Die rechte Seite: Kommentar zu den jüngsten Antisemitismus-Vorwürfen gegenüber Ungarn
Die Welt des Michael Roth
Dabei handelt es sich natürlich vor allem um die Länder in Mittelost- oder Südosteuropa. Aus Sicht von Roth befinden sich diese noch immer auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe.
Roth versteht sich als Missionar des Westens
„Es liegt noch viel Arbeit vor ihnen“, so Roth 2018 auf der Belgrader Pride. In vierzehn EU-Mitgliedsländern sei die Homoehe „noch immer“ nicht legal. Es gäbe also noch Entwicklungspotenzial, Serbien inbegriffen. Auch in anderen Hauptstädten der Region hat er bereits derlei Ansichten verkündet. Er versteht sich mit seiner sozialdemokratischen Überzeugung als westlicher Abgesandter schlechthin, der deklariert, welche politischen Kräfte er gerne sieht und welche nicht. Christliche, nationale und konservative Regierungen gehören definitiv nicht dazu.
Jederzeit setzt er sich aber für die örtlichen Linksliberalen ein und empfindet natürlich einen gewissen Groll gegenüber Ungarn und Polen, die beide an ihren – wie Roth meint – so ganz un-europäischen Regierungen festhalten. Es gäbe kein Problem mit den ungarischen oder polnischen Menschen, sondern nur mit deren Regierungen, betont der deutsche Staatssekretär gern, so wie es auch andere westliche Politiker zu tun pflegen.
Letztes Wochenende allerdings beschimpfte Roth die Ungarn ganz allgemein als antisemitisch. In einem Zeitungsinterview erklärte er, dass auch der in Ungarn grassierende Antisemitismus ein Grund für das Artikel 7-Verfahren gegen Ungarn sei. Schnell fügte er noch hinzu, die Zahl der antisemitischen Übergriffe wachse aber auch in Deutschland und auch andere Länder müssten überprüft werden.
Warum Ungarn?
Das ist in der Tat so, aber in dem Interview wurde anschließend weder weiterverfolgt, wie etwa die Lage auf diesem Gebiet in Deutschland ist und was er als Staatsminister dagegen zu tun gedenke, noch wurde gefragt, warum Roth ausgerechnet Ungarn als antisemitisch bezeichnete.
Péter Szijjártó äußerte sich zu den Anschuldigungen von Roth sogleich auf Facebook. Der ungarische Außenminister wies seinen deutschen Kollegen darauf hin, dass die jüdische Gemeinde in Ungarn sicher ist und die jüdischen Mitbürger hier nichts zu befürchten haben. Er gab ihm auch noch folgenden Rat mit auf den Weg: „Bevor du solche schweren Anschuldigungen erhebst, schau dich bitte erst einmal bei dir zu Hause um!“
Sollte Roth diesem Rat wirklich folgen, dann würde er in Deutschland reichlich fündig werden. Seit Jahren muss man mitansehen, wie der Antisemitismus in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern stetig zunimmt. Letztes Jahr riet der deutsche Antisemitismus-Beauftragte Felix Klei jüdischen Einwohnern, zu ihrer eigenen Sicherheit ihre Kippa nicht mehr öffentlich zu tragen. Das geschah nicht ohne Grund, schließlich wächst die Zahl der Straftaten mit antisemitischem Hintergrund dynamisch. Man kann zwar nicht sagen, dass die deutschen Behörden nichts unternehmen würden. Es ist aber auch eine Tatsache, dass sie sehr einseitig agieren. Gemeinsam mit dem Verfassungsschutz gehen sie rigide gegen Rechtsradikale vor. Schließlich eignet sich ihre Verfolgung hervorragend dazu, die AfD und das gesamte rechtskonservative Lager zu diskreditieren.
Gegenüber dem Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Einwanderung sind Roth und seine Mitstreiter freilich blind. Wenn sie es nicht wären, müssten gegen eine Menge an EU-Staaten Verfahren angestrengt werden.
Aus dem Ungarischen von Anita Weber.
Der Artikel erschien am 25. August auf dem Portal der regierungsnahen Zeitung Magyar Hírlap.
„Bevor du solche schweren Anschuldigungen erhebst, schau dich bitte erst einmal bei dir zu Hause um!“.
Leute wie Roth wollen sich gar nicht umschauen, denn sie sind ideologisch verblendet. Sie sind blind gegenüber der Wahrheit, hören aber denen zu, die Orbán um jeden Preis weg haben wollen. Besserwisserei und Machthunger sind deutsche Spezialitäten. Wer mit Leuten wie Dobrev und Gyurcsány an einem Seil zieht, bekommt in Ungarn wenig Vertrauen. In Ungarn wird das ungarische Parlament gewählt, nicht in Berlin oder Hamburg. Dass Demokratie aushalten muss, dass man auf dem Hintergrund einer ganz anderen Wirtschaft, Geschichte und geographischen Lage zu anderen Meinungen und Ergebnissen kommt, ist Roth nicht zu vermitteln. Viel Spaß beim Untergang.
@ Nyúl Péter: Teljesen igaza van!! Absolut richtig!!