Foto: MTI/ Tamás Kovács

Nationalfeiertag

Oppositionsparteien mit eigenen Akzenten

Den Nationalfeiertag begingen neben den Regierungs- auch die Oppositionsparteien, jedoch in diesem Jahr getrennt und mit eigenen Schwerpunkten.

Unter Teilnahme der Co-Vorsitzenden Ágnes Kunhalmi und István Hiller legte die MSZP an der Petőfi-Skulptur einen Kranz nieder. Kunhalmi erklärte, der 15. März sei ein Fest des sozialen Fortschritts, der echten nationalen Anliegen und des europäischen Fortschritts, während das derzeitige Orbán-Regime weder fortschrittlich sei, noch die nationalen Interessen wirklich vertrete. Ministerpräsident Orbán habe in Ungarn Millionen von Abhängigkeiten geschaffen, die den sozialen Fortschritt, die Entwicklung und die Modernisierung blockierten. Alle korrupten und autoritären Regime müssen ein Ende haben, so wie es die Helden der Revolution von 1848 wollten.

Grüne sind Revolutionäre von heute

Die Revolutionäre von heute heißen Grüne, weil es heute die Grünen sind, die Frieden, Freiheit, Harmonie und natürlich ein grünes Ungarn wollen, sagte der Co-Vorsitzende der Párbeszéd. Bence Tordai erklärte, dass der 15. März ein zeitloser Feiertag ist, weil es um grundlegende Ideale geht: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Wir müssten heute erneut garantieren, dass Aggression und militärische Gewalt nicht die Oberhand gewinnen. Es gebe keinen besseren Weg, dies zu erreichen, als durch ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Engagement für ein Europa ohne Krieg. Es sollte ein Konsens bestehen, dass unsere Freiheiten auch mit der Verantwortung einhergehen; dass wir unseren Kindern und Enkeln eine Welt hinterlassen, die bewohnbar bleibt.

Parallelen zu 1848

Márton Gyöngyösi, Vorsitzender der Jobbik, zog auf der Gedenkveranstaltung zum 15. März eine Parallele zwischen der Situation der Region vor 175 Jahren und heute. Damals wie heute sei es das Ziel, Ungarn nicht aus den Reihen der europäischen Nationen auszuschließen, sondern sich mit ihnen zu entwickeln. Gyöngyösi betonte, dass die Zivilgesellschaft nicht von oben, mit Dekreten und Regeln, aufgebaut werden kann, vor allem, wenn hinter der Macht eine große russische Armee steht. In den vergangenen Jahrhunderten waren meist russische Waffen an der Zerschlagung der ungarischen Freiheit beteiligt. Heute sei in Ungarn eine Regierung an der Macht, die Europa offen verleugne und sich stattdessen bei den Russen einschmeichele.

Foto: MTI/ Noémi Bruzák

Für europäisches Ungarn kämpfen

Auf der Kundgebung der DK erklärte ihr Vorsitzender Ferenc Gyurcsány: „Wir werden den Pfad von 1848 nicht verlassen! Wir lassen das europäische Ungarn nicht los! Die Menschen sind frei und diese Freiheit muss geschützt werden.“ Seit zwanzig Jahren mache die Regierung glauben, dass Linke und Rechte, Großstädter und Landbewohner, Studenten und Rentner einander Feinde sind, während sie das Land vor unseren Augen ausplündern, erklärte die Europaabgeordnete und Ehefrau von Gyurcsány, Klára Dobrev. Sie verwies auf die Ärztekammer, die Lehrer, die Bürger in Göd und Debrecen, die gegen die Batteriefabriken kämpfen und ohne Mitspracherecht bleiben. Die Politik der Orbán-Regierung reiße Ungarn aus der EU und der NATO heraus. „Wenn wir diese Schlacht verlieren, wird die Möglichkeit, in Ungarn auf europäische Weise zu leben, für Generationen verschwinden“, warnte Dobrev nachdrücklich.

Gegen Stationierung von NATO-Truppen

Mehrere hundert Teilnehmer versammelten sich bei der Friedensdemonstration von Mi Hazánk in Budapest gegen das geplante Votum zur Erweiterung der NATO in an Russland grenzenden Gebieten, die Stationierung ausländischer Truppen in Ungarn, die von Viktor Orbán mitbeschlossenen Sanktionen und die indirekte Unterstützung der Ukraine.

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