Das Archivfoto zeigt die Budapest Pride von 2022, als die Organisatoren ans Pester Donauufer ausweichen mussten. Foto: MTI/ Szilárd Koszticsák

Budapest Pride

Polizei empört Mi Hazánk

„Die Polizei hat den Propagandazug der LGBTQ-Bewegung genehmigt und unsere Gegen-Demo abgewiesen. Das ist ein Skandal“, beklagten Politiker der Mi Hazánk am Dienstag.

Partei-Vize Előd Novák erklärte, man wende sich nun an die Kurie, nachdem die Polizei der „Budapest Pride“ den Vorzug gab gegen eine Demonstration der Rechtsradikalen, die damit quasi nur die öffentlichen Flächen in der Hauptstadt belegen wollen. „Die Organisatoren der Pride dürfen sich für die Zweidrittelmehrheit des Fidesz bedanken, denn diese verhindert ein amtliches Verbot des Umzugs. Wir sind die einzige Partei, die sich gegen diese Veranstaltung wendet, mit der Devianz beworben wird.“

Gegen Propagierung „sexueller Verirrungen“

Die Mi Hazánk sei gegen jede Art der Propagierung „sexueller Verirrungen“. Doch während das „Gyurcsány-Lager“ für die Budapest Pride eintritt und die Orbán-Regierung solche Veranstaltungen „duldet“, strenge allein die rechte Partei ein Verbot an. Novák wundert sich, wie der Fidesz einen solchen Straßenaufmarsch zulassen kann, der ganz offenkundig gegen Buchstaben und Geist des Kinderschutzgesetzes verstößt.

Traditionelles Familienmodell schützen

Der Budapester Mi Hazánk-Vorsitzende Csongor Vékony merkte an, seine Partei habe im ersten Augenblick der gesetzlich möglichen Anmeldefrist eine eigene Veranstaltung für den gleichen Ort und den gleichen Zeitpunkt wie die Budapest Pride angemeldet. Die Mi Hazánk-Veranstaltung solle dem „Schutz des traditionellen Familienmodells“ gewidmet sein. Dafür beanspruche man die Andrássy út in ihrer vollen Länge vom Heldenplatz bis zur Innenstadt und werde den Polizeibeschluss nicht hinnehmen.

12 Antworten auf “Polizei empört Mi Hazánk

  1. Wer braucht denn auch eine Mi Hazánk-Demonstration für Intoleranz?

    Eine Demo, die also “…ganz offenkundig gegen Buchstaben und Geist des Kinderschutzgesetzes verstößt” ?
    Somit gibt Mi Hazánk der Klage gegen Ungarn vor dem EuGH also Recht. 😉

    Und statt den Rechtsweg zu nutzen und gegen den Polizeibescheid rechtlich vorzugehen, will Mi Hazánk also Recht brechen und sich anarchisch verhalten.

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    1. Ich darf Ihnen mal wieder beim verstehenden Lesen helfen:

      Mi Hazánk wendet sich an den Obersten Gerichtshof, die Kurie, um Recht zu bekommen.

      Die Pride verstößt gegen Buchstaben und Geist des Kinderschutzgesetzes, meint die Mi Hazánk.

      Gern geschehn.

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      1. Ich kann durchaus lesen:
        “Dafür beanspruche man die Andrássy út in ihrer vollen Länge vom Heldenplatz bis zur Innenstadt und werde den Polizeibeschluss nicht hinnehmen.”

        Vielleicht sollten Sie auch mal schreiben, was Sie denken, denn in Ihrem Artikel ist nichts zu lesen, über “Obersten Gerichtshof, die Kurie”.

        Und wenn eine angemeldete LGBTQ-Demonstration gegen das “Kinderschutzgesetzes” verstößt, dann verstößt dieses Gesetz eindeutig gegen EU-Recht, denn dann geht es nicht um Kinderschutz sondern gegen Minderheiten.

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        1. Ich helfe Ihnen doch gerne, Herr Hatzig:

          1. Satz gleich nach dem Lead:
          Partei-Vize Előd Novák erklärte, man wende sich nun an die Kurie…

          Mi Hazánk möchte gegen Pride protestieren und sieht dafür als einfachstes Mittel an, jene Straße zu besetzen, die von der Pride mit Vorliebe genutzt wird.

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          1. Nun – es ist wohl kaum anzunehmen, dass sich wegen diesem Fall jemand an die “Kurie” wenden kann.
            Wegen einer polizeilichen Verweigerung der Zulassung einer Demonstration wendet sich niemand an “den Obersten Gerichtshof”.
            Das ist doch nur Propagandageschwätz, denn auch Parteien müssen den Rechtsweg einhalten.

            Eine Gegendemo gegen eine Minderheit kann nichts als legitimer Grund für eine Demonstration angesehen werden – im Gegenteil.

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      1. Die Rechten wollen nur gegen andere demonstrieren, statt sich für Veränderungen zum Besseren einzusetzen.

        Man sieht es doch auch an der Orban-Regierung: Fidesz ist gegen alles, aber hat außer hohlen Phrasen keine Lösungsansätze.

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      1. Wer gegen eine Minderheit demonstrieren will, weil sie anders ist, der “verfolgt und unterdrückt”.

        Wer so sehr für Familie ist, sollte sich doch mal z.B. lieber mit der Scheidungsrate beschäftigen. In Ungarn werden schließlich 4 von 10 Ehen geschieden und somit die Familien auseinandergerissen.
        Aber nein – lieber demonstrieren die Rechten gegen andere.

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        1. “Familie” ist ja das Thema der Mi Hazánk Bewegung und DIE sollte sich fragen, wie man am besten für alle damit umgeht. Mit Verbieten alleine wird es nicht getan sein.

          Das LGBTQ-Thema ist überall umstritten. In der WELT wird heute geschrieben, dass “der US-Bundesstaat Florida ein umstrittenes Verbot von Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität auf alle Schulklassen ausgeweitet hat”.
          https://www.welt.de/politik/ausland/article244896182/USA-Florida-verbietet-LGBTQ-Unterricht.html

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          1. Wie gesagt, Herr Hatzig hat eine falsche “Fährte” gelegt, weil er den Text nicht so wirklich durchdringt.

            Die Mi Hazánk will mit eigenen Aktionen dafür sorgen, die Straße nicht der LGBTQ-Bewegung zu überlassen. Das ist ein radikaler Ansatz, um Minderjährigen diese zur Schau gestellten Aberrationen nicht zumuten zu müssen. Es ist ihnen egal, was jeder privat mit sich anstellt.

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