In der BMW-Stadt Debrecen hat der Fidesz überraschend viele Wähler verloren. Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi

Political Capital

Wählerlager keineswegs stabil

Der Fidesz wollte sein Wählerlager bei den Europawahlen ausweiten, was an vielen Orten auch gelungen ist.
24. August 2024 11:40

Das zeigt eine umfassende Analyse der Wahlergebnisse durch die Denkfabrik Political Capital, die das Enthüllungsportal atlatszo.hu vorstellte. Der Vergleich mit dem Ergebnis der Parlamentswahlen von 2022 zeigt in 465 überwiegend kleineren Orten Stimmenzugewinne. Gleichzeitig verlor der Fidesz in den Städten mit Komitatsrecht 30-40% der Stimmen, obgleich die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen nur um 16 Prozentpunkte geringer ausfiel. Besonders krass erscheint, dass der Regierungspartei in Debrecen mehr als 22.000 Wähler verlorengingen. Prozentual wogen die Verluste im traditionell „roten“ Szeged aber noch schwerer (-40%), wo sich 14.000 vom Fidesz abwandten, für den nur noch 21.300 Bürger der Stadt stimmten. Jeweils mehr als 10.000 Stimmen verlor der Fidesz außerdem in Miskolc, Nyíregyháza, Kecskemét, Győr und Pécs.

Political Capital kommentiert die Analyse mit der Feststellung, entgegen der landläufigen Meinung sei das Fidesz-Wählerlager keineswegs stabil, sondern laufend in Bewegung. Seit 2010 gewinnt die Orbán-Partei alle Parlamentswahlen in Folge mit einer steigenden Anzahl an Sympathisanten auf dem Lande und einer systematisch schwindenden Zustimmung in der Hauptstadt und den sonstigen Großstädten des Landes. Gegenüber den Europawahlen 2019 büßte der Fidesz die meisten Stimmen nicht etwa in Budapest, sondern in den Städten mit Komitatsrecht sowie in kleineren Städten ein.

 

 

Ein Gedanke zu “Wählerlager keineswegs stabil

  1. Und so sieht es in Deutschland aus – Jungwählerstudie des Instituts für Generationenforschung:

    – Bei jungen Wählerinnen und Wählern greift eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegen die etablierten Parteien um sich.

    – Die Mehrheit dieser jungen Wähler selber glaubt allerdings, dass junge Wähler überwiegend Grüne oder Linke wählen. Die Medien haben ihnen in der Vergangenheit auch genau das immer wieder erzählt.

    – Die Mehrheit der Erstwähler wählt vor allem AfD oder CDU.

    https://www.businessinsider.de/politik/erstwaehler-studie-zeigt-faszination-fuer-radikale-parteien-und-falsches-selbstbild-in-der-generation-z/

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