Enthüllung:

Wie sich Orbán & Co. bereicherten

Der Dokumentarfilm „Die Dynastie“ über den Aufstieg der Familie des Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu unglaublichem Reichtum schlägt derzeit große Wellen.
15. Februar 2025 11:30

Bereits in der ersten Woche sahen 2,5 Mio. Ungarn den Film des Enthüllungsportals „Direkt36“ auf youtube. Das Forschungsinstitut europion.hu stellte in einer ersten Erhebung wenig überraschend fest, dass der Film vor allem im Kreis von Oppositionswählern (darunter insbesondere der Tisza-Partei) sowie von Akademikern gesehen wurde. Das Thema der Bereicherung der dem Ministerpräsidenten nahestehenden Kreise habe allerdings auch die Wähler des Fidesz interessiert.

Für knapp zwei Drittel problematisch

Unter allen Befragten empfanden es 62% als problematisch, dass sich dem Ministerpräsidenten nahestehende Kreise bereicherten. Selbst unter den Anhängern des Regierungslagers meinten dies 28%, im Kreis der Tisza-Anhänger aber gleich 91%. Das Forschungsinstitut konfrontierte die Befragten parallel mit dem von Seiten der Regierung gerne vorgebrachten Argument, das Entstehen einer einheimischen Kapitalschicht sei zu begrüßen, selbst wenn dafür „Rückenwind von oben“ erforderlich sei. Diese Ansicht empfanden 31% der Fidesz-Wähler als natürlich, aber nur 13% aller Befragten. Immerhin ein Viertel aller Befragten sieht jedoch in beiden Aussagen einen wahren Kern.

Mészáros vor Csányi und Tiborcz

Eine weitere Frage bat die Teilnehmer der Erhebung, jene der Regierung nahestehenden Geschäftsleute zu markieren, deren Name bekannt sei. Hier trug Lőrinc Mészáros mit 79% den Sieg davon, gefolgt von OTP-Chef Sándor Csányi (65%), der den Orbán-Schwiegersohn István Tiborcz knapp auf den 3. Platz verweisen konnte. Hinter diesem Trio folgte MOL-Chef Zsolt Hernádi (35%) erst mit großem Abstand und vor weiteren „Fidesz-nahen“ Oligarchen.

3 Antworten auf “Wie sich Orbán & Co. bereicherten

  1. Wie meistens in solchen Fällen von Korruption und Machtmissbrauch ist in den Vorwürfen ein wahrer Kern. Wer 15 Jahre an einem Stück regiert, wird selbstgefällig im wahrsten Sinne des Wortes. Wer allerdings beobachtet, was derzeit in der BRD diesbezüglich passiert, halt auf andere Weise, der kann nicht daran vorbei zu glauben, dass alle ausnahmslos krumme Touren entwickeln. Die gesamte BRD ist ein Selbstbedienungsladen linker Organisationen geworden, deren wirtschaftlicher und gesellschaftliche Nutzen mittlerweile im pure wirtschaftliche Zerstörung umschlägt, weil sie in erster Linie der Deindustrialisierung und Umverteilung dient. Orbáns System wollte erst mal konkurrenzfähige Firmen produzieren, deren Besitzer nun zum Problem des Systems werden.

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