Ungarnbesuch von Papst Franziskus / 2. Tag
Treffen mit Flüchtlingen, Armen und Jugendlichen
Etwa 600 Flüchtlinge – hauptsächlich aus der Ukraine – sowie arme Menschen nahmen am Samstagvormittag in der Budapester Elisabethkirche in der Nähe des Ostbahnhofs an der Begegnung mit dem Papst teil. Weitere etwa 1.000 Gläubige waren vor der Kirche versammelt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erinnerte an das Gebot und die Sprache der Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Er widmete sich den Menschen am Rande der Gesellschaft und den Ausgegrenzten.
Papst dankte für Großherzigkeit
Papst Franziskus würdigte dabei auch das Engagement der katholischen Kirche in Ungarn für Bedürftige. Speziell mit Blick auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine dankte er ihrem Netzwerk – Vertretern von Caritas, Maltesern und Ordensgemeinschaften – für ihre Großherzigkeit.
Außerdem rief er zur Barmherzigkeit gegenüber allen, besonders aber gegenüber denen, die von Armut, Krankheit und Schmerz gezeichnet sind, auf. Er betonte die Notwendigkeit, „Mitgefühl für alle zu zeigen“.
Es brauche eine Kirche, die die Sprache der Nächstenliebe fließend spreche, so der Papst. „Eine Universalsprache, die alle hören und verstehen, auch diejenigen, die am weitesten entfernt sind, ebenso wie diejenigen, die nicht glauben.“ Franziskus rief die Ungarn auf, die Nächstenliebe in die Kirche und in ihr Land zu tragen.
Treffen mit russisch-orthodoxem Erzbischof
Das Kirchenoberhaupt ging von der Kirche der Hlg. Elisabeth zur griechisch-katholischen Kirche Maria Himmelfahrt, ebenfalls am Rózsák tere, um die griechisch-katholische Gemeinde zu treffen. Hier traf er Fülöp Kocsis, Erzbischof des griechisch-katholischen Erzbistums Hajdúdorog und Metropolit der Ungarischen Griechisch-katholischen Kirche, sowie den russisch-orthodoxen Erzbischof Hilarion, Leiter der Diözese Budapest und Ungarn. Der langjährige Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats und das Oberhaupt der katholischen Kirche sprachen am Samstagmittag etwa 20 Minuten lang in der Apostolischen Nuntiatur in Budapest.
Zuvor besuchte er am Morgen das Institut „Seliger László Batthyány-Strattmann“ für Kinder mit Sehbehinderungen sowie körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen.
Am Nachmittag setzte Papst Franziskus sein Programm mit einer Begegnung mit Jugendlichen fort. Mehr als 11.000 Jugendliche aus dem gesamten Karpatenbecken erwarteten ihn in der László-Papp-Sportarena in Budapest. Für ihn seien die jungen Menschen die Zukunft, aber er betonte, dass sie Gottes „Jetzt“ sind. Deshalb könne er die Jugendlichen weltweit erfolgreich ansprechen.
