Ärztekammer
Über den Tisch gezogen
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Wie die linke Tageszeitung „Népszava“ schreibt, misst die MOK in einem internen Rundschreiben in Form eines Fragebogens die Bereitschaft der Mitglieder zum Widerstand. Die Ärzte fühlen sich von der Regierung über den Tisch gezogen, nachdem der für das Gesundheitswesen zuständige Staatssekretär Péter Takács in den zuständigen Ausschüssen im Parlament noch in Aussicht gestellt hatte, Vorschläge der MOK in die Gesetzesänderung einzubauen. Im Parlament wurde dann aber kein einziger Hinweis der Ärztevertretung berücksichtigt.
Die MOK sieht infolge der geplanten Modifizierungen die Patientensicherheit in Gefahr. Außerdem greife die Politik über die Vorschriften zu Arbeitsabläufen ins Privatleben von Ärzten ein. Eine früher geschlossene Vereinbarung der Kammer mit Ministerpräsident Viktor Orbán werde nun ausgehebelt. Unter den absurden Vorstößen findet sich, dass Ärzte vom Arbeitgeber bei Aussendungen angewiesen werden können, bis zu drei Stunden Anfahrtswege am Tag in Kauf zu nehmen. Außerdem soll der Arbeitgeber das Recht erhalten, Bezüge leistungsabhängig um bis zu 20% zu kürzen. Ärzte in der medizinischen Grundversorgung erhalten keinerlei Kompensation für die explodierenden Praxiskosten.