Orbán
Ministerpräsident Viktor Orbán beim Wahlkampfauftakt seiner Partei: „Vor unseren Augen steuert das einst so starke, friedliche, glückliche und freie Europa auf den Abgrund zu.“ Foto: MTI/ Szilárd Koszticsák

Orbán eröffnet Fidesz-KDNP-Wahlkampf

“No Migration! No Gender! No War!”

„Um es klar zu sagen: Solange diese nationalkonservative Regierung das Land führt, wird sich Ungarn aus dem Ukraine-Krieg heraushalten“, erklärte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag im Budapester Millenáris-Park.

Orbán sprach zum Auftakt des Wahlkampfes von Fidesz-KDNP, wo er die Wähler warnte, mit einer anderen Regierung würde Ungarn „längst bis zum Hals“ in den Ukraine-Krieg verwickelt sein. Die Kriegspsychose habe in EU und NATO ein Ausmaß erreicht, das Europa leicht in seinem Sog in den Abgrund ziehen kann.

Die nach der Pfeife Brüssels tanzen

Die kriegsfanatische Linke werde mit Dollarmillionen aus dem Ausland unterstützt, von Seiten der Kriegstreiber in Regierungen, der Brüsseler Institutionen und beim Soros-Netzwerk. „Da wird gar kein Geheimnis draus gemacht, dass sie unsere Regierung stürzen wollen. Dass sie an Stelle der auf die nationale Souveränität pochenden Regierung eine Marionettenregierung einsetzen wollen, die nach der Pfeife von Brüssel und Washington tanzt.“

Orbán rief seine Anhänger auf, für Ungarn, für Frieden und Sicherheit der Bürger zu kämpfen. „Damit man es auch in Brüssel versteht: No Migration! No Gender! No War! Das ist unser Wahlmanifest!“

Die den Roma zu Arbeit verhalfen

Der Ministerpräsident bezeichnete die Koalition aus Fidesz und KDNP als erfolgreichste politische Gemeinschaft Europas. Seit zwanzig Jahren konnte sie alle Europawahlen gewinnen. Er forderte die Wahlkämpfer auf, die Bürger daran zu erinnern, dass es der Fidesz war, der die Wirtschaft wieder auf die Beine stellte und aus dem Staatsbankrott führte, in den Ungarn unter der sozialistischen Gyurcsány-Regierung geraten war.

„Heute stehen eine Million Menschen mehr und doppelt so viele Zigeuner wie damals in Lohn und Brot“, hob Orbán die grundlegende Reformierung des Arbeitsmarktes heraus. „Wir sind es, die den Roma zu Arbeit verhalfen. Und deshalb zählen wir bei den Wahlen auch auf ihre Unterstützung.“

Seine Regierung habe die Armut halbiert und den ältesten Generationen die 13. Monatsrente zurückgegeben, die ihnen von den Sozialisten genommen worden war. „Und wenn die Linken noch so viel lügen, so haben wir doch die Leistung der ungarischen Wirtschaft seit 2010 verdoppelt, wurden aus 3 Mio. bereits 4,2 Mio. Autos auf den Straßen und mehrte sich das Geldvermögen der Haushalte von 1.000 auf 5.500 Mrd. Forint. Die Wahrheit ist, dass die Ungarn heute besser leben als unter Gyurcsány, aber natürlich noch nicht so gut, wie wir es haben möchten.“

Viktor Orbán im Kreis seiner Anhänger, mit dem Wahlmanifest. Fotos: Facebook/ Viktor Orbán

Europa steuert auf den Abgrund zu

Orbán forderte Veränderungen in Brüssel, denn die Erfolge Ungarns würden heute am meisten aus der EU-Zentrale bedroht. „Vor unseren Augen steuert das einst so starke, friedliche, glückliche und freie Europa auf den Abgrund zu. Unsere Liebe Europa, nach der wir uns so sehr sehnten, als wir unter dem Los des Kommunismus schmachten mussten.“

Die EU-Kommission habe an allen Fronten versagt, die Wirtschaft stecke in der Krise, der „grüne Übergang“ sei „eine Katastrophe“, das ukrainische Getreide zerstöre die Existenzen der Landwirte, illegale Migranten strömen in Massen über die Grenzen. Verbrechensraten und Gewalt nehmen zu, während Gender-Aktivisten die Kinder umpolen wollen.

„Von alleine wird es in Brüssel keine Veränderung geben, das müssen wir schon selbst in die Hand nehmen“, rief der Ministerpräsident seinen Anhängern zu, die er zugleich warnte: „Wenn wir scheitern, werden die Ungarn genauso wie ganz Europa einen hohen Preis für die Inkompetenz und Handlungsstarre der Brüsseler Führung bezahlen.“

Orbán: „Und diese Leute wollen uns belehren.“

Wie es schon heute um die Rechtsstaatlichkeit im sog. Wertewesten bestellt sei, führte Orbán am Beispiel der konservativen NatCon-Konferenz in Brüssel aus, die durch Kommunalpolitiker um ein Haar torpediert worden war. In der Begründung des Veranstaltungsverbots durch die Behörden hieß es, man wolle „nationalkonservative und religiöse Ansichten“ verbreiten.

Noch skandalöser aber war für ihn, dass gleich zwei Richter diesen Standpunkt stützten, bevor ein dritter Richter grünes Licht gab, weil der Ministerpräsident auf die Verfassung verwies. „So sieht es also in der Praxis aus, das „rule of law“, das Rechtsstaatsprinzip des Westens. Und diese Leute wollen uns in Sachen Rechtsstaatlichkeit belehren.“ Daraus leite sich für den Fidesz und die Konservativen die Aufgabe ab, nach Budapest auch Brüssel „für die Freiheit zu retten“.

„Von alleine wird es in Brüssel keine Veränderung geben, das müssen wir schon selbst in die Hand nehmen.“

9 Antworten auf ““No Migration! No Gender! No War!”

  1. Zitat aus dem Artikel: “Die kriegsfanatische Linke werde mit Dollarmillionen aus dem Ausland unterstützt”

    Wann wird man endlich aufhören, den Begriff “Links” bzw. “links sein”, zu missbrauchen.

    Die Grünen missbrauchen ihn, genau so wie die SPD, die CDU und die Medien. Auffällig dabei ist, dass der Missbrauch des Begriffes “Links” von den alternativen – oder neuen – Medien wesentlich häufiger missbraucht wird, als von den Mainstream- bzw. Konzernmedien.

    Zur Erinnerung daran, was “Links” bzw. “links sein” eigentlich bedeutet…
    https://zitatesammler.wordpress.com/2024/04/22/links-sein/

    Und deshalb bin ich links und ich bin stolz darauf!

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      1. Da werden Sie wohl Recht haben. Orban folgt da, ähnlich wie viele andere auch, einer Fehlinterpretation.

        Ursache dafür dürfte sein, dass ehemals als links eingestufte politische Gruppierungen bzw. Parteien wie die SPD oder die Grünen, vom Establishment übernommen/unterwandert und “umgedreht” wurden, um ihre damalige Popularität für das Establishment bzw. die Oligarchie nutzbar zu machen.

        Allerdings käme es einem Wunder gleich, wenn der Trend dieser Fehldefinition noch aufzuhalten wäre. Somit verbuchen wir einen weiterer Sieg für das Establishments, der die Idee einer auf Solidarität beruhenden (linken) Gesellschaft nachhaltig diskreditiert. Das tragische dabei ist, dass die Leute, die diese Fehlinterpretation übernehmen und verbreiten, meistens selbst links eingestellt sind und ihnen nicht bewusst ist, dass sie sich mit der Diskreditierung des Begriffes “Links” bzw. “links sein”, selbst diskreditieren und den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

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    1. 1. Der Austritt wäre nicht viel? Der Schritt wäre gewaltig.
      2. Es gibt genügend Menschen, auch im EU-Apparat, die wissen, dass es nicht wie bisher weiter gehen kann. Aber nur wenige formulieren so deutlich wie VO.

      Ich vermute, Herr Rieger, Sie wollten einfach was kluges sagen.

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  2. Sehr geehrter DR, ich vermisse Ihren Hinweis auf die Lügenrede von Gyurcsány, der doch immer für alles als Erklärung dient. Wo habe ich denn gesagt , dass der Austritt “nicht vile” wäre ? Ausserdem war dass von mir eigentlich als Sarkasmuss zu verstehen, denn Viktor weiss sehr wohl um die Vorteile bei einem Verbleib in der EU (Brüssel). Siehe GB ! Ausserdem ist das nicht unbedingt die Meinung nur von mir. Und dafür dient doch ein solches Forum.

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    1. Der Gedanke hinter Ihren Phrasen ist meist erkennbar. Da machen Sie sich keine Sorgen!
      Warum darf ich Sie nicht bewusst missverstehen ?
      Übrigens ist die Lügenrede immer noch genauso unbekannt unter den deutschen und österreichischen Ungarnspezialisten wie der Typ, der sie gehalten hat. Woran das wohl liegen mag? Hat man im Westen keine Qualitätsmedien ??

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  3. Der ungarische Premier H. Viktor Orban hat die politische Lage in der EU, verantwortet von der EU-Kommission, richtig erkannt und zielt ebenfalls wie eine große deutsche Partei auf eine Erneuerung der EU.
    Das Ziel muss sein: die EU, ein Zusammenschluss aller europ. Nationalstaaten, ähnlich der damaligen EWG.
    Auf k e i n e n Fall: “die Vereinigen Staaten von Europa.”

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