Tisza-Partei
Umbruch geht nur mit scharfer Klinge
Der Vorsitzende der Tisza-Partei reagierte ohne Umschweife auf die Rede des früheren Ministerpräsidenten auf dem DK-Parteitag, bei der Gyurcsány den 15. März zum Auftakt einer Ära der Zusammenarbeit „aller demokratischen Kräfte“ zum Sturz des Orbán-Regimes erklärte. „Damit das ein für alle Mal klar ist: Ein Regime lässt sich nur mit Mut und Ehrlichkeit stürzen. So wie man sich mit einer scharfen Klinge rasiert, und nicht mit verbrauchten, stumpfen Klingen”, schrieb Magyar in den Sozialmedien, wobei das Bild der „stumpfen Klinge“ der DK galt.
Klares Nein zu „Demokratie-Theater“
Magyar bekräftigte den Anspruch der Tisza-Partei, das Orbán-System „eins zu eins“ herauszufordern. Nachwahlen wie zuletzt in Dombóvár und demnächst im Budapester Norden, bei denen der Fidesz „bewusst schwache Kandidaten aufstellt, um die ihm angenehme Konkurrenz im Rennen zu halten“, seien nicht mehr als ein „Demokratie-Theater“. Die Mehrheit der Ungarn wünsche Veränderungen, um die ruhmlosen letzten zwei Jahrzehnte abzuschließen, die aus Ungarn „das ärmste und korrupteste Land der EU“ machten. Die Tisza-Partei werde „gemeinsam mit Millionen Wählern das Land der korrupten und abgewirtschafteten Elite, Viktor Orbán und seinen Satelliten“ entreißen.
Relevanter Vorsprung, aber…
Zwei Umfragen vom Januar untermauern das Selbstbewusstsein des Tisza-Chefs. Unter den sicheren Wählern würden laut Publicus aktuell 42% für die Tisza-Partei stimmen, 37% stehen weiter hinter dem Fidesz. Laut dieser Umfrage im Auftrag der sozialistischen Tageszeitung „Népszava“ wäre auch die DK souverän im nächsten Parlament vertreten (mit 9%), wohingegen für die rechte Mi Hazánk (5%) derzeit die Latte wackelt. Die Satirepartei MKKP (3%) und die sozialistische MSZP (2%) sind weit von der 5%-Hürde entfernt, Momentum, Jobbik, LMP und Párbeszéd quasi nicht mehr zu messen. Wertvoller macht diese Meinungserhebung, dass Publicus an Stelle der üblichen 1.000 Wähler dieses Mal mehr als 3.000 Personen die Sonntagsfrage stellte. Das drückte die Fehlergrenze von 3,2% auf 1,8% und zeigte erstmals einen relevanten Vorsprung der Tisza-Partei.
Zuvor hatte das regierungskritische Republikon-Institut der Tisza einen „souveränen“ Vorsprung bescheinigt, mit 39% vs. 32% der sicheren Wähler. Dennoch warnt das liberale Forschungsinstitut, selbst wenn der Fidesz derzeit so schwach abschneide wie seit langen Jahren nicht mehr, werde der derzeit permanente „Dauer-Wahlkampf“ doch nicht 2025 entschieden. Unter den kleineren Parteien hat die DK die Mi Hazánk auch bei Republikon im Januar überholt (8% vs. 7%). Auf der Suche nach Koalitionspartnern bräuchte die Tisza-Partei – die kategorisch jedes Anbandeln mit der DK ausschließt – jedoch die MKKP, deren Werte aktuell um 5% schwanken.

Dass anscheinend (!) auch in Ungarn viele auf substanzloses Bla-Bla hereinfallen, befremdet mich doch sehr.
Ich kann mich nicht erinnern, schon mal einen wirklich konstruktiven Vorschlag dieser Tisza oder ihres Häuptlings gelesen zu haben – immer nur destruktives Gemaule. Das erscheint mir ähnlich wie bei den “Grünen” in Deutschland. Die sind großteils auch nur wegen ihres schönen Anstrichs sowie ihres Erneuerer-Images gewählt worden, aber jetzt – an der Macht – zeigen sie ihr wahres Gesicht und ruinieren ihr Land im Interesse der internationalen Kapitalsozialisten (Soros & Co.).
Genau auf den Punkt gebracht.
Alles, was ein Péter Magyar zu bieten hat, ist knallhartes grossmäuliges Geschwätz. Darin ist er wirklich Meister. Schade, dass so viele Ungarn darauf abfahren!
Es gibt eine Wechselstimmung. Man denkt, es wäre hinter dem Hügel noch grüner, aber da ist nur der rot-weiß-grüne Kobold. Ich denke, die Kuruzzen werden es noch kapieren.
Natürlich hängt sogar einiges davon ab, wie Magyars Verbündete in München, Berlin und Brüssel die Kurve kriegen. Ihr Untergang könnte besiegelt sein, wie man gerade beobachten kann.