Orbán
Auch auf dem internationalen Parkett – wie vor zwei Wochen im slowenischen Bled – spricht sich Ministerpräsident Viktor Orbán vehement für Frieden in der Ukraine aus. Foto: MTI/ Zoltán Máthé

Orbán im Kossuth-Radio:

„Wir stehen nicht im Krieg mit Russland“

„Die Position im Friedenslager ist die einzige moralisch vertretbare Position“, erklärte der Ministerpräsident in seinem üblichen Freitag-Interview für das öffentlich-rechtliche Kossuth-Radio.

Viktor Orbán stellte klar, Ungarn befinde sich nicht im Krieg mit Russland, wie der linksgrüne Oberbürgermeister von Budapest dieser Tage behauptete. „Diese Leute wissen nicht, was sie reden, als hätten sie den Verstand verloren. Seit dem Zweiten Weltkrieg erlaubte sich keiner, der noch bei Sinn und Verstand ist, eine solche Äußerung gegenüber Russland.“ Es klappe einem das Messer in der Tasche auf, wenn Budapester Intellektuelle mit gesalbten Worten aus ihren bequemen Sesseln einwerfen, man stehe im Krieg mit Russland. „Solange diese Regierung das Land führt, wird Ungarn ganz bestimmt nicht in einen Krieg mit Russland treten“, betonte der Ministerpräsident.

Orbán: „Es droht ein Blutbad“

Noch bevor die Ukraine eine großangelegte Gegenoffensive startet, müssten die Konfliktparteien überzeugt werden, dass es einen Waffenstillstand und Verhandlungen braucht, „weil ansonsten schrecklich viele Menschenleben verloren gehen“. Im Westen seien alle „von den Aussichten einer ukrainischen Gegenoffensive begeistert“, dabei sind die Verluste an Menschen und Material auf der Seite des Angreifers drei Mal so hoch. „Unter solchen Umständen droht ein Blutbad“, meinte Orbán mit Hinweis auf die viel größeren Reserven Russlands.

Der Westen habe sich in eine missliche Lage hineinmanövriert mit der Taktik, die Ukrainer könnten den Krieg gewinnen, wenn man sie kämpfen lässt und nur ausreichend mit Geld und Waffen versorgt. Es sei schwer für Politiker, Fehler einzusehen, und „diesen Kriegspfad wieder zu verlassen“. Orbán geht davon aus, dass die Menschen in zahlreichen westlichen Ländern „früher oder später den Frieden erzwingen“ und die kriegsschürenden Regierungen ablösen werden.

„Natürlich kann man der angegriffenen Ukraine moralisch Recht geben gegen den Aggressor Russland. Die europäischen Meinungen gehen jedoch weit auseinander, was nun zu tun ist und wie weit man gehen kann.“ Leider wird sich auf dem Schlachtfeld selbst im Optimalfall kein besseres Ergebnis erzielen lassen, als die Ukraine von Anbeginn – noch vor Kriegsausbruch – mit Verhandlungen hätte erreichen können.

Orbán
Ministerpräsident Viktor Orbán (hier im Parlament): „Die Linken wissen nicht, was sie reden, als hätten sie den Verstand verloren.“ Foto: MTI/ Zoltán Fischer

Mit den Linken gibt es immer Ärger

Zu den angespannten Beziehungen mit der EU meinte Orbán, mit den Linken werde es immer Ärger geben. Brüssel sollte jedoch wissen, dass die nationale Regierung in Budapest beherzige, sich für die Interessen des Landes stark zu machen. Den Streit um die Ratspräsidentschaft tat der Ministerpräsident mit dem Hinweis ab, man wolle sich lieber um die wesentlichen Themen kümmern. Dazu gehöre überall dort, wo es möglich ist, eine loyale Zusammenarbeit mit den übrigen EU-Staaten, wobei sich diese Kooperation im Gleichgewicht mit den eigenen Interessen halten müsse.

„Irgendwann werden sie auch im Westen einsehen, dass wir Ungarn und der Vatikan Recht hatten, den Frieden anzustreben. Man kann mit einem Krieg kein besseres Ergebnis erzielen, als am Verhandlungstisch.“

Erleichterung nach Erdogans Sieg

Die Nachricht von der Wiederwahl Recep Tayyip Erdogans als Präsident der Türkei habe er „mit großer Erleichterung“ aufgenommen. „Ich habe ihm nicht einfach nur die Daumen gedrückt, sondern viel und stark für seinen Sieg gebetet. Es wäre eine Tragödie gewesen, wenn nicht er gewinnt.“ Dies erklärte Orbán mit dem politischen Widersacher Erdogans, der „ein Mann von George Soros“ sei.

Dieser hätte die vier Millionen Flüchtlinge, die heute in der Türkei sind, augenblicklich nach Europa geschickt. Auch die russischen Gaslieferungen aus dem Süden wären in Gefahr geraten. Nur Erdogan habe das Potenzial, zwischen Ukrainern und Russen zu vermitteln, wie das beim Getreide-Deal bereits gelungen sei.

Der Ministerpräsident wiederholte an dieser Stelle die These, dass sich Ungarn immer an drei Punkten orientieren müsse: Berlin, Moskau und Ankara. „In diesem politischen Dreieck gestaltet sich das Leben der Ungarn.“ Wenngleich diese Beziehungen stabil und ausgeglichen seien, stünden die Sterne nicht überall günstig. Zur größten Überraschung für Ungarn stünde es um die Beziehungen zu Deutschland aktuell besonders kritisch.

 

Lesen Sie in diesem BZ-Interview mit Ministerpräsident Viktor Orbán mehr zu seinen Positionen zum Ukraine-Krieg.

46 Antworten auf “„Wir stehen nicht im Krieg mit Russland“

  1. Orban träumt leider auch wie viele andere an der Realität vorbei. Der Krieg in der Ukraine alleine hat in etwa soviel Einfluß auf die Entstehung eines Weltkriegs, wie wenn in Peking ein Sack Reis umfallen würde. Warum er das immer wieder betont, das weiß ich nicht. Einen Weltkrieg löst dieser Krieg aber alleine nicht aus. Aber es gibt andere mögliche Kriegsgebiete, da sieht die Sache schon ganz anders aus.

    Dazu ein Ausschnitt aus dem Handelsblatt:

    >>USA warnen China vor Angriff auf Taiwan<>US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat China vor einem militärischen Vorgehen gegen Taiwan gewarnt. „Ein Konflikt in der Taiwanstraße wäre verheerend“, sagte Austin am Samstag beim Shangri-La-Dialog in Singapur – einer jährlichen Sicherheitskonferenz. Eine derartige Eskalation hätte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft „in einer Weise, die wir uns nicht vorstellen können“.<<

    0
    0
    1. Wer hier an der Realität vorbeiträumt, sind Sie. Klar ist die Ukraine weltkriegsgefährdend, es ist von westlicher Seite ein Krieg der NATO gegen Rußland, und das Kiewer Putschregime der Westmarionetten seit 2014, das ist nur Tarnung und Stellvertretung, aber von NATO-Waffen ganz offen durchsetzt, und von Söldnern auch durchsetzt.
      In Deutschland sind nur solche Zeitungen erlaubt, die die US-Hegemonie unterstützen.

      0
      0
  2. >>Der SPD-Politiker (gemeint ist Boris Pistorius) plädierte bei der Ankunft für einen Ausbau des deutschen Engagements im indopazifischen Raum, der wegen seiner wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Bedeutung eine zentrale Rolle spiele.<>Angesichts der Bedrohung durch China und seine umstrittenen Territorialansprüche besonders im Südchinesischen Meer hob der US-Verteidigungsminister die zunehmende Sicherheitskooperation der USA mit Ländern in der Region hervor. Die USA setzten sich für einen „freien, offenen und sicheren Indopazifik“ ein mit der Freiheit des Schiffsverkehrs und des Überflugs für alle Länder.<>Das sei besonders in der Meerenge der Taiwanstraße wichtig, führte der Pentagon-Chef aus. Die USA lehnten eine „einseitige Veränderung des Status quos“ egal von welcher Seite ab. Aus seiner Sicht sei ein Konflikt aber „weder unmittelbar bevorstehend noch unausweichlich“. Die USA seien jedenfalls entschlossen, den Frieden und die Sicherheit in der für den weltweiten Schiffsverkehr und Handel so wichtigen Taiwanstraße zu bewahren.<>Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu drohte nach seiner Ankunft in Singapur erneut mit einer Eroberung Taiwans: „Wir werden niemals versprechen, von dem Einsatz von Gewalt abzusehen“, zitierten ihn chinesische Staatsmedien. „China muss vereint werden.“<<

    0
    0
  3. Dieser Krieg in Ukraine ist ” ausversehen” ausgebrochen. Biden Fehler. Schon bor 6-7 Jahren sagten ernst zu nehmende Militärangehörige, daß der Sudchinesische Meer der Angelpunkt.
    Der Ukraine- Toten sind auf Biden und Co. Mist gewachsen

    0
    0
  4. Die AfD ist in diesem Fall nicht gerade ein guter Zeuge:

    Die Freie Welt (freiewelt.net) ist ein seit 2008/2009 Autoren-Gemeinschaftblog. Er ist zwar in Form einer Nachrichtenseite gestaltet, das Medium ist aber ein Teil des Vereinsnetzwerks Zivile Koalition der AfD-Politiker Beatrix und Sven von Storch. Zuvor war das Institut für Strategische Studien Berlin (ISSB), einer der Vereine aus dem Netzwerk, Träger der Seite, dessen Direktor Sven von Storch ist. Entsprechend dem Engagement von Beatrix von Storch seit Gründung der AfD ist auch die Ausrichtung der Freien Welt geartet.

    0
    0
        1. Spiegel, Bild lohnt nicht zu lesen, ARD, ZDF auch nicht zu sehen. Über die ” Medien” gibt es eine lange Artikel in Tichy.
          Einfältig sind die oben genannten, genau so, wie die Kriegsschreier.
          Niemand hat gefragt, ob jede deutsche Haushalt 14.000 € in Krieg investieren will. Zwar sagte der USA Sbgrordnete, dass Russen töten das beste Investition für die USA sei- wortwörtlich- ich habe eine andere Meinung.
          Meinungsvielfalt, oder?

          0
          0
          1. PS . Jeffrey Sachs Ökonom, Russlandexperte Prof. Columbia University USA
            Schrieb den Artikel.
            Es mag sein, dass Sie sein Artikel nicht verstanden haben, also in der Sprache nicht mächtig oder nicht einmal versucht haben ihn zu lesen. Nur losplappern.

            0
            0
            1. Sachs gibt immer die USA die Schuld für alles Böse auf der Welt. Sie brauchen sein Artikle nicht zu lesen. Ich kann Ihnen im Voraus sagen, was da drin steht.

              Beispiele:

              Im Juni 2022 unterzeichnete Sachs einen offenen Brief, in dem er zu einem Waffenstillstand aufrief und die anhaltende militärische Unterstützung der westlichen Länder für die Ukraine in Frage stellte.

              Er machte den Anstieg der Zahl der Todesfälle in Venezuela um 31 % zwischen 2017 und 2018 auf die 2017 gegen Venezuela verhängten Sanktionen verantwortlich (also nicht die katastrophale Wirtschftspolitik des sozialistischen Führers). Neben Ruslland gibt es wohl kein weiteres Land, das die Dinge so einseitig sieht. Um sich rechtlich abzusichern, fügte er hinzu, dass er das nicht beweisen könnte. Schön, erinnert mich ein bisschen an Hexenprozesse.

              Sachs sagte aus, er sei „ziemlich überzeugt“ (wenn auch „nicht sicher“), dass COVID-19 der „US-Laborbiotechnologie“ entstamme. Schön, wieder nicht sicher!

              0
              0
            2. Er sagte aber auch 2023 in der Weltwoche:
              «Beide Seiten haben gelogen, betrogen und Gewalt angewendet. Beide Seiten müssen sich zurückziehen. Wir müssen auf die roten Linien beider Seiten hören, damit die Welt überleben kann»

              Also beide haben:
              – gelogen und betrogen und
              – auch Russland muss sich zurückziehen (darüber hören wir allerdings nichts aus Russland)

              0
              0
            3. Hätte ich vorher sagen können, dass er das sagen wird. Natürlich wieder keine Beweise. Nach dem Motto, irgendwas wird schon hängen bleiben.

              In einem Bloomberg-Interview stellte Sachs, Direktor des Earth Institute an der Columbia University und ein renommierter Buchautor, den Verdacht in den Raum: Die USA könnten für die Lecks verantwortlich sein – und „vielleicht auch Polen“.

              Soll ich so einen Menschen ernst nehmen, der immer wieder unbewiesene Anschuldigungen erhabt un den Beweis immer schuldig bleibt?

              Der Mann hasst so sehr die USA, wie die ausgewanderten AfD-Anhänger Deutschland hassen.

              0
              0
              1. Wir Ausgewanderten hassen natürlich den unterdrückenden deutschen Machtapparat, vor dem wir geflohen sind, wie vor dem Mauerbau die Ossis vor der SED. Die Zensur wird immer schärfer, die Korruption auch, und die Ruinpolitik, und die Verfolgung gegen jeden, der das nicht einfach hinnimmt.

                0
                0
            4. Welt 2018:

              Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs riet der Ökonom dem IWF und den osteuropäischen Regierungen zu radikalen Privatisierungen und wurde später für die dramatischen sozialen Folgen kritisiert. In der Euro-Krise brachte er viele Bundesbürger gegen sich auf, weil er Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufrief die griechische Schuldenlast zu reduzieren.

              0
              0
            5. Ich hoffe, da genügt.

              Fr. Westermann an mich: “Es mag sein, dass Sie sein Artikel nicht verstanden haben, also in der Sprache nicht mächtig oder nicht einmal versucht haben ihn zu lesen. Nur losplappern.”

              Ihre Polemik und Beleidigungen können Sie weglassen. Es ist jetzt wohl offensichtlich, wer nur losplappert!

              0
              0
                1. “…Lügenapparat, samt Ihnen”

                  Sie meinen anscheinend, dass nur Sie die alleinige Wahrheit gepachtet haben. Welche grandiose Selbstüberschätzung. Wie wollen Sie da nur etwas dazulernen, wenn alles das, was sie aufgrund Ihres unveränderbaren Weltbilds ablehnen, nur eine bewusste Lüge und Täuschung des “Klassenfeinds” ist.

                  So etwas gab es schon öfters in der deutschen Geschichte, dass jemand das geglaubt hat. Allerdings befanden die sich auf den oberen Sprossen der geselllschaftlichen Leiter. Anders als Sie. Ist aber niemals gut für Deutschland ausgegangen!

                  0
                  0
                2. In Tichy schön aufgezählt- nicht vollständig- wie die Grünen am Ende eines Nervfnzussmme bruchs stehen. AfD hat sie überholt. Auch deshalb sind die EU hysterisch, brutal mit Schlappatmung. Sie sehen, in Deutschland verlieren immer mehr, strampeln jetzt für ihre EP Jobs. Sie denken, in dem man mit permanenten Lügen an Ungarn abarbeiten, hilft denen.

                  0
                  0
      1. Oder anders ausgedrückt:

        Nicht umsonst steht bestimmten Personen, die in § 52 Abs. 1 StPO aufgeführt sind, ein sogenanntes Eidesverweigerungsrecht zu. Dies betrifft den Verlobten, den (auch geschiedenen) Ehegatten, den eingetragenen Lebenspartner und auch geradlinige Verwandte oder verschwägerte Familienangehörige. Warum? Man unterstellt damit indirekt eine gewisse Nähe zu dem Angeklagten und dessen Schilderungen und will die Zeugen damit vor sich selber schützen. Also auf dem Punkt gebracht, man hält eine mangelnde Objektivität für eher wahrscheinlich! Ich hoffe, das ist konkret genug.

        0
        0
          1. Da verstehe ich Sie leider nicht, was Sie damit sagen wollen. In meinem Beitrag steht dazu nichts. Das interpretieren Sie hinein. Mein Tipp: Sie müssen einfach offener an für Sie neue und unbekannte Inhalte heran gehen und nicht vorher schon ein Urteil fällen, bevor Sie etwas nicht zunächst gelesen, analysiert und dann auch verstanden haben.

            0
            0
    1. Die etablierten Medien hingegen sind nichts als der gleichgeschaltete Propaganda-Apparat der Multis und ihrer Marionetten, wozu im Bundestag alle außer AfD und wohl Linkspartei gehören. Und seit 2018 im Wesentlichen endgültig von den langjährigen Strippenziehern auf grüne Parteilinie getrimmt.

      0
      0
  5. Orbán beweist den klugen Staatsmann mit Blick fürs Wesentliche. Leider vergisst er manchmal den wichtigen Kleinkram im eigenen Land. Wer die Medien in D und A beobachtet, sieht den geistigen Schwund. Lächerliche Artikel, die versuchen, die mikrige Frülingsoffensive der Ukrains anzufeuern. Dabei ist schon bald Herbst.

    0
    0
    1. Öffentliche Kritik an Kriegsführung in Russland nimmt zu

      In Russland wächst die öffentliche Kritik an der eigenen Kriegsführung, weil die Truppen Moskaus keine militärischen Erfolge gegen den Widerstand der ukrainischen Streitkräfte vorweisen können.
      Quelle Focus.de (Auszug):

      Der prominente Parlamentsabgeordnete Konstantin Satulin von der Regierungspartei Geeintes Russland beklagte bei einer Konferenz zum Thema „Welche Ukraine brauchen wir?“ ein Versagen und Fehler Moskaus.

      Die „militärische Spezialoperation“ hätte gleich von Anfang als „Krieg“ bezeichnet werden müssen, meinte Satulin. Es sei nicht nur eine Fehleinschätzung gewesen, den Krieg innerhalb weniger Tage gewinnen zu können; es sei auch nicht ein einziges vom Kreml ausgegebenes Kriegsziel erreicht worden.

      0
      0
    2. Solche Aussagen von Abgeordneten sind ungewöhnlich. Allerdings ist Satulin insofern auf Kreml-Linie, als dass er den Krieg unterstützt. Der Abgeordnete bejahte die Frage, ob die Ukraine als Staat überleben werde. „Weil unsere Kräfte nicht ausreichen, um das zu verhindern – bei solch einer Unterstützung, die sie erhält“, sagte er mit Blick auf die westliche Hilfe für die Ukraine.

      0
      0
    3. Wie ich bereits seit über einem Jahr sage, keiner wird den Krieg gewinnen. Aber bevor es nicht eine allgemeine Erschöpfung auf beiden Seiten gibt und beide Seiten keine Vorteile mehr durch eine Fortsetzung des Krieges mehr erkennen, wird es keine Verhandlungslösung geben. Das ist so alt wie die Menschheitsgeschichte besteht. Da kann Orban fordern, was er will. Er tut es sicher auch eher aus innenpolitischen Gründen und um die Russen “warm” zu halten.

      0
      0
  6. Nochmals zur Verdeutlichung der Problematik Auszüge aus Welt.de von heute:

    Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu einer großen Reise durch den Indopazifik angetreten. Deutschland wolle mehr Mitsprache in der Region, die von der Konfrontation zwischen den USA und China dominiert wird. Doch Pistorius’ selbstbewusste Strategie dürfte in Peking für Verärgerung sorgen.

    Die Beziehungen zu den USA beschrieb Chinas Verteidigungsminister General Li Shangfu auf einem „Rekordtief“ und drohte mit der Eroberung Taiwans.

    Ein Drittel der weltweiten Schifffahrt passiert das Südchinesische Meer, „deshalb kann der Indopazifik entweder ein Kraftwerk oder ein Zerstörer der Weltwirtschaft sein“, schrieben zwei Asienexperten im „OUP Blog“ der Oxford University Press bereits im Jahr 2020.

    0
    0
  7. „Sowohl Deutschland als auch Australien versteckten sich lange Zeit unter dem Sicherheitsschirm der USA und begnügten sich mit wirtschaftlichem Wohlstand“, sagte Blaxland. Als Chinas Präsident Xi Jinping auf Aggressionskurs gegangen sei, habe dies „eine ziemlich kathartische Wirkung“ gehabt, so der Experte.

    Seit Jahren rüstet Peking massiv auf.

    China hat mindestens drei Inseln, die es im umstrittenen Südchinesischen Meer gebaut hat, vollständig militarisiert. Satellitenaufnahmen zeigen zudem große Felder mit ballistischen Raketen, die mit einem Atomsprengkopf ausgestattet werden könnten.

    Die internationale Ordnung – dazu gehöre die Schifffahrt – sei zu schützen, so der Verteidigungsminister. Und Deutschland stehe bereit, sich daran zu beteiligen.

    0
    0
    1. Kleve, Sie werden es niemals begreifen! Aber schreiben Sie nur weiter. Sie setzen wie so viele Dumme auf den raschen Sturz von Putin, Unruhen in Moskau und auf den militärischen Sieg gegen eine Atommacht – und wissen nicht, was danach kommt. Putin war vielleicht noch vernünftig. Am Ende sind alle tot, weil keiner nachgeben wollte – auch die, die unbeteiligt sind.

      Befassen Sie sich mal mit den 9 Phasen der Eskalationstheorie von Friedrich Glasl:
      https://www.landsiedel-seminare.de/coaching-welt/wissen/lexikon/eskalationsstufen.html

      0
      0
      1. “.. Sie werden es niemals begreifen..”

        Ich wäre schon froh, wenn Sie irgendwas begreifen würden, was in meinen Beitrag über China-USA steht.

        “Aber schreiben Sie nur weiter. Sie setzen wie so viele Dumme auf den raschen Sturz von Putin, Unruhen in Moskau und auf den militärischen Sieg gegen eine Atommacht – ”

        Können Sie mir sagen, wo der Dumme das geschrieben haben soll. Halluzinieren Sie? Ich habe oben folgendes geschrieben: Aber bevor es nicht eine allgemeine Erschöpfung auf beiden Seiten gibt und beide Seiten keine Vorteile mehr durch eine Fortsetzung des Krieges erkennen, wird es keine Verhandlungslösung geben. Wo steht da etwas über einen Sturz Putins, Unruhen in Moskau oder einen militärischen Sieg der Ukraine.

        Nur kurz etwas zur Etikette, man sagt Herr Kleve. Leider muss man deshalb auch feststellen, dass Ihre sozialistische Sozialisation in der NVA oder in der Partei voller Lücken gewesen ist.

        0
        0
  8. Herr Orban spricht viel von Frieden und Verhandlungen zwischen Rußland und der Ukraine.
    Wenn er solch gute Ideen hat warum setzt er sich dann nicht dafür ein und spricht mit Putin und Selenskyi persönlich darüber und bringt sie an den Verhandlungstisch? Wenn man ihn so reden hört scheint es ja ganz leicht zu sein.
    Also warum tut er es dann nicht? Darüber nur reden ist freilich viel einfacher.

    0
    0
    1. Sie sehen doch, dass die Linksgrünen in Europa sofort geifern, wenn Orbán sich kritisch, konstruktiv oder eher versöhnlich in Richtung Brüssel äußert. Da kann er machen, was er will.

      Es gibt Politiker und Journalisten aus Ungarn, die stehen in der Ukraine beim Asov-Regiment auf einer Todesliste, nach dem Motto: “Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.” Bei Putin würde er sicher irgendwie gehört, bei Selensky sicher nicht. Orbán kann in dieser Situation also nicht viel Bewirken. Und würde er Budapest als Ort für Friedensverhandlungen vorschlagen, die Linksgrünen in Europa würden toben! Wir brauchen also ein anderes EU-Parlament mit friedlichen Kräften.

      0
      0
    2. Er setzt sich schon dafür ein, hat aber auch von Anfang an erklärt, wer diese Verhandlungen führen müsste: Washington mit Moskau.
      Orbán hat nie behauptet, dass es leicht wäre. Im Gegensatz zu den Kriegstreibern in Rest-Europa verweist er halt auf das, was Politiker in ihren bequemen Sesseln nicht gerne sehen wollen: Krieg ist schmutzig und verursacht viel Leid, zerstört Wohlstand und wirft die Welt zurück. Es gibt nichts Positives daran, wenn man mal die Kriegsgewinnler ausnimmt, die sich heute wieder dumm und dämlich verdienen.

      0
      0
      1. Aber auch ein Krieg gegen Taiwan ist schmutzig und verursacht Leid. Da herrscht allerdings Funkstille aus Ungarn. Sich erst wie die Grünen mit moralischen Argumenten in einen Krieg einmischen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, ist natürlich sehr bequem für Ungarn, aber eben auch nicht ganz ehrlich. Hier hat Ungarn schon sehr gut von den Grünen gelernt. Das muss ich als langer Beobachter dieser deutschen Partei feststellen. Wie man sieht, wird die Moral nicht nur von den deutschen Grünen gepachtet.

        0
        0
        1. Ungarn ist kein geopolitischer “Player”, Taiwan ist weit weg. Im Übrigen ist die UKR blutige Realität, wir können nur hoffen, dass es zu keinem weiteren bewaffneten Konflikt zwischen Großmächten kommt.
          Im Übrigen wird sich selbst Berlin dafür erklären müssen, seine Flotte plötzlich in ferne Gewässer zu schicken.

          0
          0
          1. China ist der größte außereuropäische Wirtschaftspartner Ungarns, mit der Tendenz eines weiteren Wachstums in der Zusammenarbeit. Wird Ungarn China bei einem Angriff auf Taiwan auch umgehend auffordern, die Waffen sofort niederzulegen und Friedensverhandlungen fordern? Ich glaube kaum. Geopolitischer Player hin oder her, alle Länder werden von eigenen Interessen getrieben, die nachträgliche Legitimation oder Begründung ist überall auf der Welt zweitrangig. Das ist auch nicht verwerflich, anders wird Politik nicht funktionieren, weil sich die Mehrheit der Menschen auf der Galerie nur von der Fassade blenden lässt. Sie sind viel zu bequem, um tiefer einzudringen. Man muss aber immer auf den Inhalt hinter der Fassade schauen, weil man sonst falsche Schlussfolgerungen zieht.

            0
            0
  9. Die nächste Eskalationsstufe ist da:

    Am Dienstagmorgen gibt es übereinstimmende Berichte über eine Sprengung des Kachowa-Staudamms im ukrainischen Cherson. Während Russland und die Ukraine sich gegenseitig beschuldigen, droht Dutzenden Dörfern die Überschwemmung.

    Nach Angaben des ukrainischen Ökonoms Tymofij Mylovanov ist die südukrainische Stadt Cherson bereits überflutet. Auf Twitter teilte er dazu ein Video, das eine unter Wasser stehende Straße zeigt. „Die Höchststände werden in zwei Stunden um 11 Uhr erwartet“, schrieb er. 16.000 Menschen seien davon betroffen. Sie würden evakuiert.

    Dennoch rechnet Mylovanov damit, dass die Lage auf der russisch besetzten linken Uferseite schlimmer als auf der ukrainischen Seite sein werde. Sie werde härter von der Überflutung getroffen, zudem sei die Kommunikation erschwert.

    https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krieg-im-ticker-landesweiter-luftalarm-in-ukraine-explosionen-in-kiew-zu-hoeren_id_57275780.html

    0
    0

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel

BZ+
15. Februar 2025 14:45 Uhr
15. Februar 2025 11:30 Uhr