EM-Qualifikation im Fußball
Einen Punkt gerettet, zwei verschenkt
Trainer Marco Rossi nahm die Schuld auf seine Kappe: Er hatte die Mannschaft gegenüber dem siegreichen Match gegen Serbien variiert und Kapitän Szoboszlai in der 1. Halbzeit quasi aus dem Spiel genommen. Warum die Ungarn aber keinen freien Ball erreichten, kaum Kopfballduelle gewannen oder vernünftige Pässe spielten, während manche Spieler ständig zu Boden gingen, konnte auch der Trainer nicht erklären. Gut eintausend mitgereiste Fans wollten ihrem Team Rückhalt geben, aber vor insgesamt 5.000 Zuschauern und auf einem arg ramponierten Rasen mochten sich die elf Ungarn wie in einem Trainingsspiel fühlen, aber sicher nicht auf dem Weg nach Deutschland. Die Litauer spielten derweil mutig auf und belohnten sich bis zur Pause mit einer 2:0-Führung.

Rossi reagierte mit zwei Positionswechseln; im Ergebnis dominierte Ungarn ganz klar die 2. Halbzeit. Erst verwandelte Szoboszlai souverän einen Foulelfmeter, dann landete Varga einen weiteren klassischen Kopfballtreffer seiner Karriere. Doch am Ende reichte die Zeit nicht aus, um den sichtlich erschöpften Gastgebern den Gnadenstoß zu versetzen. Verdient hätten die Ungarn einen Sieg an diesem Abend auch gar nicht, dafür fehlten ihnen in der baltischen Kälte Enthusiasmus und Ballsicherheit. Weil aber parallel Montenegro in Serbien mit 1:3 den Kürzeren zog, bleibt es dabei: Am 16. November in Bulgarien würde bereits ein Unentschieden die Teilnahme an der EM-Endrunde sichern, denn dafür fehlt den Ungarn ein einziger Punkt.
TABELLENSTAND:
- Ungarn 14 Punkte (11:4 Tore)
- Serbien 13 (13:7)
- Montenegro 8 (6:8)
- Litauen 6 (8:12)
- Bulgarien 2 (3:10).