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Verdient Oligarch am Elend der Familien?
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Diese Frage richtet die DK an die Regierung, teilte ihr Sprecher Balázs Barkóczi auf einer Pressekonferenz am Freitag mit.
Er verwies auf den Umstand, dass die Opus Tigáz Zrt., die zum Firmenimperium von Orbán-Freund Lőrinc Mészáros gehört, das Gas teurer als die staatliche Energieholding MVM verkaufe. Nachdem die Regierung beschloss, den Gaspreis auf das Siebenfache anzuheben, dürfte Mészáros davon am meisten profitieren, glaubt man bei der Oppositionspartei. „Das Land hat das Recht zu erfahren, wie sehr sich Mészáros an den steigenden Energiekosten bereichert“, erklärte Barkóczi. Es sei widerwärtig, dass der „Spitzenoligarch des Fidesz“ noch vom Elend der ungarischen Familien profitiere.
Nur Stunden später reagierte die Opus Tigáz Zrt. auf die Behauptungen der DK. Nur ein kleiner Teil der Energierechnung bilde die Umsatzerlöse der Tigáz-Gruppe, das Gros fließe an den Grundversorger MVM Next. Neben der landesweit fixierten Grundgebühr und dem einheitlichen Gaspreis legt eine Verordnung das sog. Systemnutzungsentgelt fest, das in der Tat bei Opus Tigáz am höchsten ausfällt. Das war aber auch schon 2012 so, als der Gasversorger Tigáz noch zur italienischen ENI gehörte. Das höhere Entgelt erkläre sich aus der geringeren Bevölkerungsdichte im Versorgungsgebiet Nordostungarn. Opus Tigáz verbleiben bei einem Gaspreis von 7.665 Forint/MWh lediglich 1.121 Forint, den Rest teilen sich MVM Next, die Transportgesellschaft FGSZ, die Gasspeichergesellschaften sowie weitere Akteure am Gasmarkt.