Grenzschutz
Wachablösung im Süden

Die Aufgaben der Soldaten übernehmen ab sofort die Angehörigen des neu aufgestellten Grenzjäger-Regiments.
„An diesem Grenzabschnitt gab es in diesem Jahr mehr als 263.000 illegale Grenzübertritte“, erinnerte der Staatssekretär des Innenministeriums, Bence Rétvári. „Wer hier dient, schützt einen der am schärfsten „attackierten“ Grenzabschnitte der EU.“ Die Zahl der aufgegriffenen illegalen Einwanderer beschränkte sich vor zwei Jahren noch auf 46.000, bevor diese im vorigen Jahr auf 122.000 zunahm. Die steigende Aggressivität der Migranten belegten 15 verletzte Polizisten und 29 verletzte Soldaten allein in diesem Jahr. Jeder neunte Gefängnisinsasse in Ungarn ist heute ein Schlepper – diese rund 2.500 aufgegriffenen Straftäter gehören 73 Nationen an. Der ungarische Steuerzahler habe für den Grenzzaun in den letzten Jahren 650 Mrd. Forint, für die Versorgung der inhaftierten Schlepper weitere 3 Mrd. Forint gezahlt. Solange Brüssel an einer „organisierten Migration“ interessiert sei, bleibe der Druck auf Außengrenzen der EU wie der ungarischen erhalten.
EU unsicher, Ungarn entschlossen
Drei von vier Soldaten leisteten Dienst an der Grenze, merkte der Staatssekretär des Verteidigungsministeriums an. Tamás Vargha hob des Weiteren hervor, dass die Soldaten nicht nur zahlreiche illegale Grenzübertritte vereitelten, sondern auch 3.000 Schlepper ergreifen konnten. Als die EU 2015 keine geschlossene Antwort auf die Migrationskrise wusste, trat Ungarn mit der Errichtung des Grenzzauns zu Serbien als erstes Mitgliedsland tatkräftig dafür ein, die illegale Einwanderung zu stoppen.
Polizei und Armee Seite an Seite
Landespolizeipräsident János Balogh sprach von der erfolgreichsten gemeinsamen Mission der Polizei mit der Armee in Friedenszeiten. Neben der Bildung des Grenzjäger-Regiments bedurfte es des Beitritts Kroatiens zum Schengen-Raum, um die Bedingungen für die neuen Strukturen im Grenzschutz zu Serbien zu sichern. Armeekommandeur Romulusz Ruszin-Szendi erinnerte an die Meisterleistung von Armee, Polizei, Strafvollzug und Katastrophenschutz, um in weniger als einem Monat die grüne Grenze zu Serbien dichtzumachen. Viele sahen diese Aktion skeptisch, heute aber erhalte Ungarn Respekt, weil es dem Ansturm illegaler Migranten einen Riegel vorschob.
Die Ablösung der Soldaten an der Südgrenze wurde durch den Ukraine-Krieg zur Notwendigkeit. Die Orbán-Regierung gab noch im Sommer die Aufstellung besser bezahlter Grenzjäger bekannt, damit sich die Soldaten wieder verstärkt ihrer eigentlichen Aufgabe der Landesverteidigung widmen können.
