Orbán in den Sozialmedien:
„Wir brauchen einen Ludwig Erhard“
In einem längeren Eintrag auf Facebook schrieb Orbán u. a. vom nächsten „Aktionsplan“, der in der Schublade warte. Solch ein Plan lasse sich freilich nur abgestimmt mit der Führung der Notenbank realisieren. „Je mehr wir den heutigen Notenbankpräsidenten hören, umso eher gewinnt man den Eindruck, als würden wir nicht am gleichen Strang ziehen“, schrieb der Ministerpräsident über den in Ungnade gefallenen György Matolcsy. Entgegen dessen Einschätzung komme man in Wirklichkeit aber sehr gut voran beim Stellen der Weichen.
„Wir brauchen einen Ludwig Erhard, so wie ihn einst György Matolcsy verkörperte, bevor er vom Wirtschaftsressort an die Spitze der Notenbank wechselte“, schickte der Premier dem einst als seine „rechte Hand“ angesehenen Mann noch ein Lob zum Abgesang hinterher.
Dieser neue „Ludwig Erhard“ müsse die Zügel der Wirtschaftspolitik und der Haushaltsplanung gleichzeitig in Händen halten, um besagten Aktionsplan umsetzen zu können. Wer im März 2025 als Präsident in die Ungarische Nationalbank (MNB) gehe, könne nicht gleichzeitig der neue Superminister sein, verriet Orbán weiter.
Nach diesem Beitrag begannen Spekulationen in den Medien, wonach Wirtschaftsminister Márton Nagy 2025 auch die Haushaltsplanung übertragen wird, während der heutige Finanzminister Mihály Varga seine Karriere an der Spitze der MNB fortsetzen dürfte.