Ungarn
„Ungarn zeigt Respekt vor seinen teuren Toten, die dem Ruf ihrer Heimat folgten, um mit der Waffe in der Hand für sie zu kämpfen.“ Fotos: MTI/ Tamás Kovács

Weltkriegsopfer

„Ungarn vergisst seine Heldentoten nicht!“

Am Dienstag wurden die sterblichen Überreste von 85 Soldaten symbolisch umgebettet. Der Verteidigungsminister erklärte, die Nation werde nie jene vergessen, die ihr Leben für die Heimat gaben.
28. November 2024 9:12
Ungarn
Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky mahnte, das Wissen über Generationen weiterzugeben.

In diesem Jahr konnten die Fachleute des Instituts für Militärgeschichte bei Ausgrabungen an 34 Orten in 16 Komitaten in Ungarn die sterblichen Überreste von insgesamt 1.234 Soldaten aufdecken und exhumieren. Weit über 1.000 Tote wurden allein vom Friedhof des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Baja geborgen, 16 aus Gyöngyös und 10 aus Kemence. Den Forschern sei es jedoch meist nicht möglich, die sterblichen Überreste nach Nationalitäten zu unterscheiden.

Sicher zugeordnet werden konnten lediglich rund 100 ungarische Soldaten, 30 Sowjetsoldaten und 20 Soldaten der deutschen Wehrmacht. Die sterblichen Überreste der ausländischen Soldaten wurden den Partnerorganisationen in Russland und Deutschland übergeben. Bei der Zeremonie am Dienstag auf dem Budapester Zentralfriedhof in der Fiumei út wurde 85 Heldentoten die letzte Ehre erwiesen, von denen 53 namentlich zugeordnet werden konnten.

Ungarn zeigt Respekt vor seinen teuren Toten

„Die Heimat vergisst jene nicht, die ihr Leben für sie geopfert haben“, unterstrich Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky bei der Wiederbestattung der Soldaten. Die Heldentoten ruhen nun in einer speziellen Parzelle für im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallene Soldaten. Ungarn zeige Respekt vor seinen teuren Toten, die dem Ruf ihrer Heimat folgten, um mit der Waffe in der Hand zu kämpfen und diese – wie ihr Schwur lautete – auch zum Preis ihres eigenen Lebens zu verteidigen.

Dieses Opfer sei ewig und zeitlos, denn die Fortsetzung dieses Wegs schafft den Überlebenden die Freiheit. Das gelte auch und erst recht, wenn sich zu Friedenszeiten immer weniger Menschen zurückerinnern, was während des Kriegs geschah.

Seelenwende

Die kommunistische Diktatur habe das Andenken an die Heldentoten mit Füßen getreten, in der Wendezeit ging die Respektlosigkeit so weit, dass man Einkaufszentren und Tankstellen auf Grabstätten errichtete. Seither habe sich aber auch in der Kriegsgräberfürsorge eine Wende vollzogen, nicht nur mit dem 2012 verabschiedeten Gesetz, sondern „auch in den Seelen“.

Der Minister forderte auf, die Vergangenheit an die nachwachsenden Generationen weiterzugeben, damit auch die jungen Menschen wissen, worauf das heute freie Ungarn aufbaut. „Wir, die wir uns vor unseren Helden verneigen, wissen, dass wir eins sind mit ihnen, von denen wir das Leben, dieses Land und die Gemeinschaft der Nation geerbt haben, so wie wir eins sind mit jenen, die nach uns kommen und denen wir dieses Erbe vollständig vermachen wollen“, erklärte Szalay-Bobrovniczky.

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