Handball-CL
Audi ETO erreicht Final Four
Das Duell der Giganten des Frauenhandballs gegen Vipers Kristiansand (beide Teams hatten die letzten sechs Ausschreibungen gewonnen, zuerst Audi ETO und dann drei Mal in Folge Vipers) entwickelte sich am frühen Samstagabend zu einem echten Krimi. Letztlich gab die überragende Leistung im Hinspiel in Norwegen den Ausschlag, als die Ungarinnen den Titelverteidiger mit 30:23 förmlich deklassierten.
Ein „Schreck“ im Tor
Diese sieben Tore Vorsprung drohten in der mit 5.200 Zuschauern wie so oft ausverkauften Győrer Audi-Arena aber dramatisch schnell verloren zu gehen: Nun wurde Audi ETO von Vipers überrannt, nach drei Minuten stand es bereits 0:4! Veteranin Katrine Lunde, die einst mit Győr große Erfolge feierte, machte ihren Kasten dicht und parierte Bälle aus allen Positionen – über das gesamte Spiel hinweg zeigte sie unglaublich anmutende 21 Paraden! Der ETO-Interimstrainer Per Johansson bezeichnete Lunde im Anschluss denn auch als „Schreck im Tor der Norwegerinnen“, die befreit aufspielten und seinen Spielerinnen ordentlich einheizten.
Aufatmen erst kurz vor Schluss
Nach der katastrophalen Anfangsphase fand Audi ETO aber endlich doch ins Spiel und schien mit dem 11:10 in der 20. Minute die gewohnte Souveränität zurückzuerlangen. Es sollte aber die einzige Führung im ganzen Spiel bleiben, zur Pause stand es schon wieder 15:17. Nach dem Seitenwechsel fand der Alptraum eine Fortsetzung: In 15 Minuten gelangen ganze zwei Treffer! Dass Vipers „nur“ auf fünf Tore Vorsprung davonzog, lag an gehäuften Fehlern auch bei den Gästen, die zudem bei eigenen Torwurfversuchen endlich auf eine heimische Gegenwehr stießen. Die Győrer Fans atmeten dennoch erst wenige Minuten vor dem Schlusspfiff auf, als ihre Mannschaft dank Treffern durch Ryu und Kristiansen aus dem Rückraum auf zwei Tore herangekommen war.
Das Final Four-Turnier der Frauen findet am 1./2. Juni wie gewohnt im Budapester MVM Dome statt. Eine Woche später folgen die Männer, ebenfalls schon traditionell in Köln, mit Titelverteidiger SC Magdeburg, THW Kiel, Barcelona und dem Veszprém-Bezwinger Aalborg aus Dänemark.