Nachwahlen
Parlaments-Vize tritt an
Wie Parteichef László Toroczkai am Dienstag mitteilte, nominieren die Rechten die Vizepräsidentin des Parlaments, weil Dúró mit der Gegend zutiefst verbunden ist, wo sie zur Schule ging und ihr Vater seit Jahrzehnten als anerkannter Tierarzt tätig ist. „Wir schicken die aussichtsreichste Kandidatin der Opposition ins Rennen, nachdem die anderen Parteien – wie es ausschaut – feige kneifen.“
Diese Aussage scheint insbesondere der Tisza-Partei zu gelten: Die aktuell mit Abstand größte Oppositionspartei will sich an der Nachwahl nicht beteiligen und ruft ihre Anhänger stattdessen zum Nichtwählen auf. Der Parteivorsitzende und Europaabgeordnete Péter Magyar stellte zu der Absage klar, diese gelte nicht nur für Tolna, sondern für sämtliche eventuell anfallenden Nachwahlen bis zu den regulären Parlamentswahlen 2026. Eine Erklärung wird auch geliefert: Da der Fidesz seit Jahren mit Notstandsverordnungen regiere, sehe man keine Bedeutung im jetzigen Parlament. Siege in einzelnen Wahlkreisen würden zudem nichts an der Zweidrittelmehrheit von Fidesz-KDNP ändern. Schließlich wäre ein Tisza-Politiker im Parlament ohne eigene Fraktion politisch gewichtlos.
Derweil hat der Mi Hazánk-Chef aber doch übersehen, dass die Sozialisten durchaus einen Kandidaten am 12. Januar ins Rennen schicken wollen. Die MSZP wolle damit zeigen, dass ihr Dombóvár und das Umland wichtig sind. Der Name des Kandidaten ist allerdings noch nicht bekannt. Bis zum 6. Dezember haben die Parteien noch Zeit, eigene Kandidaten aufzustellen.
Pótápi, der als Staatssekretär für die Nationalitätenpolitik insbesondere in Siebenbürgen ausgesprochen beliebt war, verstarb Mitte Oktober plötzlich und unerwartet im Alter von nur 57 Jahren.