Ärztekammer
Streit um die Höhe der Bezüge
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Die Orbán-Regierung behauptet, unterstützt durch eine Plakatkampagne, die Ärzte würden durchschnittlich bereits mehr als 2 Mio. Forint monatlich verdienen. Durch die MOK erst unlängst vom Gesundheitsstaatssekretär angeforderte Daten zeigen ein anderes, realistischeres Bild: Der Durchschnittslohn von Ärzten erreicht demnach bei einer normalen 40-Stunden-Woche brutto 1,51 Mio. Forint im Monat, also netto rund 1 Mio. Forint.
Angehende Mediziner erhalten in den ersten fünf Jahren aber lediglich Bezüge um 450.-570.000 Forint netto. Diese krasse Abweichung erklärt die Kammer mit der Alterspyramide, denn sehr vielen Ärzten im gestandenen Alter stünden nur wenige junge Ärzte gegenüber. Die Regierung habe bei ihrer Propagandaaktion alle Zuschläge einkalkuliert – wegen des allgemeinen Ärztemangels würden viele Mitarbeiter im Gesundheitswesen eine beträchtliche Zahl an Überstunden ableisten. Wochenend- und Nachtschichten würden derzeit mit netto 3.-6.000 Forint Stundenlohn „honoriert“.
Das für das Gesundheitswesen zuständige Innenministerium reagierte umgehend auf „neuerliche Falschmeldungen“ aus dem Hause der Kammer: Die Gehälter der Ärzte erreichen demnach mittlerweile im Durchschnitt annähernd 2,2 Mio. Forint brutto im Monat. Selbstverständlich seien darin alle Bezüge einschließlich Zuschlägen enthalten.
