Ministerpräsident Viktor Orbán zum Kossuth-Radio: „Für uns steht die Freiheit der Kinder über der Freiheit von Pride-Umzügen.“ Fotos: MTI/ Zoltán Fischer

Orbán über die Pride:

„Für uns stehen die Kinder über allem“

Im üblichen Freitag-Interview für das Kossuth-Radio legte Ministerpräsident Viktor Orbán – noch in Brüssel – ausführlich seine Position zum Verbot der Budapest Pride dar.

Orbán verteidigte den Eingriff in das Versammlungsrecht. „Im Normalfall kommen das Versammlungsrecht und der Kinderschutz gut miteinander aus. Nicht aber, wenn die Sexualität auf die Straße getragen wird – ganz gleich ob von Gleichgeschlechtlichen oder Heteros – oder wenn Gender-Aktivisten die Schulen erobern wollen, um an Stelle der Eltern die Aufklärung der Kinder zu betreiben.“

Die Freiheit der anderen

Für Orbán ist die „normale“ Mehrheit fortlaufenden Provokationen ausgesetzt. Jeder habe das Recht, seine Sexualität nach eigenem Gutdünken auszuleben, das Zurschaustellen in der Öffentlichkeit sei jedoch ein Problem.

„In diesem Land leben Millionen Kinder. Ich möchte, dass diese Leute einsehen, dass sich ihre Freiheit nicht mit dem Kinderschutz verträgt.“ Die Debatte um die Gesetzesänderung im Parlament handelte davon, das Kind an erste Stelle zu setzen.

Orbán: Zu lange tatenlos zugesehen

Er räumte ein, als Ministerpräsident viel zu lange tatenlos zugesehen zu haben, wie auf Betreiben einer internationalen Gender-Lobby die sexuelle Umerziehung einer ganzen Gesellschaft vonstattengeht. Aber weil der Druck aus Richtung Washington und Brüssel gleichzeitig ausgeübt wurde, konnte sich Ungarn dieses Orkans nicht erwehren. Da heute in Washington ein anderer Wind weht, könne die Regierung den Kampf an der einen verbliebenen Front mit Brüssel nun aufnehmen.

Orbán stellte gleichzeitig klar, dass sich die EU-Zentrale nicht einzumischen habe. „In Brüssel hat man sich daran gewöhnt, den Nationalstaaten Befugnisse zu entziehen. Dabei liegt es auf der Hand, dass die Ausgestaltung des Regelwerks des Familienlebens ganz klar bei den Mitgliedstaaten liegt.“

Orbán
„Die Ausgestaltung des Regelwerks des Familienlebens liegt ganz klar bei den Mitgliedstaaten.“

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