Miklós Szánthó, Direktor des CPAC Hungary-Organisators Alapjogokért Központ: „Unser Ziel war es von Anfang an, eine globale Plattform für Antiglobalisten zu schaffen.“ Fotos: AJK

Gespräch mit CPAC Hungary-Organisator Miklós Szánthó

Größer, lauter und schlagkräftiger

Ende Mai findet in Budapest bereits zum vierten Mal die CPAC Hungary statt. Aus diesem Anlass unterhielten wir uns mit Miklós Szánthó, Direktor des Veranstalters Alapjogokért Központ (dt.: Zentrum für Grundrechte), über die bisherige Entwicklung, die diesjährige Veranstaltung sowie generell über die internationale Vernetzung des konservativen Lagers.

Wie ist die CPAC 2022 nach Ungarn gekommen?

Nach den zahlreichen Angriffen seit 2010 hatte die ungarische Rechte erkannt, dass sie sich international besser positionieren muss. Sie muss sich international vernetzen und kann dabei durchaus auch eine treibende Kraft spielen. Unser „Zentrum für Grundrechte“ war und ist Teil dieser Entwicklung. Auch wir begannen international aktiv zu werden – zuerst auf regionaler, europäischer und dann auf transatlantischer Ebene. Vor etwa sechs Jahren gab es dann ein Treffen mit Vertretern der CPAC.

Diese überlegten damals, wie sie diese nach Europa bringen könnten, da es bis dahin keine europäische CPAC gab. Bei diesem Treffen haben wir den Amerikanern gesagt, dass sie bei uns offene Türen einrennen würden, weil wir sehr gerne eine europäische, genauer gesagt eine ungarische CPAC organisieren wollen. So wurde die Idee von CPAC Hungary geboren.

Gibt es inzwischen weitere europäische Ableger?

Nein. Weitere CPAC-Veranstaltungen gab und gibt es nur außerhalb Europas, beispielsweise in Japan, Australien und Südamerika. Diese sind aber nicht so groß wie die CPAC Hungary.

Was wollen Sie mit der CPAC Hungary erreichen?

Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2022 hat sich die CPAC Hungary zu einem geschätzten Treffpunkt und anerkannten Forum für rechte Politiker, Bewegungen, Meinungsmacher, Journalisten und Think Tanks – nicht nur aus Europa, sondern aus der ganzen Welt – entwickelt. Unser Ziel war es von Anfang an, eine globale Plattform für Antiglobalisten zu schaffen.

Die CPAC Hungary ist also keine auf Ungarn fokussierte Veranstaltung. Sie wird zwar traditionell von Premierminister Viktor Orbán eröffnet, auf unserer Teilnehmerliste stehen aber führende Politiker aus der ganzen Welt. Letztes Jahr hatten wir 500 ausländische Gäste, darunter Premierminister, US-Kongressabgeordnete, Parteivorsitzende aus Europa, Südamerika und den USA.

Der Jurist Miklós Szánthó ist seit der Gründung des Zentrums für Grundrechte im Jahr 2013 dessen Generaldirektor. Seit 2022 ist das Forschungsinstitut auch Hauptorganisator der CPAC Hungary, des ungarischen Ablegers der traditionsreichen amerikanischen CPAC (Conservative Political Action Conference). Seit 2018 ist er Mitglied des Kuratoriums der Mitteleuropäischen Presse- und Medienstiftung (KESMA). Er ist verheiratet – das Ehepaar hat eine Tochter und einen Sohn.

Und da Ungarn immer noch die Insel der Freiheit in Europa ist, kann ich mir eigentlich kein politisches oder gesellschaftliches Umfeld außerhalb Ungarns vorstellen, in dem eine so große rechtskonservative Veranstaltung in Europa stattfinden könnte. Wo sollte sie denn stattfinden? In Frankreich, in Spanien oder gar in Deutschland?

Allein die Sicherheitskosten könnten dort leicht das Budget sprengen…

In Westeuropa gibt es keine wirkliche Meinungsfreiheit mehr. Deshalb würde man dort mit allen Mitteln versuchen, eine solche Veranstaltung zu verhindern. Das ist sicher einer der Gründe, warum es bisher keine weiteren CPAC-Ableger in Europa gibt.

CPAC Hungary
„In Westeuropa gibt es keine wirkliche Meinungsfreiheit mehr.“

Wie sieht CPAC-Organisator Matt Schlapp, der kürzlich Ungarn besuchte, die Entwicklung des ungarischen Ablegers?

Es gibt keine hierarchische Beziehung zwischen uns. Das gilt übrigens auch für die amerikanisch-ungarischen Beziehungen. Die amerikanische Rechte wie auch die Trump-Administration sind nicht etwa die Retter Ungarns, vielmehr sind wir Partner im gleichen Kampf. Da wir die Marke CPAC und deren Logo verwenden, besteht natürlich eine Partnerschaft zwischen uns. Die CPAC Hungary ist aber eine rein ungarische Veranstaltung. Das gilt auch für die Finanzierung.

Unsere amerikanischen Partner sind aus verständlichen Gründen mit unserer Entwicklung sehr zufrieden. Ich würde mir nicht anmaßen, unsere Veranstaltung mit der großen amerikanischen CPAC zu vergleichen. Das ist eine wirklich riesige Veranstaltung mit Zehntausenden von Teilnehmern. Sie dauert mehrere Tage. Die diesjährige CPAC in Washington, an der ich als Redner teilnahm, war übrigens die erste mit einer wirklich internationalen Besetzung. In den vergangenen Jahren gab es jedoch immer nur einige wenige ausländische Redner wie etwa Nigel Farage, Georgia Meloni oder Viktor Orbán.

Im Februar 2024 traten bei der CPAC in Washington nur zwei europäische Redner auf: Nigel Farage und ich. Bei der diesjährigen CPAC in Washington waren jedoch schon deutlich mehr ausländische Teilnehmer vertreten, darunter Robert Fico und Mateusz Morawiecki. Vielleicht hat diese Internationalisierung auch etwas mit CPAC Hungary zu tun. Einer unserer Erfolge ist ja gerade die Öffnung gegenüber dem globalen rechten Lager.

Haben sich die amerikanischen Partner das von der CPAC Hungary abgeschaut?

Ich würde es eher so ausdrücken: Ich bin zuversichtlich, dass die CPAC Hungary dazu beitragen kann, dass die amerikanische CPAC und die amerikanische Rechte besser erkennen, dass es weltweit viele gleichgesinnte politische Kräfte gibt und dass es sich tatsächlich lohnt, diese verschiedenen nationalen, antiglobalistischen Kräfte international zu organisieren.

Wie ist sonst so die bisherige Resonanz?

Positives Feedback bekommen wir generell von zwei Seiten. Zum einen natürlich direkt von unseren Partnern und Gästen. Die CPAC Hungary sei ihrer Meinung nach eine fantastische und sehr gut organisierte Veranstaltung. Das ist vor allem ein Verdienst meiner Kollegen, die an der Organisation beteiligt sind.

Die andere, eher indirekte Anerkennung unseres Erfolges ist die Frustration der linken Presse und Öffentlichkeit, nicht nur in Ungarn, sondern weltweit. Von CNN über MSNBC bis hin zu den großen deutschen Medien sind alle völlig aus dem Häuschen und spucken Gift und Galle, wenn sie den Namen CPAC Hungary hören. Zum Teil sogar sehr widersprüchlich. Einerseits werden wir als internationales „Faschistentreffen“ diffamiert, bei dem sich alle „Rechtsextremen“ von Rang und Namen treffen. Andererseits werden wir als unbedeutende Veranstaltung abgetan, zu der kaum jemand kommt. Sie können sich oft also gar nicht entscheiden, wie sie uns kritisieren sollen. Auf jeden Fall ist aber das eindeutig negative Echo in der linken Medienwelt eine schöne Anerkennung unserer Arbeit.

Wie hat sich die CPAC Hungary seit 2022 entwickelt?

Es gibt eine ganz klare, aufwärts strebende Entwicklungslinie der CPAC Hungary. Und generell: Die internationale Zusammenarbeit des patriotischen Lagers schreitet nicht zuletzt durch unsere Impulse immer weiter voran. Die CPAC Hungary ist ein Ausdruck dieser positiven Entwicklung.

Unser Ziel war von Anfang an klar: Einerseits wollen wir der Welt zeigen, was die ungarische Rechte bisher erreicht hat und wozu sie fähig ist, sei es in der Familienpolitik, in sozialen Fragen, in der Steuerpolitik, in der Beschäftigungspolitik, im Grenzschutz, in der Migrationsbekämpfung oder beim Kampf gegen den Deep State der EU. Zum anderen wollen wir dazu beitragen, dass sich die patriotischen Kräfte international besser vernetzen und zusammenarbeiten. Dazu muss man wissen, dass die CPAC Hungary keineswegs nur für ein paar Tage im Jahr auflebt, ganz im Gegenteil: Wir sind ein lebendiges Netzwerk von Kontakten über das ganze Jahr hinweg.

Wir, das „Zentrum für Grundrechte”, und die gesamte ungarische Rechte nehmen aktiv daran teil. Die CPAC Hungary ist also nicht nur der gemeinsame Erfolg des „Zentrums für Grundrechte“, sondern der gesamten ungarischen Rechten.

CPAC Hungary
„Die internationale Zusammenarbeit des patriotischen Lagers schreitet nicht zuletzt durch unsere Impulse immer weiter voran.“

Wie war die Entwicklung in den letzten drei Jahren?

Bei der ersten CPAC Hungary, also 2022, haben wir die Grundwerte definiert, für die wir kämpfen: „Gott, Vaterland, Familie“ – so lautete unser damaliges Motto. Wir haben versucht, einen Wertekanon zu definieren, von dem wir glauben, dass er die rechtskonservativen Kräfte über Partei- und andere Grenzen hinweg eint. Die CPAC Hungary möchte ein Treffpunkt für verschiedenste rechte Parteien und Gruppierungen aus allen Teilen der Welt sein.

Mit dem 2022-er Motto wollten wir auch deutlich machen, dass wir uns vor allem auf die Themen konzentrieren sollten, die uns verbinden. Die Linke beherzigt diese Lehre schon lange. Wenn es darum geht, auf internationaler Ebene voranzukommen, dann legen Grüne, Liberale und Sozialisten ihre Differenzen sofort beiseite und arbeiten zusammen.

Mit unserem Motto wollten wir auch zeigen, dass es nicht nur um ein Wertesystem geht, sondern auch um den gesunden Menschenverstand und unsere gemeinsame Lebensweise, die unter einem umfassenden und globalen Angriff der Linken steht – in Südamerika, in den USA, in Europa, in der gesamten westlichen Zivilisation. Überall versuchen Linke und Liberale, die auf der jüdisch-christlichen Tradition beruhende Gesellschaftsordnung zu untergraben, nationale Identität als historisch falsches Konzept und Nationalstolz als etwas Anachronistisches zu diffamieren. Ihr offensichtliches Ziel ist es, ebenso wie bei den National- und Internationalsozialisten, die stabilste und sicherste Grundeinheit der Gesellschaft, also die Familie, zu zerstören und die Kinder gegen die Eltern aufzuwiegeln.

Jeder Konservative, ob nun in Südamerika, in den USA, in Europa, in Israel, in Australien oder in Japan, erlebt dies tagtäglich. Durch die Vernetzung, die auch wir vorantreiben, merken sie, dass sie nicht die einzigen sind, die in ihrem Land mit solchen Machenschaften des politischen Gegners konfrontiert sind. Wir haben es hier mit einem globalen Phänomen zu tun, schließlich sind auch die treibenden Kräfte dahinter dieselben: Soros, bis vor kurzem die USAID und viele mehr. Die Rechten etwa in Paraguay oder in Ungarn haben daher eine Vielzahl an gemeinsamen Themen. Wir wollten also deutlich machen, dass uns viel mehr verbindet als trennt.

Wie ging es weiter?

Bei der zweiten CPAC Hungary, 2023, lautete unser Motto: „Gemeinsam sind wir stark“. Das amerikanische Motto „United we stand, divided we fall“ stand dabei Pate. Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein. Nur gemeinsam können wir den Kampf gegen die liberale internationale Maschinerie aufnehmen. Wenn wir das nicht tun, wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, wenn jeder von uns versucht, isoliert zu kämpfen, dann werden wir keinen Erfolg haben. Während die liberale Linke den Internationalismus quasi in ihrer DNA hat, muss die Rechte hier noch viel nachholen.

Wie ging es dann weiter?

Die letztjährige CPAC Hungary hatte bereits ein sehr spezifisches, eher aktionistisches Ziel. Unser Slogan für 2024 lautete „Wokebusters”. Lasst uns den Sumpf trockenlegen, lasst uns Stolz zeigen! Es ging also schon etwas kämpferischer zu. In den USA wird ja der Sumpf inzwischen trockengelegt. Jetzt geht es darum, auch den Brüsseler Deep State zu entmachten.

CPAC Hungary
„Lasst uns den Sumpf trockenlegen!“

Die internationale Vernetzung und die Tatsache, dass wir von Ungarn aus gemeinsam mit anderen internationalen Partnern beginnen, die globale Rechte zu organisieren, ist natürlich auch eine Möglichkeit, die ungarische „Soft Power“ und das internationale Netzwerk Ungarns zu stärken. Auf diese Weise werden sowohl Ungarn als auch die ungarische Rechte gestärkt.

Die dritte CPAC markierte also den Übergang zur Offensive?

So würde ich es nicht nennen. Das ist mir zu militant. Es ist eher ein Übergang zu Aktivismus und Proaktivität. Es geht darum, unsere Souveränität, unsere Zivilisation, unsere Familien und unsere Kinder zu verteidigen. Wir müssen vorangehen, sei es in der politischen Kommunikation, in den Aktivitäten oder in der Gesetzgebung. Wir müssen die Pläne der Liberalen durchkreuzen. Warum zum Beispiel bei uns seit kurzem im Grundgesetz steht, dass ein Mensch entweder männlich oder weiblich ist, beruht auf der Erfahrung, dass im Westen aus ideologischen Gründen mit aller Macht genau daran gerüttelt wird.

Die internationale Vernetzung ist für die Rechte auch deswegen gut, weil sie einen Austausch von Informationen und Know-how ermöglicht und sogar eine Art Frühwarnsystem schafft. Jetzt, wo wir uns kennen, haben wir auch die Telefonnummern und E-Mail-Adressen voneinander. Es gibt eine Struktur des Informationsflusses und einen Informationskreislauf. Außerdem bekommen wir diese Informationen viel direkter, unmittelbarer.

So können wir beispielsweise viel besser erkennen, was im Westen passiert, wie sich die verschiedenen Politiken, die gegen den Zusammenhalt der Gesellschaften gerichtet sind, Schritt für Schritt durchgesetzt haben und noch immer durchsetzen. Ob es sich nun um die Förderung der illegalen Migration oder die Zerstörung des klassischen Familienbildes handelt, wir haben es immer wieder mit den gleichen Mustern und Vorgehensweisen zu tun. In der medialen Kommunikation, im politischen Diskurs und letztlich natürlich auch auf der Ebene von nationalen und internationalen Gerichten.

Wie geht es in diesem Jahr weiter?

Das Motto des diesjährigen CPAC lautet: „Das Zeitalter der Patrioten“. Wir müssen das Zeitalter der Patrioten herbeiführen, und das können wir nur gemeinsam. In den USA war die Revolution des gesunden Menschenverstandes und der Normalität bereits erfolgreich. Auf der einen Seite des Ozeans hat es das Gesellschaftskonzept, an das auch wir glauben, bis ins Weiße Haus geschafft.

In Europa wiederum gibt es eine sehr spürbare rechte Bewegung, einen rechten Willen. Ein sichtbares Zeichen dafür ist unter anderem die Entstehung der Fraktion „Patrioten für Europa“, die bereits die drittstärkste Fraktion im Europäischen Parlament ist. Auch auf nationaler Ebene erstarken rechte Kräfte in Europa, sei es in Spanien, Frankreich oder Deutschland. In Italien regieren sie bereits. In Österreich schrammte die FPÖ nur knapp an einer Regierungsbeteiligung vorbei.

Es scheint also keineswegs so zu sein, dass es sich um ein Netzwerk von Klein- oder gar Splitterparteien handelt, die für immer in der Opposition bleiben werden. Sowohl die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament als auch der Wahlen in den Mitgliedsstaaten zeigen, dass es in Europa eine aufstrebende rechte Bewegung gibt und dass Ungarn, wo der gesunde Menschenverstand bereits seit 15 Jahren an der Macht ist, dabei durchaus als Flaggschiff wahrgenommen wird. Aber die Eroberung von Brüssel steht noch aus. Und auch die von Paris, Madrid und Berlin.

Auch in Europa gibt es so etwas wie eine Ausnüchterung, eine Rückkehr zum gesunden Menschenverstand und daher einen rechten Aufschwung. Bei der diesjährigen CPAC Hungary geht es nun darum, das „Zeitalter der Patrioten“ einzuläuten. Das wird aber nur dann kommen, wenn sich die rechte Revolution jenseits des Ozeans und die rechte Revolution, die sich in Europa entwickelt, gegenseitig unterstützen. Genau hier will CPAC Hungary eine verbindende Rolle spielen.

Sie klingen sehr optimistisch!

Wenn ich die Zusammenarbeit der europäischen Rechten von heute mit der von vor 15 bis 20 Jahren vergleiche, dann sehe ich durchaus einen großen Fortschritt. Es sind die sogenannten Soft Skills, die die Rechte von der Linken lernen muss. Wenn es um die großen, entscheidenden gesellschaftlichen Fragen geht, um Migration, Political Correctness, Gender-Ideologie oder auch um die Kriegspolitik, dann schließen die Linken und Liberalen sofort ihre Reihen. Dann werden etwaige Unterschiede sofort beiseitegeschoben. Hier hat die Rechte international einen Rückstand von mehreren Jahrzehnten aufzuholen. Aber wir haben schon viel aufgeholt, insbesondere was die Einsicht der einzelnen nationalen rechten Lager angeht, sich international zu vernetzen.

Das ist ein Lernprozess, aber ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir nicht auf die Parteien oder Parteifamilien schauen, sondern auf das politische Hinterland, auf die Strukturen, Milieus, Zeitungen, Journalisten, Think Tanks usw., die das rechte Lager von Portugal bis Estland umgeben, dann sind wir auf dem richtigen Weg, was Organisation und Koordination angeht. Vielleicht haben wir untereinander ein anderes Verständnis von Fiskalpolitik. Vielleicht haben wir auch ein anderes Verständnis von der Rolle des Staates auf dem Markt. Ob der Staat in strategische Sektoren eingreifen soll, um sich selbst oder die Verbraucher zu schützen. Das sind sehr wichtige Fragen, und es gibt im rechten europäischen Lager dazu ganz gewiss Meinungsverschiedenheiten. Aber wenn es um zentrale Zukunftsfragen geht, dann gelingt es dem rechten Lager immer besser, sich abzustimmen und zusammenzuarbeiten. Das ist entscheidend!

Was können Sie bereits von der diesjährigen CPAC Hungary verraten?

Sie wird größer, lauter und schlagkräftiger, so viel ist sicher. Denn wenn sich jemand außerhalb der USA über den Erfolg von Donald Trump freut, dann ist es mit Sicherheit die ungarische Rechte. Nicht nur, weil es für die Amerikaner besser sein wird, sondern auch, weil die meisten Maßnahmen der Trump-Administration, vor allem die gesellschaftspolitischen Maßnahmen positive Auswirkungen auf Ungarn und seine Rolle in der Welt haben. Seien es die ersten Anti-Woke-Maßnahmen, die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Migration oder auch die Schritte zur Beendigung des Krieges in der Ukraine.

Es ist nicht sicher, ob die Maßnahmen der Trump-Administration die Welt für alle besser machen werden, mit Sicherheit werden sie aber die Welt für Ungarn besser machen. Wenn ich allein schon an den Kampf gegen den Wokismus oder die Abschaffung von USAID denke. Durch die Abschaffung von USAID und das Austrocknen dieser Finanzierungskanäle werden auch die lokalen Niederlassungen der internationalen liberalen NGOs, die unter anderem gegen die ungarische Souveränität arbeiten, geschwächt. Das ist natürlich eine gute Nachricht für Ungarn und für die ungarische Rechte. Ich glaube auch, dass Brüssel in den letzten Jahren, wenn es sich im Namen der Föderalisierung gegen die Entscheidungsfindung der souveränen Mitgliedsstaaten gestellt hat – und zwar in allen wichtigen Fragen –, die Unterstützung des Weißen Hauses von Biden hinter sich hatte, sowohl direkt als auch indirekt.

Wenn es darum ging, Ungarn wegen seiner Familienpolitik oder seiner Grenzschutzpolitik zu bestrafen, dann konnte Brüssel auch deshalb so hart durchgreifen, weil es die Unterstützung Washingtons hinter sich wusste. Genauer gesagt: Brüssel hat die liberale und globalistische Politik der Familie Biden umgesetzt. Diese Unterstützung, dieser Rückenwind hinter Brüssel ist jetzt weg.

Jetzt wird immer deutlicher, dass der Kaiser nackt ist, oder halt die Kaiserin, wenn wir von Ursula von der Leyen sprechen. Die diesjährige CPAC Hungary findet also in einer neuen Situation statt. Der bisherige Status quo zerbricht. Das liegt offensichtlich am Trump-Tsunami. Unsere Freunde aus Amerika sind jetzt an der Spitze der Veränderung des Status quo. Es ist ein großer Vorteil für Ungarn, dass die USA jetzt von Menschen geführt werden, die die gleichen Werte und das gleiche Gesellschaftsverständnis vertreten wie die Regierung Orbán. In der neuen Situation spielt die enge Allianz zwischen Donald Trump und Viktor Orbán unbestreitbar eine wichtige Rolle.

CPAC Hungary
„Brüssel hat die liberale und globalistische Politik der Familie Biden umgesetzt. Diese Unterstützung, dieser Rückenwind hinter Brüssel ist jetzt weg.“

Nun ist es wichtig, dass das rechte Lager auf beiden Seiten des Ozeans seine Kräfte bündelt. Wenn wir mit der CPAC Hungary diese wichtige Botschaft vermitteln können, dann bin ich zufrieden. Ich bin grundsätzlich optimistisch, was die Entwicklung angeht, aber der Wokismus und die gesamte globale liberale Struktur haben nicht aufgehört zu existieren. Obwohl Donald Trump im Weißen Haus sitzt und bereits große Erfolge erzielt hat, sind das Soros-Netzwerk und andere große amerikanische „philanthropische“ Organisationen sowie der Brüsseler Deep State und die verschiedenen Netzwerke, die mit EU-Geldern finanziert werden, natürlich weiterhin genauso aktiv.

Wir dürfen uns also nicht zurücklehnen und darauf vertrauen, dass der Trump-Tsunami auch in Europa für Ordnung sorgen wird. Im Gegenteil: Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Kräfte, die aus Amerika vertrieben wurden oder gerade werden, sich in Europa, im befreundeten Brüssel, neu formieren und nicht aufhören werden, souveräne politische Kräfte anzugreifen. Es ist wichtig, dass auch die Amerikaner verstehen, dass sie weiterhin auf der Hut sein müssen. Und dass es in ihrem ureigensten Interesse ist, dass die europäischen Rechten im Bündnis mit ihnen stärker werden. Ein Erfolg der europäischen Rechten sichert nämlich auch den Erfolg der amerikanischen Rechten ab. Denn sollte es diesen Kräften gelingen, sich in Brüssel neu zu organisieren, dann werden sie nicht nur die Verbündeten von Trump vor Ort in Europa bekämpfen, sondern sich auch gegen das Trump-Lager in Amerika wenden.

Zu welchen Themen suchen Sie noch Referenten?

Normalerweise suchen wir keine Redner zu bestimmten Themen, wir wollen die CPAC Hungary in erster Linie zu einem Treffpunkt für Menschen machen, die in den oben beschriebenen politischen und Werte-Rahmen passen. Menschen, die verstehen, dass wir weiterhin gegen die liberale Maschinerie kämpfen müssen, um unsere Werte zu verteidigen. Menschen, die verstehen, dass Frieden heute das wichtigste geopolitische Interesse der ganzen Welt ist. Für die europäische Rechte ist es heute äußerst wichtig zu verstehen, dass sie sich nicht einmal zufällig auf die Kriegspropaganda aus Brüssel einlassen sollte. Stattdessen sollte sie sich für den neuerlichen Friedensprozess einsetzen, der von Donald Trump begonnen wurde.

Wir haben bereits ein großes Netzwerk von Menschen, die „CPAC Hungary-kompatibel“ sind und uns bereits kennen: einflussreiche Entscheidungsträger, Politiker, Journalisten, Meinungsmacher und Wissenschaftler. Letztes Jahr hatten wir etwa 70 bis 80 internationale Redner. Aber erst drei oder vier Tage vor der Konferenz stand die endgültige Liste fest. Erst dann war klar, wer auf der Bühne stehen wird. Es ist jedes Mal ein langer Prozess von der Entscheidung für einen Redner bis zu seinem Auftritt bei uns.

Das wird auch in diesem Jahr so sein. Es werden einige Referenten dabei sein, die schon einmal bei uns zu Gast waren, aber auch viele neue. Eines steht jedenfalls fest: Wir wollen die nach den ersten drei Veranstaltungen ohnehin schon hohe Messlatte auch in Bezug auf die Referenten in diesem Jahr noch einmal übertreffen.

 

Weitere Informationen über die diesjährige CPAC Hungary finden Sie hier.

2 Antworten auf “Größer, lauter und schlagkräftiger

  1. Jeder Einsatz für Demokratie ist lobenswert und für anständige Menschen, die noch selber Herr ihrer Sinne sind zu begrüßen. Die Gesellschaft ist im freien Niedergang, gerade heute wieder ein Schreiben der Krankenkasse ,mit Beitragserhöhung bekommen, wie alles hier ist die Kasse ein Selbstbedienungsladen, die ganzen Lügner und Hetzer im Berlin machen ohne jeden Gewissensbiss das Land kaputt. Da wird es höchste Zeit ,das die Vernunft und die damit verbundene Mehrheit das Land wieder auf den Rechten Weg bringt. Dank an die Kämpfer In Ungarn und dem Rest der Welt.

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  2. Da kann man als Sympathisant sehr gespannt sein auf die nächste CPAC Hungary -Veranstaltung, welche Themen dann im Vordergrund stehen.
    Besonders begeistert steht man zu den CPAC-Grundwerten: “Gott, Vaterland Familie”, die in vielen Reden des ungar. Premiers H. Viktor Orban zum Ausdruck kommen und in den Regierungsmaßnahmen sich widerspiegeln. Ebenfalls steht in Deutschland die AfD zu diesen nicht verhandelbaren Grundwerten.
    Nun weiß man aufgrund des langen Interviews wofür die CPAC Hungary steht. Danke!

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