Wassernetze
Wichtigste Aufgabe des Jahrzehnts
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Ein öffentliches Programm wird dafür bereits ausgearbeitet, erklärte Zsolt V. Németh (3.v.r.), Staatssekretär im Energieministerium, am Montag in Székesfehérvár auf einer Pressekonferenz anlässlich der Integrationsvereinbarung zur Übergabe der Fejérvíz Zrt. in staatliches Eigentum.
Der Sektor war in letzter Zeit von Zwiespalten geprägt, denn trotz der Schwierigkeiten beim Betrieb wurden bei den Wasserversorgungssystemen auf nationaler Ebene große Fortschritte erzielt. Er fügte hinzu, dass fast 100% der Privathaushalte an das Trinkwassernetz und 83% an das Abwassernetz angeschlossen sind, während sich die Zahl der Kläranlagen verdoppelt hat und mittlerweile mehr als 880 Anlagen in Betrieb sind. Er wies darauf hin, dass die Abwassernetze in einem Umfang von „Hunderten von Milliarden“ ausgebaut worden seien, dass aber der Instandhaltung und dem Ausbau des Trinkwassernetzes nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde, so dass dies in naher Zukunft im Fokus stehen werde. Fejérvíz ist nun das zehnte Wasserversorgungsunternehmen, das sich mehrheitlich in staatlichem Besitz befindet. Die Nemzeti Vízművek Zrt. versorgt rund 3,5 Mio. Menschen mit hochwertigen Dienstleistungen.
LMP: Trinkwasserversorgung vor Zusammenbruch
Während die Trinkwasserversorgung in Ungarn auf den Zusammenbruch zusteuert, ist es nach Ansicht der LMP das einzige Ziel der Regierung, ausländische Wirtschaftsakteure mit den ungarischen Wasserressourcen zu versorgen. Lóránt László Keresztes, Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für nachhaltige Entwicklung, sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Pécs, dass die Regierung zwar von einem Programm zur Entwicklung des Trinkwassernetzes spreche, die für die Aufrechterhaltung des Systems erforderlichen Mittel aber weder im diesjährigen noch im nächstjährigen Staatshaushalt enthalten seien. In diesem Jahr sind nur ein paar Mrd. Forint dafür vorgesehen, und im nächsten Jahr werden keine bedeutsamen Arbeiten in Angriff genommen. Die Regierung verschweige zudem, dass sie eine brutale Erhöhung der Wassergebühren vorbereitet.
Keresztes zufolge spreche Németh vergeblich von einem Programm zur Entwicklung des Sektors. Die Regierung bedient mit Steuergeldern den brutalen Wasserbedarf ausländischer Industrieunternehmen, in der Regel Batteriefabriken. Sie gibt jeweils 30 Mrd. Forint aus, um die Wasserversorgung der Batteriefabriken in Göd und Iváncsa zu sichern. Sogar 50 Mrd. Forint sind für den Ausbau der Wasserversorgung für die großvolumigen Investitionen in Debrecen vorgesehen. An erster Stelle stehe also die Wasserversorgung der Batteriefabriken und erst dann denkt die Regierung an die Sicherung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung.