Jugend und Politik
Schlechtes Urteil für die Demokratie
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Das Institut für Politikwissenschaften der Akademie untersuchte in einer umfassenden Studie die politischen Attitüden der 16-29-Jährigen. Ausgangs der Corona-Krise sind 60% der Befragten mit dem Zustand der Demokratie unzufrieden, 43% fühlen sich keiner Partei nahestehend. In ihren Wertevorstellungen betrachten sich die jungen Ungarn selbst als liberal, europäisch und grün.
In der Relation des Demokratie-Urteils zu den Parteipräferenzen zeigte kein einziges Lager eine übermäßige Zufriedenheit: Fidesz-Anhänger bewerteten die Demokratie mit Note 3,4 auf einer Skala von 1-5 (die „5“ ist in Ungarn die Bestnote) noch am versöhnlichsten. Bei Jungwählern der rechten Mi Hazánk reichte es nur für die Durchschnittsnote 2,6, unter den Anhängern der Satirepartei des zweischwänzigen Hundes waren gleich 83% absolut unzufrieden, erteilten ergo Note „1“.
Bei der Sonntagsfrage stimmten 15% für den Fidesz, 14% für die MKKP – die Regierungspartei bewegt sich demnach mit der Satirepartei auf einem Niveau. Weit abgeschlagen folgen Mi Hazánk (7%), Jobbik und Momentum (jeweils 6%) und DK (4%) – Sozialisten und Grüne landen im Urteil der Jugend unter ferner liefen.
DK mit 4%. Ferenc Gyurcsánys Motto von 2006: “wir haben es verfickt”, scheint sich in Ungarn aber nicht zu verfangen,
anders als in der BRD, wo gerade die jungen Leute noch immer an die linksgrüne Ideologie glauben.