Marozsán bei den Miami Open:
Endstation erst im Viertelfinale
Auf Platz 57 der Weltrangliste war der ungarische Spieler in das in Florida ausgetragene Turnier gestartet und zeigte sich in großartiger Form. Er verlor weder gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic noch gegen den Dänen Holger Rune – Sechster der Weltrangliste – oder den Australier Alexei Popyrin auch nur einen Satz. Im Achtelfinale schlug er einen weiteren Top10-Spieler, den Australier Alex de Minaur. Dadurch verbesserte er sich auf Platz 38 in der inoffiziellen ATP-Weltrangliste.
Die größte Herausforderung
Am Donnerstag stand dann jedoch eine echte Herausforderung an: der 26-jährige Alexander Zverev, der in Tokio Olympia-Sieger wurde, zweimaliger ATP-Weltmeister ist und aktuell auf dem 5. Platz der Weltrangliste steht. Der Deutsche hat bisher insgesamt 21 Titel gesammelt und stand 2020 im Finale der US Open. Zeitweise war er die Nummer zwei der Weltrangliste und konnte bereits über 40 Mio. USD Preisgeld erspielen.
In Miami trafen die beiden Spieler zum ersten Mal aufeinander. Diese Paarung wäre bereits im Februar bei der Davis-Cup-Qualifikation in Tatabánya (3:2-Sieg für Deutschland) möglich gewesen, doch musste Zverev verletzungsbedingt passen.
Stopp-Bälle eine echte Waffe
Das dritte Viertelfinale des Turniers begann am Donnerstag um 13 Uhr Ortszeit bei 29°C im Hard Rock Stadium. Die Heimstätte der NFL-Mannschaft Miami Dolphins wird seit 2019 für das Tennisturnier in eine temporäre, 14.000 Zuschauer fassende Arena umgebaut.
Zu Beginn des Spiels hielte Fábián Marozsán gut mit, doch beim vierten Break konnte er die Führung von Zverev nicht verhindern, welcher mit 3:1 enteilte. Dennoch kämpfte der Ungar weiter und versuchte, sein Spiel ideenreich zu variieren, wobei insbesondere seine berüchtigten Stopp-Bälle eine echte Waffe darstellten. Seinen ersten Breakball beim Stand von 2:4 konnte der Ungar dann aber nicht nutzen. Ausgerechnet im eigenen Aufschlagspiel beim Stand von 3:5 unterlief ihm sein erster Doppelfehler; Zverev konnte sich so den ersten Satz sichern.
Zweiter Satz lange ausgeglichen
Auch in der Folge versuchten beide Spieler, sich dem Wind anzupassen. Während die Vorhand von Marozsán überaus gefährlich war, unterliefen ihm zu viele Fehler auf der Rückhand. Nach der Verwarnung von Zverev wegen Zeitspiels entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf auf dem Platz. Beim Stand von 5:5 konnte Zverev sein Aufschlagspiel jedoch clever nutzen, um das Match nach 1:37 h für sich zu entscheiden.
Marozsán verlor damit das dritte ATP-Viertelfinale seiner Karriere, nachdem er vergangenes Jahr in Shanghai gegen Hubert Hurkacz und zuvor in Sofia gegen Jan-Lennard Struff ausgeschieden war. Dennoch kann er sich über ein Preisgeld von 185.000 US-Dollar und eine verbesserte Platzierung unter den Top 40 der Weltrangliste freuen.
Auch Zverev bestätigte nach der Partie, dass Marozsán seine Gegner sehr fordert und ein unglaublicher Spieler ist. Seine Leistungen machen ihn international zu einem gefürchteten Gegenspieler, welcher jederzeit dazu in der Lage ist, das Spiel zu drehen.
Ergebnis des Viertelfinals:
Zverev – Marozsán 6:3, 7:5