Papst Franziskus in Ungarn / Tag 3
Es bedarf Wiegen, keiner Gräber
Gegen 9 Uhr kam der Pontifex in seinem Papamobil am Platz vor dem Parlamentsgebäude an, wo er offiziellen Angaben zufolge von rund 80.000 Menschen empfangen wurde. Papst Franziskus forderte die Gläubigen bei der Heiligen Messe zur Offenheit auf. Es sei traurig und tue weh, „verschlossene Türen gegenüber Menschen zu sehen“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er kritisierte vor allem die „verschlossenen Türen gegenüber Fremden, anderen, den Migranten, den Armen“.
Papst Franziskus: “In der Geschwisterlichkeit wachsen”
„Füreinander offen und integrierend sein, um Ungarn zu helfen, in der Geschwisterlichkeit zu wachsen, die der Weg des Friedens ist, ist das Gebot der Stunde.“ Nach dem Gebet erwähnte Franziskus erneut den Frieden und erinnerte an das „gepeinigte ukrainische Nachbarvolk und das russische Volk“. Er plädierte für eine „Zukunft der Hoffnung und nicht des Krieges“.
Er bat die Jungfrau Maria, in die Herzen der „Anführer der Menschen und der Völker den Wunsch zu gießen, Frieden zu schaffen, um den künftigen Generationen eine Zukunft der Hoffnung und nicht des Krieges zu bieten; eine Zukunft der Wiegen und nicht der Gräber, eine Welt der Brüder und Schwestern und nicht der Mauern“.
Weiter hob das katholische Kirchenoberhaupt die Bedeutung von Ökumene und interreligiösem Dialog hervor. Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter anderer christlicher Konfessionen und Leiter der jüdischen Gemeinschaft.
Papst Franziskus schloss seine Rede auf Ungarisch: „Gott, segne die Ungarn!“
Auf dem Platz vorm ungarischen Parlament fanden rund 25.000 Menschen Platz. Tausende Gläubige verfolgten die Messe auch außerhalb des Areals über Großbild-Leinwände. An der Messe nahm die ungarische Staatsspitze teil. Anwesend war ebenso der Budapester OB Gergely Karácsony.

Papst Franziskus in Ungarn / 1. Tag
Papst Franziskus in Ungarn / 2. Tag
Hier finden Sie den Wortlaut der Predigt von Papst Franziskus auf dem Kossuth tér.