Budapester Bürgerschaft
Streit um die Pride
Der Oppositionspolitiker betonte, das Versammlungsrecht gelte für alle Gemeinschaften der ungarischen Bürger. „Die Freiheit wird nicht portioniert“, hielt Karácsony fest. Die Pride sei ein organischer Bestandteil der Gemeinschaften in der Hauptstadt. Die Bürgermeisterin des 9. Stadtbezirks, Krisztina Baranyi, betonte, die Pride werde gegen alle Drohungen abgehalten. „Bevor dieser Umzug in Ungarn verboten wird, muss das Land aus der EU austreten.“
Eine bunte und offene Stadt
Der Fraktionsvorsitzende der Párbeszéd, Richárd Barabás erklärte, für ihn als Homosexuellem sei die Pride kein einfaches Wochenendprogramm, sondern jener Ort, „wo ich mich endlich als gleichgestellt fühlen kann, ohne mich dafür schämen zu müssen“. Viktor Orbán habe die LGBTQ-Gemeinschaft provoziert, um von den eigenen Misserfolgen und der Bereicherung seiner Familie abzulenken. Doch er solle wissen, „Budapest war, ist und bleibt eine freie, bunte und offene Stadt. Dafür danke ich den Budapestern, die klüger sind, als sie von der Orbán-Regierung eingeschätzt werden.“
Für den Fidesz reagierte Anna Szepesfalvy, niemand sollte ein erlittenes Trauma wegen seiner Identität mit der Politikauffassung durcheinanderbringen, wonach in Ungarn alle Erwachsenen ihr Leben frei ausleben können. „Gleichzeitig sagen wir jedoch, es gibt eine Nulltoleranz dahingehend, Kinder mit der LGBTQ-Propaganda zu infizieren.“
Pandemie-Geschehen aufarbeiten!
Die DK forderte ebenfalls am Mittwoch auf der Bürgerschaftssitzung dazu auf, nach fünf Jahren über das gemeinsame Trauma der Corona-Pandemie zu reden. Am 4. März 2020 gab die Regierung den ersten Bericht über Covid-19-Patienten heraus. Später dokumentierten die Gesundheitsbehörden eine im Weltmaßstab extrem hohe Sterblichkeit. Während die Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Familienangehörige von Betroffenen Enormes leisteten, sei es nun an der Zeit, die Geschehnisse aufzuarbeiten – die Linksliberalen laden zu einem gemeinsamen Gedenken am Jahrestag auf die Margareteninsel ein.
MMn gehört zu einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft auch das Recht, Sexualität selbstbestimmt zu leben, sofern dadurch niemand geschädigt wird. Hier aber geht es um etwas völlig anderes: eine fanatische Truppe ideologisierter Hassprediger will mit aller Macht in eine bestehende Gesellschaft eindringen, um sie zu zerstören.
Eines der Mittel dazu sind solche Pride-Aufmärsche, welche einer gutgläubigen Bevölkerung buntes Treiben und Lebenslust vorgaukeln, die in Wirklichkeit aber den Boden bereiten, um nach Zerstörung der alten Strukturen die Macht zu übernehmen. In diesem Sinne sondern die bekannten rotgrünen Phrasendrescher Karácsony/Baranyi/Barabás etc. ihre Parolen ab.
Es wird schwer sein, diese politische Kampftruppe Pride zu verbieten. Sie warten geradezu darauf, um sich danach in aller Welt als Opfer zu stilisieren. Durch strenge Auflagen jedoch sollte sich Ungarn vor diesem woken Politikwahn schützen!
Mir fallen zu diesem Thema vor allem zwei Vokabeln ein: dekadent und abstoßend.
Eine Minderheit – finanziell unterstützt von den üblichen Verdächtigen – trägt perverse Phantasien, die man früher in privatem, geschütztem Rahmen gepflegt hat, in die Öffentlichkeit. Und immer wieder frage ich mich, wem das nützen soll.
Sexualität ist m.E. eine private und intime Angelegenheit, die gemeinhin nicht auf dem Markt ausgeübt wird. Niemand muss seine Orientierung preisgeben. Weshalb kann man auf sein Geschlecht oder seine sexuelle Orientierung stolz sein? Und noch weniger verstehe ich, wieso man das auf Demonstrationen schrill und papageienhaft, nackt oder halbnackt kundtun muss.
Das muss keine Gesellschaft tolerieren oder gar unterstützen, schon gar nicht in einem christlich geprägten Land.