Mütterprotest:
„Unzufrieden mit dem Regime“
Mehrere Gruppen organisierten gemeinsam einen außergewöhnlichen Protest zum Muttertag, der in Ungarn jährlich am ersten Sonntag im Mai begangen wird. In den Sozialmedien wurden Frauen aufgerufen, in Weiß gekleidet für die Kinder, die Mütter und Frauen aufzustehen. Es sei empörend, wie das Orbán-System Kinder, die gegen die Zerschlagung und das Ausbluten des Bildungswesens auf die Straße gehen, mit Gummiknüppeln, Tränengas und Polizeigewahrsam bestrafe. Die Demonstranten wollten ihre „Unzufriedenheit mit dem bestehenden Regime“ zum Ausdruck bringen. Dabei reagierten sie konkret auf die Ereignisse vom Mittwochabend, die vor dem Karmeliterkloster auf der Burg eskalierten.
Die jetzige Protestaktion richtete sich ausdrücklich an Frauen – Männer sollten bestenfalls im Hintergrund bleiben und sich nur aktivieren, wenn dies erforderlich wäre. Edina Hajnal von der Aktionsgruppe „Ungarische Mütter“ zog in ihrer Ansprache Parallelen zu den Ereignissen von 1956. Wer heute Freiheit und Respekt fordere, halte das Andenken an die Revolution von damals hoch. Mehrere Redner geißelten die Gewaltanwendung des Staates gegen die Jugend, die nun nicht mehr einfach nur verachtet und in (geistiger) Armut gehalten, sondern sogar misshandelt werde.
Parteien sollten die Aktion ausdrücklich nicht für ihre Zwecke missbrauchen. Die Opposition von der DK bis zur Satirepartei MKKP zeigte sich aber solidarisch mit den Organisatoren.
An Unschuldslämmer, die ohne Not von der Polizei drangsaliert wurden, glaube ich eigentlich nicht.
Aber für die Politik sollte Bildung ein zentrales Anliegen sein. Ich nehme an, es scheitert zur Zeit am Geld. Vielleicht kann man Umschichtungen vornehmen. Denn die jungen Menschen und ihre Bildung und zufriedene, gut bezahlte Lehrkräfte, sind ein ganz wichtiges Thema, das auch den Frieden in der Bevölkerung sichert.