Die Geburtenzahl sinkt dramatisch, Ungarns Bevölkerungszahl schrumpft. Foto: MTI/ János Vajda

Demographie

So wird das nichts mit Ungarn

Im vergangenen Jahr wurden nur noch 77.500 Kinder geboren. Seit 2021 hat der Bevölkerungsschwund eine komplette ungarische Großstadt entleert.
3. Februar 2025 14:48

Die Zahl der Neugeburten fiel 2024 um 9% oder mehr als 7.700 Kinder unter das Niveau des vorangegangenen Jahres zurück, die Fertilitätsrate der Frauen von 1,51 auf ernüchternde 1,38. Gleichzeitig stagnierte die Zahl der Todesfälle auf einem hohen Niveau (127.500 Personen). Der natürliche Bevölkerungsschwund nahm in der Folge gegenüber 2023 um ein Sechstel auf 50.000 Personen zu. Auf jeweils eintausend Einwohner entfielen 8,1 Geburten und 13,3 Todesfälle. Leider nahm auch die Säuglingssterblichkeit um ein gutes Viertel zu.

Im Saldo der Zu- und Abwanderungen wurde der Bevölkerungsschwund ein wenig reduziert, weshalb das Statistikamt KSH die Bevölkerungszahl gestützt auf die Volkszählung von Ende 2022 nun mit 9,54 Mio. Personen angibt. Im letzten Jahr vor der Volkszählung, bei der die Teilnahme für die Bürger verbindlich vorgeschrieben ist, schätzte das KSH die Zahl der Ungarn im Mutterland noch auf 9,65 Mio. Personen. Binnen vier Jahren hat das Land somit 110.000 Einwohner verloren.

Auch der Heiratsboom hat sich verflüchtigt. Im Jahre 2024 gaben sich noch 46.550 Paare das Ja-Wort, ein Jahr davor waren es noch gut 50.000 Paare. Eigentlich begann das Jahr der Eheschließungen sehr stark, doch im Sommer brachen die Zahlen im Jahresvergleich um ein Siebtel, ab Herbst sogar um ein Fünftel ein.

2 Antworten auf “So wird das nichts mit Ungarn

  1. Wenn man sich anschaut, wie fast unmöglich es ist, bezahlbare aber gescheite Wohnungen in ungarischen Städten zu bekommen (egal ob Miete oder Kauf), dann muss man sich nicht wundern, liebe Regierung, wenn junge Paare hier “versagen”.
    Budapest ist mittlerweile eine einzige Katastrophe. Hier stehen zahlungskräftige Ausländer teils Schlange, um zu kaufen. Der Markt regelt hier wenig für die normalen UNgarn. Städtebau und Wohnungsbau sind nun mal Bereiche, in denen der Staat in die Initiative gehen muss. Ein Dach über dem Kopf ist nun mal Voraussetzung. Allerdings sei gesagt, dass es in den Nachbarländern kaum besser ist – und in der BRD braucht man in Großstädten als Familie ohne viel Geld erst gar nicht anfangen.

    3
    1

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel

BZ+
13. Februar 2025 12:05 Uhr
13. Februar 2025 11:12 Uhr
13. Februar 2025 10:59 Uhr