Ministerpräsidenten mit Fanschal: Viktor Orbán und Eduard Heger wissen Sport und Politik auseinanderzuhalten. Foto: MTI/ Zoltán Fischer

Fußballgeschichten

Die Sache mit den Fanschals

Vor dem Gipfel der Visegrád-Staaten (V4) am Donnerstag in Kosice überreichte der gastgebende slowakische Ministerpräsident Eduard Heger einen Fanschal an seinen Gast Viktor Orbán aus Ungarn. Das geschah nicht von ungefähr, denn in den letzten Tagen hatte ein Video für Schlagzeilen gesorgt, das Orbán am vergangenen Sonntag mit einem umstrittenen ungarischen Fanschal zeigte.
27. November 2022 14:10

Beim Freundschaftsspiel Ungarn-Griechenland (2:1) wurde der langjährige Kapitän Balázs Dzsudzsák als Rekordnationalspieler mit 109 Einsätzen verabschiedet, was dem fußballbegeisterten Ministerpräsidenten einen gemeinsamen Eintrag in den Sozialmedien wert war. Dabei trug er freilich einen Schal, der das Großungarn in den Grenzen vor dem Trianon-Vertrag darstellt, weshalb Orbán alsbald Schelte als unverbesserlicher Revisionist bekam. Später sah er sich genötigt, in Reaktion auf die vielen Kritiken aus dem In- und Ausland – ebenfalls via Sozialmedien – zu erklären: „Fußball ist nicht Politik. Wir sollten nicht Zusammenhänge hineininterpretieren, die es gar nicht gibt. Die ungarische Nationalmannschaft ist das Team aller Ungarn, ganz gleich wo sie leben!“

Dieser Großungarn-Schal im Nacken des Ministerpräsidenten löste Empörung aus. Foto: Sozialmedien/ Viktor Orbán

Auf das jetzige Geschenk des slowakischen Amtskollegen Heger reagierte Orbán entspannt mit der Bildunterschrift: „Ungarn und Slowaken sind zwei gute Freunde! Auf zum V4-Gipfel in Kosice!“

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