DK
Selbstanzeige wegen Pride
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Das gab Klára Dobrev am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor dem Sitz der Landespolizei ORFK bekannt. „Viktor Orbán hat mit seinem von allen guten Geistern verlassenen Gesetz die Teilnahme an der Pride für rechtswidrig erklärt. Nichtsdestotrotz versammelten sich am Samstag viele Hunderttausende, um für die Rechte der LGBTQ-Bewegung und gegen das Orbán-System zu demonstrieren.“ Weil das Regime nicht davor zurückschrecke, Verfahren gegen Teilnehmer der Großkundgebung einzuleiten, halte sich die DK-Vorsitzende an ihr Versprechen, sich schützend vor all jene zu stellen, die der Fidesz „belästigen“ wolle.
„Deshalb mache ich heute gleich selbst den Anfang, gehe zur Polizei und zeige mich selbst an, weil ich an der Pride teilgenommen habe. Ich habe mich an der Organisation beteiligt und gleich noch aus Europa viele hundert Abgeordnete des Europaparlaments und ihre Mitarbeiter eingeladen. Als erschwerender Umstand sollte Berücksichtigung finden, dass wir uns sogar gut dabei fühlten, tanzten und sangen“, sagte Dobrev den Journalisten. Sie stellte klar, zu keinen Kompromissen mit dem Orbán-System bereit zu sein. Auch ein Taktieren werde es mit ihr nicht geben, sie wolle sich nicht hinter ihrer Immunität als Europaabgeordnete verstecken. (Das konnte als Spitze gegen Tisza-Chef Péter Magyar verstanden werden, der seit Monaten von „seiner“ EVP davor geschützt wird, sich einem ungarischen Gericht zu stellen.)