Regierung
Stabiler Forint wäre angenehmer
Der Kanzleramtsminister lud am Donnerstag zur üblichen Regierungspressekonferenz. Dort erklärte Gergely Gulyás: „Die Lasten der Familien dürfen nicht zunehmen“, weshalb die Maßnahme des Zinsmoratoriums nochmals um ein halbes Jahr prolongiert wird. Die Ungarische Nationalbank (MNB) sieht das in ihrem soeben veröffentlichten Stabilitätsbericht wesentlich entspannter. Demnach würden die Tilgungsraten bei der Anwendung marktkonformer Zinsen im Median um lediglich 5.000 Forint pro Monat ansteigen. Unter allen Hypothekenkrediten wurden zudem nur 2% als kritisch eingeordnet.
Der Minister bekräftigte, dass die Regierung ihren Optimismus hinsichtlich des 2025 einsetzenden dynamischen Wirtschaftswachstums (mit einer Prognose von 3,4%) vor allem auf drei anlaufende Fabriken begründe: BMW, CATL und BYD. Von Journalisten zur aktuellen Forint-Schwäche befragt betonte Gulyás, die Regierung verfolge kein Kursziel. „Es geht nicht um den Wechselkurs als solchen, sondern darum, dass hektische Schwankungen der Wirtschaft nicht gut tun. Anleger suchen Stabilität und Berechenbarkeit. Leider ist das in den letzten Wochen nicht der Fall.“ Die Regierung respektiere jedoch die Unabhängigkeit der MNB und vertraue darauf, dass diese den Forint stabilisieren kann.