Interview mit der AfD-Kanzlerkandidatin Dr. Alice Weidel
Ungarn ist ein Leuchtturm der politischen Vernunft
Was bedeutet dieser Besuch für Sie und Ihre Partei? Warum war Ihnen das Treffen mit Ministerpräsident Viktor Orbán so wichtig?
Der Besuch war für mich persönlich eine große Ehre. Ministerpräsident Orbán ist seit vielen Jahren ein politisches Vorbild für mich und für die gesamte AfD. Für mich ist er der bedeutendste europäische Staatsmann der Gegenwart. Auch Deutschland hat der Standhaftigkeit der ungarischen Regierung gegenüber Brüssel und dem politischen Berlin in den vergangenen zehn Jahren viel zu verdanken. Ungarn erschien immer als Leuchtturm der politischen Vernunft, während in Deutschland ideologische Politik gegen die eigenen Bürger gemacht wurde.

Für die Alternative für Deutschland war dieses Treffen von großer Symbolkraft: Es zeigt nicht nur, dass wir selbstverständlich Teil einer breiten europäischen – und gesamtwestlichen – Bewegung patriotischer Kräfte sind, die ähnliche Werte wie nationale Souveränität und die Bewahrung der eigenen kulturellen Identität vertreten. Es zeigt auch, dass die repressiven Bemühungen der deutschen Regierung und der Medien, die AfD durch gezielte Desinformation und wirtschaftspolitischen Druck auf unsere Nachbarländer international zu isolieren, gescheitert sind.
Die AfD bemüht sich seit Jahren intensiv um ein vernünftiges Verhältnis zum Fidesz und um Treffen mit Fidesz-Spitzenpolitikern. Bislang waren alle Versuche erfolglos. Jetzt reichte plötzlich ein Anruf … War die Anbahnung Ihres Treffens mit Herrn Orbán und anderen ungarischen Spitzenpolitikern auf einmal wirklich so einfach, ja geradezu banal, wie es Ministerpräsident Orbán in seinem kürzlichen NZZ-Interview erwähnt hat?
Die Frage, warum es in der Vergangenheit schwieriger war, hat vor allem mit den politischen Verhältnissen in Deutschland und in der internationalen Politik zu tun. Die deutsche Regierung ging und geht mit ihrer repressiven Politik gegenüber der oppositionellen AfD einen autoritären Sonderweg in Europa – und hat dies auch in ihre auswärtigen Beziehungen einfließen lassen. Ministerpräsident Orbán hat es gesagt: Der Umgang mit der AfD drohte immer wieder zu einer Belastung der zwischenstaatlichen Beziehungen zu werden. Umso dankbarer war ich für die Einladung von Ministerpräsident Orbán. Das politische Berlin und die etablierten Parteien sind schwach geworden. Die Welt ist im Umbruch, die politischen Verhältnisse sind in Bewegung, neue Spielräume entstehen. Und ein Blick in die USA oder nach Argentinien zeigt, was auch in Europa möglich sein könnte.
Was stand neben dem öffentlichen Teil Ihres Besuchs in Budapest noch auf dem Programm?
Am Vorabend gab es ein gemeinsames Abendessen, am Vormittag standen ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Ministerpräsidenten und eine Sitzung mit ihm sowie seinem und meinem Stab auf dem Programm.
Wie war die Atmosphäre bei dem Gespräch mit Herrn Orbán? Haben Sie noch eine gewisse Zurückhaltung gespürt? Oder ist das Eis nun endgültig gebrochen?
Es war eine sehr freundliche und offene Atmosphäre. Es ist auch in politischen Dingen immer von Vorteil, wenn die Protagonisten auch auf der persönlichen Ebene harmonieren. Ich denke, das ist bei Ministerpräsident Orbán und mir der Fall.

Worüber haben Sie mit Orbán gesprochen?
Ein Schwerpunkt war die innenpolitische Lage in Deutschland. Aber wir haben natürlich auch über die deutsch-ungarischen Beziehungen gesprochen. Ein weiteres großes Thema waren die großen Herausforderungen, vor denen unsere beiden Länder und Europa stehen. Insbesondere die weitere Entwicklung der Europäischen Union, die sich ebenso wie ihre tragenden Eliten längst von der ursprünglichen Idee der Gründerväter einer europäischen Gemeinschaft verabschiedet hat. Sie höhlen die Souveränität der Nationalstaaten immer weiter aus und streben einen EU-Superstaat an. Ein solches Gebilde hat weder ein Staatsvolk noch ein Mindestmaß an kultureller Identität. Beides sind jedoch notwendige Voraussetzungen für das Gelingen demokratisch verfasster Staaten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, darin waren der Ministerpräsident und ich uns einig.
Sie wurden vom Ministerpräsidenten wie eine Regierungschefin empfangen. Hat Sie diese plötzliche Wertschätzung nach Jahren der „kalten Schulter“ überrascht?
Es war wirklich ein sehr freundlicher, sehr herzlicher Empfang. Aber zwischen unseren Stäben gibt es schon seit einiger Zeit einen losen, informellen Kontakt.

Bei der Pressekonferenz konnte man schon an der Körpersprache von Ihnen beiden erkennen, dass in allen wesentlichen Fragen, die dort angesprochen wurden, eine fast völlige Übereinstimmung besteht. Gibt es dennoch Differenzen? Vielleicht auch in grundsätzlichen Fragen?
Nein, es gibt keine Differenzen. Jedenfalls nicht in grundsätzlichen Fragen. Im Gegenteil: Ungarn und Deutschland, der Fidesz und die AfD haben eine extrem große Schnittmenge gemeinsamer Interessen. Ein Politikwechsel in Berlin, den wir als AfD so schnell wie möglich herbeiführen wollen, würde unseren beiden Ländern nützen – und ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Im EU-Parlament gehören die AfD und der Fidesz unterschiedlichen Fraktionen an. Wurde bei dem Hintergrundgespräch mit Herrn Orbán auch über Möglichkeiten gesprochen, die Spaltung des patriotischen Lagers zu überwinden? Wie könnte eine solche Überwindung eingeleitet werden?
Ja, natürlich haben wir auch darüber gesprochen. Eine Spaltung der patriotischen Kräfte nützt nur unseren politischen Gegnern. Sowohl in Brüssel als auch in den jeweiligen Nationalstaaten. Seit den letzten Europawahlen hat sich in Brüssel hinter den Kulissen schon einiges getan: Die AfD kooperiert längst über starre Fraktionsgrenzen hinweg mit anderen patriotischen Parteien – zum Beispiel bei Veranstaltungen. Auch wenn wir im Moment noch getrennt marschieren, wird es weitere Annäherungen geben – dieses Treffen mit Ministerpräsident Orbán ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Wie geht es weiter mit dem neuen guten Verhältnis zwischen dem Fidesz und der AfD? Wurden weitere Projekte, Aktionen oder Besuche besprochen? Oder wartet man in Ungarn jetzt erst einmal die Wahlen ab?
Wir sind so verblieben, dass wir uns weiter intensiv austauschen werden. Ich denke, es wird in Zukunft noch das eine oder andere spannende Thema geben.
Was waren die wichtigsten Eindrücke bei Ihrem Besuch in Budapest? Hatten Sie trotz des straffen Programms Zeit für einen kleinen Spaziergang durch unsere Hauptstadt?
Sie haben eine wunderschöne Hauptstadt, auf die Sie sehr stolz sein können. Ich war beeindruckt, wie sauber und gepflegt Budapest ist – und wie ruhig, entspannt und freundlich die Atmosphäre ist. Ein krasser Gegensatz zu Berlin. Dort ist der dramatische Niedergang Deutschlands leider auch im Stadtbild allgegenwärtig. Die unverantwortliche Migrationspolitik in sechzehn Jahren Merkel und drei Jahren Ampel hat dazu geführt, dass sich die Deutschen in ihrer eigenen Hauptstadt nicht mehr sicher fühlen.
Was kann Ungarn von Ihnen erwarten, wenn die AfD Teil der nächsten Bundesregierung werden sollte? Was planen Sie, um die von den deutschen Altparteien schwer beschädigten deutsch-ungarischen Beziehungen zu reparieren?
Wenn die AfD Teil der nächsten Bundesregierung wird, werden wir die deutsch-ungarischen Beziehungen wieder auf die Grundlagen des gegenseitigen Respekts und der konstruktiven Zusammenarbeit stellen. Dazu gehört die Förderung der Wirtschaftsbeziehungen ebenso wie die Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Migrationspolitik. Die verhängnisvolle ideologische Politik Berlins der letzten 20 Jahre, die auch zu einer Entfremdung zwischen unseren beiden Ländern geführt hat, wird mit einer Regierung unter Beteiligung der AfD überwunden werden.

Wir werden Deutschland vom Kopf auf die Füße stellen und einen Politikwechsel in der Wirtschafts-, Energie- und Migrationspolitik einleiten. Wir werden, wie ich in meiner Rede in Budapest gesagt habe, den Weg Ungarns gehen: Nicht nur Deutschland, nein, ganz Europa muss wie Ungarn ein Bollwerk gegen die illegale Massenmigration sein, die unsere Zukunftsfähigkeit gefährdet. Wir setzen uns für eine Politik ein, die die Souveränität der Nationalstaaten respektiert – und die auch Europa wieder groß macht, ganz im Sinne des auch von Orbán gern verwendeten „Make Europe Great Again“.
Es ist großartig, wie schnell sich der politische Zeitgeist seit der Wiederwahl von Präsident Trump verändert hat. Doch dies ist kein Grund für Siegesfeiern. Der Terror gegen die AfD in Deutschland ist noch lange nicht vorbei, auch wenn MP Viktor Orbán mit seiner Einladung an Frau Weidel einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des common sense in der europäischen Politik gemacht hat. Wie schwierig die Realität ausschaut, zeigt sich am Rauswurf der AfD aus den Patriots.eu. Hier ist vor allem Marie LePen die treibende Kraft, die keine anderen starken Politiker/innen neben sich duldet. Es bleibt spannend, wie solche Konflikte gelöst werden. Nur wenn sich die konservativen europäischen Kräfte im Kampf gegen die linksradikalen fanatischen Ideologen zusammenschließen, können sie gewinnen. Mit Viktor Orbán als treibende Kraft sehen die Chancen auf ‘Sieg’ gut aus.
Aus einigen Ländern gibt es allerdings zwei gegnerische nationale Parteien im Parlament, auch aus Ungarn: Fidesz und Mi Hazánk.
Der Leuchtturm Ungarn hat Deutschland als untergehenden rostigen Freizeitdampfer im Visier. Bald werden die Wrackteile des nach links gekippten Schiffes an Land gespült. Die woken Schiffsinsassen schreien noch: Faschisten!
Zum Europa-Parlament: Ich ging immer davon aus, in einem europäischen Dachverband von patriotischen Parteien sei kein Platz gleichzeitig für deutsche und für tschechische/polnische Mitglieder, weil es unmöglich ist, sich über die Beurteilung darüber zu einigen, daß die Tschechen die Sudetendeutschen vertrieben und ermordet haben, und die Polen die Ostdeutschen. Darum verstehe ich auch nicht, wie die AfD seit 2024 in dem Parteienbündnis “Europa der Souveränen Nationen” mit den dortigen Tschechen und Polen auskommt, die im eigenen Land gegen die Vertreter der “Patrioten für Europa” mit ähnlicher Ausrichtung antreten (wo auch Mi Hazánk aus Ungarn dabei ist).
“Sie haben eine wunderschöne Hauptstadt, auf die Sie sehr stolz sein können. Ich war beeindruckt, wie sauber und gepflegt Budapest ist – und wie ruhig, entspannt und freundlich die Atmosphäre ist. Ein krasser Gegensatz zu Berlin. Dort ist der dramatische Niedergang Deutschlands leider auch im Stadtbild allgegenwärtig.”
Es gab mal eine Zeit, da haben Stadtplaner, Architekten, Künstler, Ingenieure gemeinsam mit Politikern und Regierenden zusammen gearbeitet. Wer dieses Wunder des 19. Jh. bewundern will, komme nach Budapest. Gratis holt Sie die Stadt zurück in eine Welt, in welcher der öffentliche Raum von Europäern dominiert war, nicht aber von Schwertträgern oder Kopftuchträger*innen.
Deutschland ein großes Land, muss zu Vernunft kommen. Es hat Russlabd, China herausgefordert und jetzt noch die USA.
Nun, vor mehr als 80 Jahre hat so gut, wie die ” ganze Welt” herausgefordert mit einem schlimmen Ende.
Können Sie es nichts anders? Die Blumenkinder und Wehrdienstverweigerer sind die Schlimmste Kriegstreiber und Hassredner. Die ” Wirtschaftsparteien ( mal) CDU/ FDP waren alle da, als Deutschland ruiniert wurde.
Und diese ” Pack” von Altparteien wollen weitermachen.
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich?
Von einer Frau aus dieser Partei gelobt zu werden sollte jedem vernünftigen Ungarn weh tun.
Diese Frau und ihre Partei wünscht sich Verhältnisse zurück, die schon einmal zu großem Leid in der Welt geführt haben.
Was Sie schreiben, ist linke Propaganda.
Deutschland Demokratie und Wohlstand sind von Linken bedroht, wie man es in den letzten 20 Jahre erlebt hat. Dazu kam auch Kriegstreiberei.
Es ist auch Verletzung des Grundgedetzes.
Ja, und?
Die darf hier genauso stehen wie rechte Propaganda.
By the way, linke Propaganda verletzt nicht das Grundgesetz in Deutschland.
Meinungsäußerungen ob links oder rechts müssen geduldet werden. Das ist Demokratie. In manchen Fällen ist es ja leider Demokratie.
So, so – dann erläutern Sie uns doch bitte mal, welche “Verhältnisse” das konkret sein sollen! Natürlich gehe ich davon aus, dass Sie uns dabei auch die Quellen für Ihre Einschätzung benennen.
Werde ich nicht tun. Denn wer danach fragen muß der liest garantiert auch keine Quellen und Fakten interessieren ihn sowieso nicht.
Sie haben sich ihre Meinung doch bereits gebildet.
Aber kleiner Hinweis, es genügt die Wahlplakate der Afd zu lesen oder deren Parteiprogramm.
Warum nur erinnern mich Ihre Antworten immer an die Berliner Bundespressekonferenz?
Könnte es sein, dass es an der fehlenden Substanz liegt?
Immer haarscharf an der Frage vorbei und bloß nie festlegen – einfach nur traurig!
Woher soll ich denn wissen an was Sie sich erinnern?
Substanz?
Allein nur die Wahlplakate zu lesen würde genug Substanz ergeben und zeigen wessen Geistes Kind die Dame und ihre Partei sind.
Solche Wahlkampagne, wie jetzt ich Deutschland, habe ich nirgendswo gesehen/gehört. Wenn die Altpateien einander in diesem Stil anpöbeln- wie wollen sie zusammenregieren? Oder es ist nur Spiel für die Galerie?
Ich vermute: auch wenn Merz es ehrlich meint. die Partei ist voll mit Merkelaner, die rote/grüne Politik weiter wollen. Entweder alle vernünftige Gesetze werden schon in dem Parlament nicht – wenn AfD mitstimmt – bestätigt oder spätestens in Bundesrat abgelehnt.
Es kann sehr gut zu einer rot-rot-rot plus CDU Regierung kommen, dann erst nicht.
Die CDU scheinbar vernünftiges Programm kam nur zu Stande, weil AfD ihnen in dem Nacken steht.
Die kommende Regierung so oder so nur vom kurzen Dauern. Hält nicht bis 29. Dann werden die Karten neu gemischt. Ich würde mich nicht wundern, wenn CDU/CSU das Schicksal der SPD erleben würde.
Schade um Deutschland.