und 31 Minuten. Die Ungarn greifen den Rekord ab kommender Woche mit Startschuss von den Kanarischen Inseln an.

Letzte große Herausforderung für den Extremsport-Kanuten Gábor Rakonczay

Bei der Planung und Konstruktion des gut 7 m langen und 2 m breiten Bootes half den beiden Ungarn jener  Gábor Rakonczay, der nun parallel zu den Ruderern mit einem Kanu zu seiner letzten großen Herausforderung in See stechen will. Die Abschieds-Expedition des Extremsportlers ist auf 65 Tage bemessen und nimmt ihren Anfang Mitte Dezember in La Palma. Das ursprünglich von der Seglerlegende Nándor Fa entworfene Boot baute Rakonczay gestützt auf die Erfahrungen seiner 77-tägigen Ozean-Querung von 2012 um und rüstete es mit der modernsten Technik für seinen Überlebenskampf gegen die Naturgewalten aus.

Um das Boot zu testen, legte der Abenteurer im Januar bereits die 1.400 km Seeweg zwischen Portugal und den Kanarischen Inseln zurück. Als Kanute ist Rakonczay weltweit der einzige, der den Atlantik bezwingen will. Er selbst machte es in 18 Jahren Extremsport mit vier Segeljachten und zwei Ruderbooten vor. Der zweifache Guinness-Weltrekordhalter ist zudem Weltmeister beim Ultramarathon, hat zweimal Grönland durchwandert und eine 50-tägige Antarktis-Expedition zum Südpol bestritten.