Bürgerliches Picknick in Kötcse
Orbán sieht Ungarn als sicheren Anker
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Das „Bürgerliche Picknick“ in dem unscheinbaren Ort unweit vom Balaton zog auch in diesem Jahr wieder die halbe Regierung, weitere konservative Spitzenpolitiker sowie zahlreiche dem Fidesz nahestehende Künstler in seinen Bann.
Das Treffen fand wie üblich hinter verschlossenen Türen in der Dobozy-Kurie statt und diente einer Richtungsfindung der konservativen Kräfte. Aktuell dürfte im Mittelpunkt der informellen Beratungen die Einstimmung auf das Wahljahr 2022 gestanden haben. Der Ministerpräsident begründete sein Motto, das Land als sicheren Anker in einer unsicheren Welt zu sehen, mit dem Schutz der Familien, sinkenden Steuern, dem Eintreten für die Nation und der Priorisierung von Arbeit statt Beihilfen.
EU ist lebenswerter Rahmen
Ungarn funktioniert dank Schutzimpfungen gut, erklärte der Staatssekretär des Ministerpräsidentenamtes, Balázs Orbán, unmittelbar vor den Beratungen. Nicht Einschränkungen des öffentlichen Lebens, sondern allein die Impfung bedeute die Lösung in der Corona-Pandemie. Die Regierung arbeite daran, Ungarn erfolgreich auf Herausforderungen wie Pandemien und Völkerwanderungen vorzubereiten.
Dabei sei das Land an einer geschlossenen EU interessiert, „denn es gab keinen besseren, lebenswerteren Rahmen für Ungarn in den letzten einhundert Jahren“, erklärte der Staatssekretär. Es sei jedoch ein Problem, dass Europa seinen Willen in der Welt nicht zur Geltung bringen könne.
Diesem Gedankengang schloss sich Außenminister Péter Szijjártó an, als er betonte: „Ungarn ist an einer starken EU gelegen, dafür aber muss sich die Gemeinschaft verändern.“ Mehr als drei Viertel der ungarischen Exporte gingen in die EU, auch heute würde er wieder für den Beitritt stimmen.
Leider zeigten die aktuellen EU-Konsultationen zur Afghanistan-Krise, dass die „Großen“ noch immer nicht die richtigen Lehren aus der Migrationskrise von 2015 gezogen hätten. „Zum Glück gibt es aber mehr und mehr Stimmen, die sich gegen diesen Kurs des unkontrollierten Zustroms von Migranten richten, mit dem die Gemeinschaft in ihre größte Krise gestürzt wurde.“
Deutsch: „Die Linke ist 2022 chancenlos.“
Um die Herausforderungen und Krisen zu bewältigen, brauche es nicht „mehr, sondern ein klügeres Europa“, meinte Justizministerin Judit Varga. Die Integration stärken sollte die Gemeinschaft dort, wo dies Werte schaffe. Nach Ungarn einreisen dürften alle Menschen frei, die im Besitz gültiger Reisedokumente sind. Aus Afghanistan habe die Armee alle Helfer der ungarischen Mission herausgeholt, darüber hinaus wolle das Land aber „nicht einen einzigen Afghanen“ aufnehmen.
Der für seine markigen Sprüche bekannte Europaabgeordnete Tamás Deutsch verkündete: „Die Linke ist bei den Parlamentswahlen 2022 chancenlos.“ Chancen hätten allein die nationalkonservativen, christdemokratischen Kräfte, die aber hart für den Erfolg arbeiten müssten.
Er wollte eine erneute Zweidrittelmehrheit nicht ausschließen, „aber wenn jemand Olympiasieger wird, ohne den Weltrekord zu knacken, ist derjenige ganz sicher nicht traurig“. Der Wahlsieg sei entscheidend, eine Zweidrittelmehrheit sei nur das Sahnehäubchen.
Völkerwanderungen? Ja, das ist schon das richtige Wort, aber eine, die von Soros und anderen arroganten Typen und Kriegstreibern so richtig angeheizt wurde. Momentan schaut man zu Biden und muss feststellen, dass Europa mit solchen linksliberalen Interventionisten wie Hillary Clinton miserabel gefahren ist.
Und was kommt aus Afghanistan?: Die Drogen den Amis, den Chinesen die Rohstoffe, den Pakistanis und Taliban die erbeutete Ausrüstung, den Europäern die Flüchtenden
und Angela Merkel die Einladung nach Kabul, mit der Bitte, die Kohle reichlich zu schicken, ansonsten Terror.
Es sind vor allem die gebildeten Afghanen, die nun vor den Taliban flüchten – die nehmen wir doch gern in Deutschland auf.
Denn Wirtschaftswachstum braucht eben Arbeitskräfte und den Deutschen ist bewußt, dass die Gesellschaft – wie auch in Ungarn – altert.
Lasst sie also nur zu uns kommen, die afghanischen Studentinnen, die um ihre Zukunft fürchten.