Orbán im Kossuth-Radio:
„Wenn eintritt, womit wir rechnen…“
Im Interview für das Kossuth-Radio erinnerte Orbán daran, bereits zu Jahresbeginn für Ende 2024 große Verschiebungen in den Kräfteverhältnissen des Westens angekündigt zu haben. Seither sei im Europaparlament mit den „Patrioten für Europa“ die auf Anhieb drittstärkste Fraktion entstanden. Das heute noch dominante Lager der westlichen Kriegstreiber werde nach den US-Wahlen in die Defensive gedrängt.
Die USA vor dem Wechsel ins Friedenslager?
„Wenn eintritt, womit wir rechnen, werden die Vereinigten Staaten ins Friedenslager wechseln. Dann wird die EU nicht länger auf dem derzeitigen Standpunkt verharren können“, gab sich Orbán zuversichtlich. Am Donnerstag erwarte Budapest einen Tag vor dem informellen EU-Gipfel nahezu vier Dutzend Staats- und Regierungschefs zum Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG).
Der ungarische Ministerpräsident möchte seine Rolle als Gastgeber dazu nutzen, um Europa aus der Ecke zu holen, in die man sich drängen ließ, während Amerikaner und Russen über das Schicksal Europas entscheiden. „Bei uns versammelt sich die westliche Welt, so wie kürzlich in Kasan die „östliche“ Welt der BRICS-Staaten zusammenkam.“ Neben der EU seien das die Briten, die Türken sowie die Repräsentanten der Balkan-Staaten und aus dem Kaukasus.
Draghi-Bericht zur Diskussion
Neben dem Wahlausgang in den USA werde die europäische Wettbewerbsfähigkeit ein zentrales Thema sein. Dazu wird der frühere Ministerpräsident Italiens und EZB-Präsident Mario Draghi in Ungarns Hauptstadt erwartet, dessen kritischer Bericht konstruktiv diskutiert werden muss.