Parlament mit drei Lagern

Beim in Debrecen angesiedelten Institut Real-PR 93. legten Fidesz-KDNP im Oktober gegenüber dem Vormonat um weitere zwei Punkte auf 49% zu. Derweil stagniert die Tisza bei 40%. „Damit haben wir einen eindeutigen Sieger zum Auftakt des politischen Herbstes“, kommentierte das Meinungsforschungsinstitut die Ergebnisse seiner jüngsten Sonntagsfrage. Die rechte Mi Hazánk würde mit 5% unter den sicheren Wählern die Latte für die Parlamentswahlen gerade noch überqueren, Satirepartei MKKP und DK (mit 3% bzw. 2%) selbige klar reißen. Einzig in Budapest würde die Tisza die Wahlen gewinnen (mit 49:40 gegen den Fidesz), auf dem Lande hätte die stärkste Oppositionskraft hingegen mit 38:51 das Nachsehen.

Das ebenso regierungsnahe Zentrum für Grundrechte (AJK) sieht Fidesz-KDNP mit 47% vorne, wären am kommenden Sonntag die Wahlen. Der Rückstand der Tisza (42%) ist gemäß dieser Umfrage weniger groß; die Forscher erklären diesen mit nicht abreißen wollenden Skandalen um die Pläne im Falle eines Regierungswechsels sowie schlechteren Sympathiewerten für Parteichef Péter Magyar. Die Koalitionsparteien bestimmen heute wieder den öffentlichen Diskurs, heißt es in der Analyse, nicht zuletzt dank Steuervergünstigungen für Familien, Steuerfreiheit für Mütter und dem neuen Kreditprogramm „Otthon Start“. Das AJK sieht den Fidesz auf einer Erfolgswoge, die durch den Friedensgipfel in Budapest weitere Impulse erhalten dürfte. Auch laut dieser Umfrage würde ein Parlament mit drei Parteien formiert, denn allein die Mi Hazánk (6%) würde die 5%-Hürde meistern, MKKP (3%) und DK (2%) würden klar scheitern.