Airbnb-Verbot
Sechster Bezirk untersagt Kurzzeitvermietung
Der 6. Budapester Stadtbezirk Terézváros (Theresienstadt) hat am Donnerstag eine wegweisende Verordnung verabschiedet. Ab dem 1. Januar 2026 wird die kurzzeitige Vermietung von Wohnungen im gesamten Bezirk untersagt. Die Entscheidung basiert auf einer Volksabstimmung, in der die Bewohner ein klares Signal setzten. Den Bürgern von Terézváros ist die Ruhe wichtiger als der Verlust von Einnahmen aus dem Bezirkshaushalt. Außerdem möchten sie, dass der Bezirk seinen Wohncharakter zurückgewinnt.
Relativ hohe Wahlbeteiligung
Mit einer Beteiligung von 20,5% und 6.083 abgegebenen Stimmen war das Interesse an der sogenannten Airbnb-Abstimmung außergewöhnlich hoch. Im Vergleich dazu lag die Beteiligung bei der sog. Budapester „Anwohnerversammlung“ nur bei 9%. Der Bezirk reiht sich damit in di Liste europäischer Metropolen wie Lissabon, Amsterdam, Berlin, Rom, London und Barcelona ein, die bereits ähnliche Regulierungen eingeführt haben. In Ungarn ist Terézváros die einzige Kommune, die ihre Befugnisse zu nutzen wagte, um die Wohnungskrise für ihre eigenen Einwohner und gegen die Interessen des Marktes zu lindern.
Übergangszeit bis 2026
Bezirksbürgermeister Tamás Soproni (Momentum) betont die Bedeutung der Übergangszeit bis zum Inkrafttreten am 1. Januar 2026, damit sich Unternehmen auf die neue Situation einstellen können. Die kürzlich vorgestellten Regierungspläne bezeichnet er als unzureichend, da sie weder Zielkonflikte noch den Schwarzmarkt für Unterkünfte effektiv adressieren würden. Steuererhöhungen wirkten nicht abschreckend, wenn man das Marktpotential kenne.