DUG-Präsident Dr. Gerhard Papke: „Die Ungarn lassen sich nicht in die Knie zwingen. Und das ist ein Segen für ganz Europa.“ Foto: Privat

Gastkommentar

Die Ungarn entscheiden alleine!

Am 3. April werden die Ungarn ein neues Parlament wählen, wie alle vier Jahre.

Seitdem Ungarn 1989 seine Freiheit zurückgewinnen und sich eine demokratische Verfassung geben konnte, hat es übrigens noch nie vorgezogene Neuwahlen gegeben. Trotz mehrfacher Regierungswechsel war und ist die ungarische Demokratie bemerkenswert stabil.

Wenn die Ungarn eine andere Regierung wollen, wählen sie die alte bei regulären Wahlen ab. Chaotische politische Verhältnisse, wie etwa in Italien, sind den Ungarn fremd. Jetzt werden die ungarischen Wähler wieder entscheiden, als freies, souveränes Volk. Sie brauchen dafür keinen Nachhilfeunterricht aus dem Ausland.

EU-Kommission setzt auf die ungarische Opposition

In Westeuropa, vor allem in Brüssel, sieht man das allerdings ganz anders. Die EU-Kommission baut seit Monaten größtmöglichen Druck gegen Ungarn auf, etwa durch die gezielte Zurückhaltung von Finanzmitteln aus dem Corona-Wiederaufbaufonds. Während insbesondere in südeuropäische Länder bereits Milliardenbeträge geflossen sind, gehen die Ungarn bislang komplett leer aus. Man setzt darauf, damit die ungarische Opposition zu stärken.

Auch deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlaments erklären ganz offen, dass sie einen Regierungswechsel in Ungarn erhoffen. Unvergessen ist die Ansage des niederländischen Regierungschefs Mark Rutte aus dem vergangenen Sommer: „Wir wollen Ungarn in die Knie zwingen.“ Wie arrogant, wie unhistorisch, wie antieuropäisch muss man sein, um ein befreundetes europäisches Kulturvolk so zu behandeln?

Armutszeugnis für professionellen Journalismus

In den deutschsprachigen Medien wird die Tonlage gegen Ungarn seit Wochen wieder erkennbar schärfer. Teilweise ist es ein Armutszeugnis für professionellen Journalismus, wie selektiv dabei vorgegangen wird. Warum soll man sich auch die Mühe machen, die tatsächliche Vielfalt der ungarischen Presselandschaft abzubilden? Das könnte ja schließlich den Vorwurf unterdrückter Meinungsfreiheit in Ungarn ad absurdum führen. Warum soll man darüber berichten, mit welchen antisemitischen Ausfällen sich immer noch aktive Vertreter des rechtsradikalen Jobbik hervorgetan haben? Schließlich gehören sie ja jetzt zur bunten Anti-Orbán-Parteienallianz. Und das sind doch die Guten, oder nicht?

Es muss jeden überzeugten Europäer alarmieren, in welchem Maße die Europäische Union ihren inneren Kompass verloren hat. Die europäische Zusammenarbeit hat sich aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs organisch entwickelt, als freiwilliges Miteinander souveräner Staaten, zum Wohle aller. Die Ungarn, die sich seit tausend Jahren als Teil Europas fühlen, sind der EU wie auch der NATO voller Freude beigetreten.

Fehlender Respekt

Sie konnten erwarten, dass man ihnen mit Respekt und auf Augenhöhe begegnet. Sie konnten erwarten, dass man ihre Traditionen, ihre Einstellung zur Familie und ihren Wunsch nach Selbstbestimmung achtet. Jetzt erleben sie, dass ihnen ein linkes und linksliberales Establishment von Brüssel aus vorschreiben will, wie sie zu leben haben und ihre Kinder erziehen sollen. Das ist leider keine Übertreibung. Die Debatte über das ungarische Kinderschutzgesetz zeigt es.

Die Absicht der neuen deutschen Ampel-Regierung, ihr Modell für die Umgestaltung der deutschen Gesellschaft in die ganze EU zu exportieren, droht diese Fehlentwicklung weiter zu verschärfen. Aber Länder wie Ungarn wollen keinen deutschen Kulturimperialismus. Sie wollen selber über ihre Zukunft entscheiden. Und genau das werden sie auch bei der Wahl am 3. April zum Ausdruck bringen. Mark Rutte wird eine Enttäuschung erleben. Die Ungarn lassen sich nicht in die Knie zwingen. Und das ist ein Segen für ganz Europa.

Der Autor ist Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Fragen oder Anregungen an ihn? kontakt@dug-dach.de

70 Antworten auf “Die Ungarn entscheiden alleine!

  1. Wenn sich die Fidesz als großen Kämpfer gegen eine zum Gegner stilisierten EU beim Wähler profilieren will, dann darf sich die ungarische Regierung nicht darüber beklagen, wenn “der Feind im Ausland” darauf reagiert.

    Wer von “deutschem Kulturimperialismus” redet, der muss eben damit rechnen, dass die so Angefeindeten nicht still und brav bleiben.

    Respekt vor den Werten und der Sicherheit der EU-Steuergelder muss man von den Mitgliedsstaaten zudem einfordern – dies ist eine der Aufgaben der EU-Kommission. Die Mängel bei der Rechtsstaatlichkeit sind lange bekannt und die Sicherheit der EU-Mittel nicht gewährleistet. Es geht auch um deutsche Steuergelder.

    Respekt vor dem direkt gewählten EU-Parlament sollte man zudem von allen Regierungen der EU-Staaten erwarten können.

    Fidesz instrumentalisiert die EU und die selbst geschaffenen Konflikte für ihren Wahlkampf. Immer weiter eskalieren, aber dann von den Angesprochenen Schweigen zu erwarten, das funktioniert nun einmal nicht.

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    1. Danke, dass Sie hier versuchen, Argumente der Vernunft dem ganzen schamlosen Propaganda-Gebrüll entgegenzusetzen. Je länger die Liste der Verfehlungen und Skandale des Orbán-Clans, desto lauter wird mit den immer gleichen durchsichtigen und einseitig verzerrten Darstellungen und Behauptungen zur Attacke geblasen. An inhaltlicher faktenbasierter Auseinandersetzung sind solche glühenden Orbán-Verehrer nicht interessiert, sie wissen selbst warum. Trotzdem ist es gut, solche Kommentare selbst in Zeitungen wie dieser nicht ohne Widerwort stehen zu lassen. Seit 2010 wendet Orbán erhebliche finanzielle Mittel auf, um den Propaganda-Apparat mithilfe einfach geschnitzter Parolen und Feindbilder am Laufen zu halten und die Stimmung im eigenen Sinne gewogen zu halten. Entweder er hat Angst vor seinem Volk oder er hält es für dumm oder beides. Frei wird dieses freiheitsliebende Volk erst sein, wenn Orbán und sein arroganter Politikstil überwunden sein wird, hoffentlich ab April 2022.

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      1. Orban hat sehr große Angst vor den ungarischen Bürgern.
        Schon oft vollzog er eine radikale Kehrtwende, wenn er spürte, dass die Bürger Unmut über etwas zeigten.
        Sein Machterhalt und seine Pfründe gehen ihm über alles.

        Die Ungarn lassen ihm seine tumpe Propaganda durchgehen, solange die Fidesz-Politik sie nicht stört.
        Das zeigt sich doch auch an der breiten Zustimmung zur EU, die sich gar nicht mit dem agressiven Kurs Orbans gegen die EU deckt.
        Die zunehmende Eskalation des Konflikts mit der EU missfällt den Ungarn.

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    2. Die Sicherheit deutscher Steuergelder ist gewährleistet? Wenn Sie alleine die Stadt Berlin anschauen, da wird ihnen ganz anders. Zum Guten Ton für das Vorankommen gehört das Plagiat im Buch , der erfundene Abschluss, die Misswirtschaft, die Blamage, das erschlichene Stipendium. Frau Bürgermeisterin lässt grüßen. Ebenso in Brüssel. Letztens hat ein junger Parlamentarier im SWF über den alltäglichen brüsseler Wahnsinn in einem Interview geplaudert.
      Mittlerweile wissen schon einige in der BRD, dass die EU die Gyurcsány-Leute unterstützt, die 2006 ganz offensichtlich einen Wahlbetrug begangen haben. Da bei Ihnen in D weit über 90% regierungstreue Medien die Landschaft dominieren und gebetsmühlenartig behaupten: der letzte freie Radiosender, die letzte Zeitung, eines der letzten freien Internetportale … sei hier wieder geschlossen worden, der weiß, dass weniger in Ungarn Gefahr droht, sondern in Brüssel, Berlin und Den Haag, wo die Marionetten und Lobbyisten tanzen.

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  2. In der BZ nachzulesen:
    “Die EU-Kommission wird vor den ungarischen Parlamentswahlen am 3. April kein Papier vorlegen, die Transfers einzufrieren. ”

    Auch wenn das EU-Parlament schon lange drängt, will die EU-Kommission offensichtlich Neutralität wahren.

    Wahrscheinlich rechnet sie auch einfach damit, dass nach den Wahlen kein Verfahren mehr nötig sein wird, da die neue Regierung die beanstandeten Mängel beheben wird. 😉

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  3. Alex, Sie sind nicht ernst zu nehmen. Nein, nein. Nein. Sie können es nicht ertragen, wenn jemand gegen Ungarn nicht Galle spuckt. Wieder mal haben Sie bewiesen wie krankhafte Haas Sie im Name der Toleranz gegen den Ihrigen Meinungen haben.

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    1. Doch doch doch.
      Dieses abfällige Gerede über alle, die nicht Ihrer oder Herrn Papkes Meinung sind, ist doch das Problem.
      Sie denken zudem auch, Sie würden für die Ungarn sprechen, doch ist dies eben schlicht eine Anmaßung.
      Ebenso ertragen Sie keinerlei Kritik und unterstellen anderen Hass, den Sie doch eigentlich selbst empfinden und ständig zum Ausdruck bringen.
      Die große Mehrheit der Ungarn hat jedoch längst genug von dieser Feindseeligkeit, die Fidesz und so mancher Rechter ständig versprüht.
      Die Ungarn haben solche Verrteidungsreden wie hier von Herrn Papke auch gar nicht nötig, denn die Ungarn, die ich kenne, hören sich verschiedene Ansichten und Argumente an, bilden dann am Ende ihre eigene Meinung. Sie sind mündige Bürger, die weder einen Volks-Vater-Orban, noch rechte Kämpfer und Verteidiger gegen den bösen ausländischen Feind brauchen.

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  4. Dr. Papke hat sehr freundlich formuliert. Einige bezahlte Schreiber – auch hier – versuchen stets die Wahrheit auf den Kopf zu stellen. Was die berliner Bolschewiken seit Jahren treiben, lässt erstaunen. Noch erstaunlicher ist, dass die Regierung in Ungarn seit Jahren den Deutschen derart freundlich erwidert, dass man aus dem Staunen kaum raus kommt. Ich empfehle blaue Plakate wie im Sommer 2016 als ultima ratio der humorvollen Erwiderung, um gegen die DDR anzustinken. Den deutschen Stechschritt im Nacken werden nämlich noch einige Staaten spüren. Da ist es gut, mit Mut voranzugehen.

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    1. Die ungarischen Wähler müssen wissen, wohin die Politik der jetzigen Regierung ihr Land außenpolitisch geführt hat.
      Es wäre anmaßend, den Ungarn die Informationen darüber vorzuenthalten, was geschehen kann, wenn die aktuelle Politik fortgesetzt wird.
      Die Ungarn werden diese Informationen selbst bewerten und daraufhin ihre Wahlentscheidung treffen.

      Fidesz hat sich in der EU isoliert – im EU-Parlament und auch auf der Ebene der Regierungschefs.
      Ein Alarmruf muss doch sein: Zum Demokratie-Gipfel war Orban nicht eingeladen!
      Ungarn droht aufgrund der Verfassungsänderungen von Fidesz ein Rechtsstaatlichkeitsverfahren der EU mit der Möglichkeit von Kürzungen von EU-Mitteln.
      All dies müssen die ungarischen Wähler wissen, um abwägen zu können, wem sie ihre Stimme geben.
      All dies sind schließlich die Ergebnisse der Politik der aktuellen ungarischen Regierung.
      Möchte Herr Papke den Ungarn diese Informationen eigentlich vorenthalten?

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      1. “Ein Alarmruf muss doch sein: Zum Demokratie-Gipfel war Orban nicht eingeladen!”
        Sind Sie noch ganz dicht? Sie meinen wohl den Gipfel, an dem Sleepy Joe alias Joe Biden teilgenommen hatte. Dieser hatte vor nicht langer Zeit Orbán mit Lukaschenko in einem Satz als Feinde der Demokratie bezeichnet. Ich mag Trump nicht. Aber wenn es so weiter geht, ist der in 2,5 Jahren wieder an der Macht. Aber noch wichtiger: Sie sollten sich mal das Berliner Desaster anschauen! Nicht alleine die Corona-Krise wird der Nachweis für Demokratieabbau sein. Die Transformation der Gesellschaft nach dem Bild des WEF, der Transhumanisten, der Soros-NGOs, der Rockefeller und Gates wird man nicht mit kleinen Scherzen aufhalten.

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      2. Alex, Sie machen 2 Sachen, die zeigen, dass Sie mit der Rechtsstaatlichkeit nichts am Hut haben. Zum einen gefällt Ihnen die Drohung, die man den ung. Wählern gegenüber aufbaut (Wenn ihr den Orbán wiederwählt, dann gibts kein Geld!), zum anderen ist die Eröffnung eines Verfahrens alles andere als eine Verurteilung. Dies gleichzusetzen zeugt von BILD-Niveau! Wenn Ungarns Regierung so dramatisch schlimm und böse ist, wo sind dann die verlorenen Verfahren auf EU-Ebene? Meistens blieb von dem polilitischen Gedöns nicht viel übrig…

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  5. ,,…die ungarn lassen sich nicht in die knie zwingen.und das ist ein segen fuer ganz europa…,,
    volle zustimmung fuer dr.papkes gastbeitrag.
    liebe ungarn,waehlt am 3.april die freiheit…nicht die bevormundung der bruesseler ,,eurokratie,,
    alles gute

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    1. Wenn die Schweizer über Demokratie reden; ist okay.
      Wenn die Deutschen, ihre Hasstiraden losschicken, habe mein Skepsis. Sie haben unter dem Merkel Regime die Demokratie am meisten in der EU abgebaut und unter der neuen Regierung tun sie weiter.

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      1. Ja – ganz schrecklich.
        Da ist die Ampel noch nicht einmal 2 Monate am Regieren und schon ist die Freiheit dahin.
        Es ist natürlich auch schrecklich, dass sie die Bürger nicht mit einmaligen Geschenken überhäuft, weil sie keine Wahl gewinnen will. 😉

        Und nun wird sogar im Bundestag darüber gesprochen, ob ein Piks mit der Spritze vorgeschrieben werden soll.
        Schrecklich.

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  6. (1)
    Sehr geehrter Herr Dr. Gerhard Papke,
    vielen Dank für ihre sorgsam ausgewählten Worte. Das aktuelle Ungarnbild hat maßgeblich die ungarische Opposition nach Deutschland transportiert, welches jene Deutschen, die einen ideologischen Kampf führen, gerne weitergeben. Sie repräsentieren mittlerweile die deutsche Regierung. Der Kampf beider Seiten wird seit Jahren verbittert geführt. Wobei ganz klar ist, dass das westliche Geld nach Ungarn reichlich fließt zur Unterstützung der Opposition, die aus einem linken und einem antisemitischen-rechten Gebräu besteht. (Aktuell kursiert die Aufnahme eines ungarischen Geschäftsmannes, die solche Annahmen belegen) Die deutschen Medien sind nicht einmal ansatzweise in der Lage, darauf hinzuweisen, Hintergründe zu verstehen.

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  7. (2)
    Erinnern wir uns an das Jahr 2010, als Orbán das bankrotte Land nach acht Jahren wieder übernahm! 2006 war bereits der sensationelle Niedergang besiegelt, als Gyurcsány nach der knapp  gewonnen Wahl vor seinen Genossen zugab, alle betrogen zu haben (Balatonöszödi beszéd). Auch ich  bin Zeitzeuge auf den Straßen von Budapest wie viele andere. Sie selber haben in Reden bzw. Vorträgen darauf hingewiesen, wie hoffnungslos 2010 die wirtschaftliche und finanzielle Situation Ungarns war, die die linksliberale Vorgängerregierung zu verantworten hatte. Ich erinnere mich daran, wie damals Bilder in den deutschen Medien verbreitet wurden, auf denen zu sehen war, wie Ferenc Gyurcsány von der Polizei abgeführt wurden, weil er sich irgendwo angekettet hatte, um die Zufahrt für ein Regierungstreffen zu behindern. Die Teleobjektive waren bereits in Stellung gebracht. Deutsche Journalisten waren dankbar für die Bilder. Geliefert wie bestellt? So jedenfalls funktionierte bereits damals linker Journalismus, Haltungsjournalismus. Kurz danach kam eine Meldung der dpa in einigen deutschen Medien, dass angeblich irgendwo bei Györ ein rechtsradikaler Ungar ein Denkmal des von Nazis ermordeten jüdischen Lyriker Miklos Rádnoti geschändet habe. Sowas war doch nur im Orbán-Ungarn möglich. Oder? Später stellte sich heraus, dass ein junger, betrunkener Autofahrer auf seiner Heimfahrt das Denkmal gefällt hatte. Man müsste eigentlich solche Ereignisse nochmal genau recherchieren und aufbereiten, weil sie genau dokumentieren, wie verlogen und ideologisch borniert  bereits damals Deutsche und Österreicher ans Werk gingen. Dass sich Orbáns Leute angesichts dieser diffamierenden Medienkampagnen aus dem Westen immer mehr politische Waffen der Gegenwehr zulegten, das bleibt unbestritten. Irgendwann bliesen sie selber zum Angriff und wählten unfeine Methoden.

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    1. Ja, die Nummer mit der Büste bei Győr bzw. Abda war ein tolles Beispiel. Das Umfahren stand u.a. im Spiegel, hinterher, als der alkoholhaltige Hintergrund ans Tageslicht kam, las man davon nichts mehr. So wird hier eben Politik gemacht.
      Was mich auch wundert: Die dt. Einheitsmedien schreiben unisono immer vom “umstrittenen Ministerpräsidenten Orbán”. Ich frage mich immer, ob Angela Merkel so unumstritten war!? 2017 gabs 30% bei gut 70% Wahlbeteiligung, also nur jeder 5. Wahlberechtigte entschied sich für Mutti! Aber da stand nur etwas von “umstritten”. Komisch.

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      1. Wenn Sie 2 Länder unbedingt vergleichen wollen, was in sich zu dumm ist, dann Griechenland und Ungarn. Beide ca gleich groß. GriechfnlNd trotz Junta keine 40 Jahrf Kommunismus hatte und nicht sogar bach DeutschlNd Reparationy Zahlungen geleistet. Ungarn hat auch in verschieden Rettungsaktionen Abermilliarden aus Brüssel bekommen. Wo stehen sie jetzt?
        Alex, suchen Sie jemanden, der oder die Sie ernst nimmt.

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  8. (3)Worauf ich hinweisen möchte: Viele tun so oder denken, dass die Ursachen für den Konflikt erst in den letzten Jahren entstanden seien, und Orbán so ein ungehobelter Machtpolitiker sei, der die Verunsicherung und Armut der Menschen nutzt, um sich zu bemächtigen und zu bereichern. Die Gründe reichen sogar zurück in die Jahre nach der Wende von 1989, in der der konservative Jozsef Antal (MDF) versuchte, die Leute der alten kommunistischen Nomenklatura abzulösen. Der Versuch scheiterte, die notwendige Unterstützung aus dem reichen Westen blieb aus. Die Linken unter Gyula Horn übernahmen 1994 wieder die Regierung. Es waren wieder die an der Macht, die für das Kádár-Regime standen und den Wandel nicht voran getrieben hatten. Horn bekam 1992 in Aachen trotzdem den Karls-Preis, vollkommen zu Unrecht. Németh Miklos und andere gingen leer aus. Ferenc Gyurcsány, seine Frau Klára Dobrev und andere konnten gar nicht abwarten, sich ab 1994 alles mögliche einzuverleiben. Es sei hier auch die Budaer Villa genannt, in der sie heute leben.

    Wie kriegt man das alles zusammen? Deutschland hat den Polen und Ungarn unendlich viel zu verdanken, genauso wie Herrn Gorbatschow, ohne den das alles so nicht gekommen wäre. Angela Merkel hat den Niedergang der CDU durch Kernzerstörung zu verantworten. War sie ein linker Machtmensch, der die Geschichte überrumpelte und die BRD in eine DDR 2.0 verwandelte?  Man fragt sich, was passiert, wenn Fidesz weiter regiert, was ich für wahrscheinlich halte. Wird dann Brüssel auf Bestreben Berlins für immer alle den Ungarn zustehende Gelder streichen. Warum sollte dann Ungarn noch in der EU bleiben, oder Polen??? Die meisten Deutschen und Österreicher sagen, dass die Ungarn unter Orbán freie und oppositionelle Medien unterdrückt oder sogar verboten seien. Das ergab eine Umfrage. Dabei sprechen die Fakten eine ganz andere Sprache. Sie weisen nicht nur diese deutschen Vorstellung ins Reich der Märchen, sondern belegen, wo sich Journalismus und Politik im jeweiligen Land befinden.
    Danke Herr Dr. Papke für Ihre Zeilen! Hoffentlich werden diese in Berlin, Düsseldorf… gelesen.

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    1. DDR2.0 wäre es gewesen, wenn die Regierungspartei nicht gewechselt hätte. Ein Grundpfeiler der Demokratie ist die Regierungsmacht auf Zeit.
      Zur Geschichte der Bundesrepublik gehört dieser Wechsel.

      “Unendlich viel” hat niemand einem anderen zu verdanken.
      Bezeichnend war doch, dass die Bundesrepublik zum Tag der Deutschen Einheit in Ungarn Plakate aufhängen ließ, auf dem sie den Ungarn für ihre Rolle bei der Wiedervereinigung dankte. Daneben hingen dann aber Anti-EU-Plakate der Orban-Regierung.

      Wenn die Regierung eines Landes zudem der größte Werbekunde des Landes ist, stellt sich die Frage: Warum?

      Und natürlich ist Korruption immer ein Thema – dies war vor der Orban-Regierung so – dies war und ist in anderen Ländern so.
      Nur eskalierte die Orban-Regierung dies zum Konfliktthema und verweigerte die geforderten und erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Korruption.
      Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der EU-Kommission den Schutz der EU-Mittel sicherzustellen.

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    2. Es ist doch auch bezeichnend, dass gerade die Anhänger von Orban die zutiefst korrupten Regime in China und Russland verteidigen und die Abwahl der korrupten Oligarchen in der Ukraine als Umsturz beschimpfen.

      Ich will nicht, dass die Steuern, die ich bezahle, in den Taschen einer korrupten Elite verschwinden.
      Ich will, dass das Geld der Allgemeinheit zugute kommt – wofür die EU-Mittel auch vorgesehen und gedacht sind. Zum Nutzen aller.
      Die Orban-Regierung weigert sich, alles dafür zu tun, um dies auch sicherzustellen.

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      1. Ich dachte, in der Ukraine regieren derzeit die “Guten”? Oder meinen Sie mir “korrupten Oligarchen” den derzeitigen Präsidenten oder vielleicht den Kiewer Bürgermeister? Man kann Ihren Ausführungen da nicht wirklich folgen.
        Zudem: ja, Putin ist alles andere als ein Demokrat, aber das der Westen jetzt die Ukraine in die EU ziehen will, ist einfach nur dumm. Abgesehen davon, dass die Ukraine an sich schon ein (auch sprachlich) zweigeteiltes Land ist, darf man ruhig mal die russische Sicht einnehmen: während Kohl und Gorbatschow noch darüber verhandelten, ob Nato-Truppen auf dem Gebiet der ehem. DDR stationiert werden dürfen (!), sind heute mit dem Baltikum schon ehem. UdSSR-Staaten im westlichen Bündnis integriert. Das kann Russland nicht einfach so geschehen lassen. Weißrussland und die Ukraine als letzten Puffer darf man da schon als vernünftig ansehen, ohne einen Kniefall vor Putin zu machen.

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        1. Obama hat 5.000.000.000 $ investiert Ukraine Regierung zu stürzen. Es ist nicht ganz so gelaufen, wie er wollte. In NATO kommt Ukraine nicht, dazu musste sie die Grenzptoblenen mit Russland lösen. In die EU kommt sie auch nicht. Es geht seitens der Amis darum, zwischen Russland und Deutschlsnd Keil zu schlagen und Resoursen von Russland und der EU zu binden. Alles über Selbstbestimmung ist Spiel für
          die Galerie. ( die Krim und Donbas Bevölkerung 80-90 % wollen russisch sein.)

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            1. Alter, wo lebst Du? Die Ungarn haben sich 1989 selbst befreit. Natürlich hätten die Russen das kurzfristig verhindern können, aber Gorbatschow war eben auch ein Realist, der wusste, dass sein Riesenreich auf tönernen Füßen steht.

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              1. Alter, welche beschränkte Sichtweise auf Geschichte hast du denn?!
                Die UdSSR zerfiel doch nicht wegen eines Aufstandes in Ungarn 1989. Es war der “Sieg” im Kalte Krieg, den die USA und ihre Verbündeten letztlich “erringen konnten”, der überhaupt erst für die Voraussetzungen der Aufstände in den ehemaligen Ostblock-Staaten schaffte.

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                1. Ich glaube, Sie haben meinen Beitrag nicht verstanden. Natürlich haben die USA das – ich zitiere – “Riesenreich auf tönernen Füßen” mürbe gemacht, aber erhoben haben sich die Ungarn schon selber, und das war alles andere als risikolos, wie 1956 und 1968 zeigten.

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                  1. Stefan, Axel hat viel Ideologie eingeflöst bekommen.(Seminarium Stunden ).
                    Auch deshalb können viele nicht 2 und 2 zusammenzählen. Witzig ist es schon, wie Deutschland sich auf den Weg mit Einheitsparteien gemacht hat. Daran kann man am besten sehen, was für ein Humbuck ist es mit Demokratie Verständnis. Wer nicht mit uns ist, ist Feind. Aushungern, auf Knie zwingen.

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                    1. Ja, leider nimmt man (nicht nur) in Bezug auf Russland wieder die Positionen aus den Schützengräben des kalten Krieges ein. Aber ich verabschiede mich jetzt aus der Diskussion und v.a. von Alex, gegen einseitige Sichtweisen kommt man nicht an, vergebene Zeit und Liebesmüh.

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                  2. Die Voraussetzung dafür, dass sich die Bürger in Staaten wie Ungarn und Rumänien ihrer Regime entledigen konnten, war der “Sieg” über die Sowjetunion.
                    So “tönern” waren die Füße nicht, auf dem das Riesenreich stand.
                    Mit China wiederholt sich schließlich gerade der Krieg der Systeme.

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                    1. Jetzt widersprechen Sie sich in 2 Sätzen selbst: einerseits “Sieg über die Sowjetunion” und dann “so tönern waren die Füße nicht”. Ja was denn nun?

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                    2. Da gibt es keinen Widerspruch. Die UdSSR hatte schließlich nicht nur einige Jahre bestand.

                      Sie wurde letztlich von den korrupten Strukturen zerfressen, wobei der “Kalte Krieg” als Beschleunigunger wirkte. Wo Rechtsstaatlichkeit ausgehölt wird, da wird Korruption systemimanent.
                      Und Korruption zerfrisst nun einmal ein System von innen.

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                  3. Diese Russlandversteherei ist übrigens eine interessante Sache:
                    Da wird zwar an die Befreiung Ungarns gedacht, aber man ist nicht in der Lage, dies auf die Ukraine zu übertragen.
                    Was die Ungarn durfte, das wollen die Russland-Versteher den Ukrainern also verwehren.
                    In der Ukraine war es dann in ihrer Sicht ein “westlich gsteuerter Umsturz”, was man in Ungarn als Befreiung feiert.
                    Leute wie Stefan legen eben gern zweierlei Maß an, wenn es ihnen gelegen kommt.

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                    1. Wieso zweierlei Maß? Wollen Sie die Ukraine mit Ungarn vergleichen? In der Ostukraine sprach man schon immer Russisch und ist auch heute prorussisch aufgestellt, im Gegensatz zum proeuropäischen Osten des Landes. Etwas vergleichbares gibt es in Ungarn nicht. So kann man sich natürlich die krudesten Theorien zusammenbasteln….die Sie dann damit “untermauern”, ich hätte von einem “westlich gesteuerten Umsturz” geschrieben.
                      Auch die geopolitische Lage der Länder scheint Ihnen vollkommen egal zu sein. Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen ein paar Videos von Helmut Schmidt, der sehr gut und aus verschiedenen Blickwinkeln Konflikte betrachten konnte.

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                    2. Sie gestehen der Ukraine schlicht nicht zu, dass die Ukrainer ihre Regierung sebst wählen und ihre Zukunft selbst bestimmen wollen.
                      Ihre Argumentation mit der geopolitischer Lage ist dann schlicht anmaßend, denn Sie degradieren die Ukraine zu einem Spielball Russlands.
                      Die V4-Partner Ungarns sehen dies ganz anders und liefern nun sogar Waffen an die Ukraine.
                      NATO-Länder in ähnlicher geopolitischen Lage fordern nun die Stationierung weiterer NATO-Kräfte.
                      Was Putin erreichen will, ist ziemlich klar. Ob man ihm nachgibt, ist es eben nicht klar.
                      Auch Helmut Schmidt lehnte Appeasement-Politik immer ab.

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        2. Korruption beseitigt man nicht mal eben durch eine Wahl.
          Aber es gibt eben Regierungen, die die Korruption bekämpfen, und es gibt Regierungen, die dies nicht tun und Korruption fördern, indem sie den Rechtsstaat schwächen.
          Dies kann man auch sehr gut an den Reaktionen von Regierungen auf die Berichte der EU-Kommission zur Rechtsstaatlichkeit oder der Kritik von NGOs erkennen.

          Russland ist nicht mehr die Führungsmacht der UdSSR-Staaten. Putin kann sich nur nicht damit abfinden.
          Wenn “der Westen” die Demokratie in der Ukraine und anderen Staaten stärken will, dann ist dies nicht nur legitim, sondern auch wichtig. Welcher demokratische Staat der NATO oder der EU beitreten will und darf, kann nicht in der Entscheidungsgewalt eines undemokratischen Regimes liegen.

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          1. Ihre Sichtweise ist (dramatisch) einseitig. Wenn Nato-Panzer an der ukrainisch-russischen Grenze stehen, wird es Krieg geben. Erinnert sei an die Kuba-Krise, deren Auslöser identisch war. Damals waren beide Seiten – USA und UdSSR – aber noch in der Lage, auch die Sichtweise der anderen Seite in ihre Überlegungen mit aufzunehmen.

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            1. Warum sollte es Krieg geben, wenn in einem NATO-Land Panzer stationiert werden?
              Der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine stellt die Gefahr dar. Putin träumt von einstiger Stärke und bedroht die schwache Ukraine.
              Schon zu Zeiten der UdSSR standen Nato-Panzer in der Bundesrepublik an der Grenze.

              Putin spielt nun seine einzigen Karten, die er noch hat: Militär und Rohstoffe.
              Aber militärisch reicht es eben nur noch zur Bedrohung eines nicht-NATO-Staates.
              Von den Rohstoffeinnahmen ist Russland wiederum weit mehr abhängig, als der Westen von den Importen.

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              1. O.k., also Nato-Panzer in der Ukraine sind o.k., russische Panzer an bestimmten Stellen in Russland sind ein Problem. Man kann nur froh sein, dass Sie nicht an den Schalthebeln der Macht sitzen!
                Und das 17 Mio km2 voll mit Rohstoffen immer eine Macht darstellen, das haben Sie auch nicht verstanden. Das Geheule wegen der ausbleibenden Gaslieferungen ist ja jetzt schon groß.

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                1. Es gibt nun einmal keine NATO-Panzer in der Ukraine und eben auch keinen Aufmarsch von NATO-Truppen an der Grenze zu Russland, der für einen Angriff groß genug wäre.

                  Auch so mancher Staat in Afrika verfügt über große Rohstoffvorkommen. Zu einer Großmacht macht es sie aber deshalb noch lange nicht.

                  Russland ist mehr auf den Export von Öl und Gas angewiesen, als der Westen auf die Einfuhr von Öl und Gas aus Russland.
                  Es war eben unklug, dass u.a. Deutschland so sehr auf den Lieferanten Russland gesetzt hatte.

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                  1. Macht es so einen großen Unterschied, ob in einem Panzer ein Nato-Soldat oder ein Ukrainer sitzt? Ihre Sichtweise ist einfach dramatisch einseitig, Sie sind absolut nicht in der Lage, sich in die Lage der anderen Seite zu versetzen. Gute Verhandler können aber genau das. Dass Sie einen Vergleich zwischen Russland und einem afrikanischen Land ziehen, zeigt ebenso, dass Sie das Grundproblem nicht einmal ansatzweise verstanden haben. Schade! Aber Sie wollen es anscheinend auch nicht verstehen.

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    1. Es gehört zu einer funktionierenden Demokratie, dass man offen über Probleme und Kritikpunkte diskutiert. Nur dadurch kann man Probleme beheben und Verbesserungen angehen.

      Ist dies nicht möglich, verfestigen und verstärken sich die Probleme.
      Und das ist eben der Unterschied:
      Während andere EU-Mitgliedsländer die EU-Berichte als konstruktive Kritik betrachten und dann an der Beseitigung der Mängel arbeiten, betrachten Orban und Fidesz diese Kritik als Angriff auf das Land und ihre Souveränität.
      Statt sich den Problemen zu stellen, malt die ungarische Regierung ein wunderschönes und makelloses Bild – ganz so wie einst im sozialistischen Paradies.

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        1. In einsame Eck stellen sich die Rechten doch selbst.

          Wer unfähig zur Diskussion ist und in allen anderen nur Feinde sieht, isoliert sich nun einmal selbst.

          Da regiert die Ampel gerade mal 2 Monate, aber schon wird sie für die ach so furchtbaren Auswirkungen ihrer Politik in den letzten 2 Jahre von den Rechten angegriffen. 😀
          Rechte Logik eben. 😉

          Selbst miteinander kommen die Rechten in ihrem Eck zu keiner Gemeinsamkeit.
          Noch immer sind die Fidesz-EU-Abgeordneten fraktionslos und können ihrem Land nicht den Dienst erweisen, den dieses verdient hätte.

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      1. Hier ein Beispiel aus der rechtsradikalen Presse, dem Cicero!!
        https://www.cicero.de/innenpolitik/ampelkoalition-mehr-verarmung-wagen-scholz-lindner-habeck
        Ampelkoalition
        -Mehr Verarmung wagen
        Was die neue Regierung bisher zustande gebracht hat, ist erschütternd: Deutschland wird regiert von Ideologen und einem Bundeskanzler, der den kleinen Leuten bis in die Mittelschicht hinein de facto den Krieg erklärt. Die Probleme werden sogar noch verschärft, das Kartenhaus wird immer noch wackeliger. Das kann nicht gutgehen.

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              1. Die Botschaft hinter diesem Zitat von Gyurcsány haben Sie nicht verstanden. Sie bedeutet: Nicht Du, Marki-Zay, wirst Ministerpräsident, sondern ich oder meine Frau oder eine Marionette von mir. Das wird dann im Parlament entschieden!

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