„Ich komme mir langsam vor, als würde eine Militärjunta die Verwaltung lenken: Ein Militär wurde Kanzler der Theateruni, ein Polizist oberster Landesdirektor der Krankenhäuser. Es mag ja angehen, dass Soldaten die Polizei bei der Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen unterstützen, aber es ist wohl übertrieben, wenn sie mit der Leitung von Zivilorganisationen beauftragt werden.“
„Der Rapper Majka hat all die Aufgaben verrichtet, die eigentlich der operativen Einsatzleitung obliegen. Für mich verdient er den Kossuth-Staatspreis, denn niemand – ausnahmslos niemand – hat so viel wie er getan, das Wissen über Covid-19 in die breite Öffentlichkeit zu tragen.“
„Das System des Fidesz ist zentralisierter und antidemokratischer, als das kommunistische System nach 1968. Die Autonomie der örtlichen Gemeinschaften und Institutionen wird heute mehr eingeschränkt, als man sich das in den 1980er Jahren vorstellen konnte.“
József Balogh, 1994-2006 OB von Győr, im Interview für das Regionalportal ugytudjuk.hu.
„Wir müssen Selbstverständlichkeiten in die Verfassung schreiben, die von der Linken als homophob, rassistisch und ausgrenzend gegeißelt werden. Es braucht eine Revolution der Normalität über die Abnormalität.“
István Hollik (KDNP), in der gleichen Parlamentsdebatte.
„Ungarn steht auf sicheren Füßen. Wir sind nicht auf die Risikogemeinschaft der Deutschen angewiesen, um günstige Kredite aufnehmen zu können.“
„Das Abzweigen öffentlicher Gelder über Stiftungen ist ein institutionalisierter Diebstahl in Reinkultur. Wir machen deshalb den Gegenvorschlag, das gesamte Vermögen von Viktor Orbán, seiner Oligarchen und Strohmänner unter den Schutz der Heiligen Krone zu stellen.“
„Nur eine unabhängige juristische Instanz kann bestimmen, was Rechtsstaatlichkeit ist, nicht eine politische Mehrheit. Derzeit wird aber damit gedroht, das fälschlicherweise Rechtsstaatlichkeit genannte Instrument dazu zu nutzen, um einzelne EU-Mitgliedstaaten per Mehrheitsbeschluss zu disziplinieren.“
„Wir haben den Rechtsstaatsbericht der Europäischen Kommission gesehen. Da kann von Objektivität leider keine Rede sein. Polen und Ungarn haben zu spüren bekommen, worum es wirklich geht: Nicht um Werte, sondern um gewöhnliche Erpressung solcher Länder, die in Verbindung mit der Migration oder der Familie nicht dem Mainstream folgen.“
„Es ist eine Schande, dass Orbán seine eigene Macht und Geld wichtiger sind, als das Leben der ungarischen Bürger.“
„Das Veto gegen den EU-Haushalt ist eine historische Schuld. Damit straft der Fidesz nicht die EU, sondern Ungarn geht enormer Gelder verlustig.“
„Ich möchte den Präsidenten der Kammer bitten, bevor er solche Vorschläge formuliert, mutig zum Telefon zu greifen, um Hilfe von jenen zu erhalten, die etwas vom Kommunalwesen verstehen. Und die im gegebenen Fall die Unternehmen vor Ort bei weitem besser kennen, als der Präsident.“
„Wegen des von den anderen Mitgliedsstaaten abweichenden Verfassungssystems von Ungarn ist dieses vom Aspekt der Rechtsstaatlichkeit her nicht vergleichbar. Es ist deswegen eine Unverantwortlichkeit, die Verteilung der EU-Gelder darauf zu begründen.“
„Diese Regierung wandte im Frühjahr zur Abwendung von 200.000 Arbeitslosen insgesamt 200 Mrd. Forint auf, die Firmen von Orbán-Freund Lőrinc Mészáros aber erhielten zur gleichen Zeit staatliche Zuwendungen von 186 Mrd. Forint. Das ist kein Krisenmanagement! Österreich ersetzt 90% der Lohnausfälle, bitte schön, da könnten Sie gerne dem Beispiel Österreichs folgen!“
„Die Regierung hat sich nicht auf die zweite Corona-Welle vorbereitet. Sie hatte im Sommer nichts anderes im Sinn, als Yachturlaub, Balaton und Fußball.“
„Was diese Regierung tut, ist ein Spiel mit den Zahlen, und noch viel schlimmer: ein Spiel mit Menschenleben. Was um alles in der Welt haben Sie den ganzen Sommer lang gemacht?“
