Szeged
Zu neuer Größe
Bauminister János Lázár (r.) sprach auf der gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an die Verhandlungen vom größten Automobilwerk Ungarns, das dank der Investition aus China entstehe. Er bezifferte die Investitionssumme auf 1.200-1.500 Mrd. Forint (ca. 2,9-3,6 Mrd. Euro) und meinte, der Baufortschritt übertreffe alle Erwartungen. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2025 würden in Szeged die ersten BYD-Modelle vom Band rollen; bis dahin werde das Werk an die Autobahnen und das allgemeine Straßennetz (M43, Landstraßen 5 und 502) angebunden.
Bahnterminal für grüne Transporte
Auch die Modernisierung der umliegenden Bahnstrecken sei im Gange, und systematisch würden die Kapazitäten der Infrastruktur für Trink- und Abwasser angepasst. Lázár zeigte sich zuversichtlich, dass Ungarns Automobilwerke „binnen drei Jahren mindestens 1 Mio. Pkw im Jahr“ produzieren werden. Weil diese nach EU-Vorgaben auf der Schiene transportiert werden müssen, entstehe zunächst im Stadtteil Kiskundorozsma ein Bahnterminal. Außer der Reihe werde die Bahnstrecke Cegléd-Kiskunfélegyháza komplett modernisiert und der sich bis Szeged südlich daran anschließende Streckenabschnitt rekonstruiert. Für diese Projekte möchte die Regierung einen Kredit der EIB über 2,2 Mrd. Euro aufnehmen.
Die Kosten für den hypermodernen Grenzübergang bei Röszke veranschlagte der Minister auf rund 100 Mrd. Forint; für dieses Projekt wollen Ungarn und Serbien einen chinesischen Kredit aktivieren. Im Ergebnis soll der größte Grenzübergang für den Straßen-, Bahn- und Güterverkehr entstehen. Dabei blicke man auch auf den steigenden Arbeitskräftebedarf aus der serbischen Vojvodina, denn den Bedarf von BYD mit bis zu 10.000 Mitarbeitern können Szeged und sein Umland nicht allein abdecken.
Breiter Konsens pro BYD
OB László Botka (M.l.) unterstrich, dass die (von der Opposition geführte) Stadt Szeged seit einem Jahr eng mit der Regierung kooperiert, um den Start des BYD-Werks korrekt vorzubereiten. Hinsichtlich dieser Großinvestition bestehe ein breiter Konsens in der lokalen Politik und der Bevölkerung. Szeged habe bei konstruktiven Verhandlungen mit dem Bauministerium erreichen können, dass keine kommunalen Projekte zentralisiert werden. Die Stadt habe ihre Projekte – ob mit Geldern aus dem Staatshaushalt oder EU-Fördermitteln – schon in der Vergangenheit erfolgreich verwirklicht und werde nur im Notfall staatliche Unternehmen als Konsortialpartner einbeziehen.