Cyberattacke
„Wir zahlen kein Lösegeld“
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Kristóf Szalay-Bobrovniczky (M.r.) bestritt dessen ungeachtet, dass die Hacker den normalen Betrieb der Beschaffungsagentur VBÜ behindert hätten. „Entgegen allen Unkenrufen der Presse gibt es keinen Einkaufsstopp bei der Armee!“ Jobbik und MSZP hatten die außerordentliche Anhörung beantragt, nachdem die Opposition in dem beispiellosen Hackerangriff enorme Risiken für die nationale Sicherheit sieht. Die Mi Hazánk bezeichnete es als skandalösen Fall, dass die Beschaffungs-Tabellen der Agentur an die Öffentlichkeit gelangten.
Der Verteidigungsminister mahnte die Opposition jedoch, die in den Medien publizierten Zahlen nicht für bare Münze zu nehmen. Es gebe Cyberattacken am laufenden Band, die gleiche Hackergruppe habe nachweislich auch in Tschechien Schaden angerichtet. Selbstverständlich versuche man mit allen Mitteln, solche Angriffe abzuwehren, was aber nicht immer perfekt gelinge. Abgesehen davon sei die VBÜ als Wirtschaftsgesellschaft für ihre IT-Systeme eigenverantwortlich, es gebe keine Vernetzung mit den Computern der MH, des Ministeriums und schon gar nicht der Geheimdienste.
Auf Nachfrage musste Szalay-Bobrovniczky jedoch eingestehen, man wisse immer noch nicht vollumfänglich, welche Daten die Hacker tatsächlich gestohlen haben. Ein Teil der im Internet zur Schau gestellten Daten war im Übrigen schon zuvor öffentlich zugänglich, unterlag also keiner Geheimhaltung. „Wir verhandeln nicht mit Verbrechern und zahlen kein Lösegeld“, stellte der Minister abschließend klar.